„Trink was Tim." Semi reichte mir eine Wasserflasche, die ich aufschraubte und an die Lippen setzte. Besonders heute achteten sie alle ganz besonders darauf, dass ich genug Flüssigkeit zu mir nahm.
Boston hatte uns mit Außentemperaturen von ungefähr 35 Grad begrüßt, aber vielleicht lag die Temperatur auch höher, das wusste ich nicht so richtig.
Noch bis eben hatte ich in der Halle gestanden, in der es so heiß wie in einer Sauna gewesen war. Die beiden Ventilatoren rechts und links neben mir hatten die ganze Zeit auf Hochtouren gearbeitet, um mir genügend Kühlung zu verschaffen. Ehrlichgesagt, so etwas hätte ich mir auch für meine Fans gewünscht. Im Gegensatz zu mir hatten sie nämlich keine Ventilatoren neben sich gehabt, die sie mit kühler Luft versorgt hatten. Aber wie auch immer, der Stimmung hatte es fast nicht geschadet. Alles vor mir war begeistert wie immer gewesen.
In unserem Aufenthaltsraum ließ ich mich erschöpft aufs Sofa fallen und klappte einfach die Augen zu. Trotz der Show, die so verlaufen war, wie ich es mir gewünscht hatte, gehörte dieser Abend in keinster Weise zu meinen Favoriten.
Das Drama von Toronto hatte sich nämlich genau hier, an diesem Abend, an diesem Platz, wiederholt. Nur schlimmer als sein Vorgänger, denn dieses Mal waren es ganze 36 Menschen die mit sechs Krankenwagen versorgt und in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden. Auch dieses Mal hatten wohl einige mit Drogen und Alkohol gepanscht, das einzig neue, was dazugekommen war, war die Hitze gewesen. Unter der litten selbstverständlich nicht nur wir.
„Tim. Schlafen ist jetzt noch nicht angesagt. Du hast noch ein Treffen. Mit einem Fan. Danach kannst du schlafen." Ich öffnete also wieder die Augen und sah Ash vor mir ins Gesicht.
„Können wir das nicht..." Ich klappte wieder die Augen zu, „verschieben?" Konnte ich es mir wohl erlauben zu gähnen oder würde Ash dann austicken?
„Ich an deiner Stelle würde das auf gar keinen Fall verschieben.", hörte ich Ash wieder sagen. Etwas boxte meine Schulter, „Und jetzt mach deine verdammten Augen auf. Du bist doch sonst nicht so, wenn es um deine Fans geht."
„Hm." Ich öffnete also zum zweiten Mal meine Augen, „Heute ist eigentlich ein Scheiß-Tag. Ich denke, das versteht ihr alle. Ich möchte nur noch nachhause, dort vielleicht ein, zwei Runden durch meinen Pool paddeln und dann ins Bett. Ist das denn zu viel verlangt?"
„Wenn du wüsstest...", murmelte Ash, „Der Junge, der drüben auf dich wartet und dich unbedingt treffen will ist etwas Besonderes. So etwas...hast du nicht alle Tage. Also?" Er sah mich abwartend an.
„Ich an deiner Stelle würde wirklich rübergehen." Kayla lächelte leicht. Also wusste sie schon Bescheid. „Ich habe diesen besonderen Menschen nämlich schon vorhin kennengelernt.", fuhr sie fort. Ich sah sie überrascht an. „Ach, wirklich?" Doch sie nickte nur.
„Na gut. Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht." Ich erhob mich und über die Gesichter von Ash und Kayla glitt ein zufriedenes Lächeln.
„Er kann es wirklich kaum erwarten, dich zu treffen.", versicherte Ash mir, während wir mit Semi und Sean aus dem Raum und über den Flur liefen. Ich strich mir noch einmal kurz über die Haare und setzte mir dann wieder die Cappy auf den Kopf. Irgendwie hatte ich heute das Gefühl nur noch zu schwitzen. Verdammte Hitze. Ich sehnte mich bereits nach meinem wunderbaren LA-Pool, daheim im Blue Jay Way. Aber bis dahin waren es noch ein paar Stunden.
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Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)
FanfictionFortsetzung zu I could be the one