Kapitel 22: Tim goes Trance

143 5 6
                                    


Ich packte den Laptop zurück in die Umhängetasche. Mit meinem Set konnte ich zufrieden sein, mit anderen Ereignissen des Tages weniger. Immerhin hatte ich es doch noch geschafft, Armin eine reinzuhauen. Da musste Nicky das nicht für mich übernehmen. 


Ich folgte dem Rest nach draußen, mein Aufenthalt war hier erstmal beendet. Jetzt konnte ich mich auf einige freie Zeit freuen. Es war ein gutes Gefühl, jetzt Ruhe vor alles und jedem zu haben und mich nur auf die Produktion neuer Musik konzentrieren zu können.


„Tim? Warte bitte kurz.", wurde ich da aufgehalten, als wir auf dem Parkplatz standen. Ich schaute mich um und erblickte Armin, der gerade aus einem der Autos stieg.


Was wollte der Typ denn bitte noch von mir? Sich noch eine aufs Maul abholen, oder was? Ich hatte von ihm wirklich die Nase voll.


„Was willst du, Armin?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte besonders finster zu gucken. Vielleicht verzog er sich dann auf schnellstem Wege wieder.


„Ich will mit dir reden.", antwortete er, „Bitte. Ich fürchte, es ist wichtig."


„Dann los. Fang an.", meinte ich. Länger als unbedingt nötig würde ich mich mit diesem Typen aber nicht aufhalten wollen.


„Erstmal...ich bin nicht sauer auf dich.", fing er an. Wenigstens etwas positives.


Er trat ein paar Schritte auf mich zu und legte mir seine Hände auf die Schultern. Dass er sich tatsächlich noch so nah an mich ran traute war beachtenswert. Wahnsinn.


„Hör zu..." Seine Stimme klang mit einem Mal sehr ernst und genauso guckte er auch, „Ich vermute, tief in dir drin liebst du Kayla noch. Du musst es dir nur eingestehen. Ich glaub an euch. Ihr müsst das wieder hinkriegen. Unbedingt. Dasselbe habe ich Kayla auch gesagt, als ich sie vorhin zum Flughafen gefahren habe. Sie wollte nicht hierbleiben, nachdem diese Sache passiert ist. Also..." Seine Stimme wurde eindringlicher, „...kämpf um sie. Du musst nur über deinen Schatten springen. Ich weiß, das ist schwerer, als es sich anhört. Aber ihr müsst das hinkriegen. Euch zuliebe. Und ich will nicht, dass das zwischen dir und Kayla kaputtgeht. Nein."


„Danke für deine weisen Worte. Bewirb dich damit bei der Seelsorge und quatsch da die Leute voll." Ich schob seine Hände von meinen Schultern, „Aber nicht mich. Ich hab genug von dem Mist. Es ist mir egal, was mit Kayla ist. Da ist nichts mehr. Gar nichts." Und da würde auch nie mehr was sein. Ich drehte mich wieder um und stiefelte zu unserem Wagen. So ein verdammter Idiot. Im Moment konnte ich Armin nur noch hassen.


„Was wollte Armin?", fragte Raquel mich, als ich mich im Auto neben sie niedergelassen hatte. Von allen Seiten bekam ich übrigens besorgte Blicke geschenkt. Die brauchte ich im Moment ganz und gar nicht.


„Reden.", knurrte ich, „Über Zeugs. Ist nicht wichtig."


„Hm..." Raquel kratzte sich kurz an der Nase. Wahrscheinlich dachte sie nach. Darüber, wie sie mir helfen konnte. Wollte ich, dass mir geholfen wurde?

Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt