Kapitel 14: Aktion „Save Robin"

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Robin schien heute einen guten Tag zu haben. Er rannte gerade im schnellen Tempo über den Platz, wo heute Abend tausende von Leuten stehen würden, um mich zu sehen.


Auch ich war bis eben noch mit Robin und dem Rest über das Gelände gehetzt, aber irgendwann brauchte auch ich mal eine Pause. Robin hatte im Gegensatz zu mir wohl noch Energie.


Ich schaute mich um, ob ich Kayla hier irgendwo entdecken konnte, aber Fehlanzeige. Vorhin hatte sie noch mit Armin auf der Tribüne gesessen, jetzt war von den beiden nichts mehr zu sehen.


Ich machte mich auf den Weg Richtung Backstagebereich. Das Besondere an unserem heutigen Veranstaltungsort war, dass das Ganze in einem Fußballstadion stattfand. Die Umkleiden, die sonst die der Spieler waren, dienten heute als unsere Aufenthaltsräume. Allerdings war von Fußballkleidung heute nichts zu sehen. Wahrscheinlich hatte man extra wegen uns hier im Vorfeld freie Bahn geschafft.


In diesem kahlen Flur hingen ein paar Poster an den Wänden, die meisten waren mit verschiedenen Fußballern bedruckt und der Satz Fürchtet den FC Arsenal – Der Sieg im FA Cup gebührt nur dem besten Fußballclub der Welt stand eigentlich auf jedem der Plakate. Man konnte diese ganze Fußballsache also durchaus ernst sehen, wenn man mehr als vernarrt in diesen Sport war. Für mich war das ja größtenteils nichts, wenn man von den Malen absah in denen ich mit Isak Fußball im Garten von seinen Eltern spielte und dabei mehr als einmal fast die Blumentöpfe von Olivers Frau umgeschossen hätte. Isak meinte dann immer, ich hätte zwei linke Füße wenn es ums Fußballspielen ging. Und wahrscheinlich hatte er Recht.


Da war es fast angenehmer mit Robin einen Ball hin und her zu kicken. So fest und weit wie Isak konnte er immerhin noch nicht schießen. Wenn ich mit Robin spielte ging sowieso nie etwas zu Bruch.


Selber in einem Fußballstadion gesessen hatte ich auch erst einmal. Oliver hatte mich mal in die Tele 2 - Arena mitgenommen. Das Spiel, und ich hatte nach zehn Minuten bereits vergessen, wer denn gegen wen spielte, war im Grunde genommen schrecklich langweilig gewesen. Hinter mir hatte die ganze Zeit irgendjemand irgendwelche Anfeuerungsrufe gegrölt, die Leute neben und unter uns waren offenbar echte Hardcorefans und wedelten die ganze Zeit mit Fanschals und Flaggen in der Luft herum. Und begannen irgendwann den Schiedsrichter mit mehr als hässlichen Kraftausdrücken zu beschimpfen, die nicht mal ich in den Mund nehmen würde. Was der Auslöser von den Beschimpfungen gegen den armen Schiedsrichter gewesen war...Ich hatte keine Ahnung gehabt, auch wenn Oliver es mir versucht hatte zu erklären.


Seit dem Tag meines ersten Stadionbesuches war mir die Tele 2 – Arena am liebsten, wenn das Dach zu war, der Rasen unter schwarzen Bodenplatten verschwand und idealerweise auch noch ich mit meinem Mischpult mich dort aufhalten durfte und keine Fußballfans da waren, sondern Fans der Electronic Dance Music. Dann gefiel mir diese Arena nämlich am besten.


Mein Blick schweifte jetzt von diesen Postern zu den Türen der einzelnen Räume. Dass es hier so viele Räume gab...und so viele Türen. Da würde es bestimmt zehn Minuten dauern, bis ich Kayla gefunden hatte.


Ich ging auf eine der Türen zu und drückte die Türklinke herunter. Abgeschlossen. Okay, jetzt hatte ich immerhin einen Raum weniger in dem ich nachgucken musste.


Die nächste Tür. Hier hatte ich Glück, sie war nämlich offen. Aber hier saßen nur Harry und Ash und besprachen wohl die Bühneneffekte für heute Abend. Und stören wollte ich die zwei auch nicht unbedingt, also verzog ich mich rasch wieder.

Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt