Kapitel 20: Beziehungskrise in Las Vegas (Nicky)

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Es ist blöd zu verlieren. Ich denke, da würde mir jeder zustimmen, bis auf die wenigen, die wirklich faire Verlierer sind. Auf jeden Fall ist es blöd gegen seinen eigenen Manager zu verlieren. Bei Fifa. Ja, ich nahm diese ganze Videospielerei durchaus ernst.


Auf jeden Fall war mein Manager gerade dabei mich auszulachen. Weil er mich ausnahmsweise mal geschlagen hatte.


„Hör auf zu lachen, Sander, verdammt.", knurrte ich ihn an. „Oh Mann Nicky, hast du dein Gesicht gesehen?", lachte er nur, „Als du kapiert hast, dass ich dich geschlagen habe? Dich?"


„Sehr witzig.", murmelte ich. Dann legte ich den Controller der Playstation beiseite, erhob mich und zog mir meine Jacke über. „Hey, was hast du vor?", wurde ich von Sander aufgehalten.


„Meinen freien Tag nicht mit Leuten verbringen die mich nur auslachen und sich für den besseren Fifa-Spieler halten.", antwortete ich, „Niemand schlägt Nick Rotteveel bei Fifa."


„Ach komm schon. Bist du jetzt ernsthaft sauer?" Sander sah mich mit diesem klassischen Dackelblick an. Dass das ziemlich dämlich aussah bei ihm, sagte ich ihm mal lieber nicht.


„Natürlich bin ich nicht sauer." Ich klopfte ihm versöhnlich auf die Schulter, „Ich wollt nur mal nachgucken wo Tim steckt. Der müsste jetzt hoffentlich da sein. Dir noch viel Spaß." Dann ließ ich ihn alleine.


Kaum hatte ich die Zimmertür wieder hinter mir geschlossen, blieb ich im Flur stehen und zog mein Handy aus der Hosentasche, um Tim zu schreiben. Denn dieses Hotel nach ihm abzusuchen wäre reine Zeitverschwendung.


Hey, bist du schon in Vegas anwesend? tippte ich. „Aus dem Weg junger Herr!", ertönte da plötzlich eine laute Stimme, gerade als ich die Nachricht abschickte. Ich hob den Kopf, erblickte eine alte Frau in einem Permobil die in einem raschen Tempo mitten auf mich zugefahren kam und hüpfte schnell zur Seite, bevor sie mich über den Haufen fahren konnte. „Dass so junge Leute wie Sie immer uns Alten den Weg versperren müssen!", schimpfte die Frau noch in meine Richtung, bevor sie ziemlich rasch um die nächste Ecke verschwand.


Das Handy vibrierte in der Hand und ich nahm es wieder auf Augenhöhe. Ich bin hier. Wo treffen wir uns? hatte Tim mir zurückgeschrieben. Ich komm runter zum Eingang. schrieb ich darauf zurück. Ich setzte mich in Bewegung, wurde aber nach ein paar Metern schon wieder aufgehalten.


„Entschuldigung?", sprach mich da ein Mann in kurzen Khakihosen und einem bunten Hawaiihemd an, „Haben Sie eine ältere Frau gesehen? In einem...Permobil? Und einer Blumenkette um den Hals?"


„Äh...Ja." Dann meinte er wohl die Frau, die noch eben an mir vorbeigefahren war. Eine Blumenkette war mir bei ihr allerdings nicht aufgefallen. „Die ist gerade an mir vorbei...und in diese Richtung." Ich zeigte nach vorne den Gang runter.


„Danke vielmals.", antwortete der Mann, bevor er mit hastigen Schritten den Gang herunterlief. „Erna! Komm zurüüühüüück! Du hast deine scheiß-fucking Tabletten nicht genommen und du weißt was dann passiert!", hörte ich ihn den Flur entlangbrüllen. Seltsam. Wirklich. Menschen gab's.

Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt