Kapitel 9

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Arun starrte die junge Frau vor sich an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Aber eines war ihm klar geworden.

Man behauptete zwar, dass der schwarze Drache grausam wäre. Das Drachen alles niederbrennen und unschuldige Menschen töten würden. Aber sein Vater hatte einen einzigen Fehler gemacht. Einen einzigen Menschen verletzt und das unabsichtlich.

Diese Menschen jedoch, hatten ihr etwas angetan. Etwas schreckliches und dies bewusst. Menschen waren grausamer als ein Drache. Dies war ihm nun klar.

"Lya? Ich verspreche dir, dass ich nicht zulassen werde, dass dich jemand verletzt. Ich gebe dir mein Wort."

Ich seufzte auf.

"Danke Arun. Aber eines Tages, müssen wir getrennte Wege gehen."

Hatte sie sich überhört? Hatte Arun gerade geknurrt? Ich blickte zu ihm und sah, wie seine Hand zu Fäusten geballt war. Weshalb war er wütend auf mich? Ich hatte doch nichts getan.

"Arun? Ist alles in Ordnung mit dir?"

Er seufzte laut auf und nickte. Dann sah er kurz an mir herunter und wechselte das Thema.

"Von deiner Mutter?"

Ich blickte nun ebenfalls an mir herunter. Meine Kette aus Gold funkelte förmlich im Feuerschein und ich umschloss sie automatisch.

"Ja. Das ist das einzige, was ich von ihr habe. Es bedeutet mir die Welt. Wenn ich es verlieren würde, weiß ich nicht, was ich machen soll. Sie gibt mir Kraft. Kraft, die ich einfach brauche."

Er nickte benommen und holte plötzlich ebenfalls eine Kette aus Silber hervor.

"Sie gehörte meinen Vater. Er gab sie mir, kurz bevor er starb."

Erschrocken blickte ich ihn an.

"Das tut mir leid. Hatte er eine Krankheit?"

Arun schüttelte seinen Kopf.

"Nein. Man hat ihn bewusst getötet."

Ohne lange zu überlegen ging ich zu ihm rüber und schloss ihn in meine Arme.

"Das tut mir leid."

...

Meine Zähne klapperten laut und ich versuchte mich noch näher in die Decke zu kuscheln. Vergeblich. Mir war immer noch kalt. Das Feuer brannte seit einer Stunde nicht mehr.

Arun konnte kein Feuerholz finden, welches trocken war. Einige Sachen hatten wir zwar verbrannt, aber nun blieb nichts mehr.

"Lya?", hörte ich plötzlich Arun leise flüstern.

"Hm?"

"Ich will nichts falsches sagen. Aber würde es dich stören, wenn ich mich zu dir legen würde?"

"W..was?", sagte ich und saß nun aufrecht.

"Dir ist kalt!", stellte er fest.

"Ja aber du...du bist ein Mann."

Er lächelte leicht.

"Du wirst bis morgen erfroren sein. Ich stelle nichts anständiges an."

Ich überlegte. Aber ihm musste bestimmt auch kalt sein. Ich würde ihm also auch helfen. So wie er mir immer geholfen hatte. Benommen nickte ich.

Er kam auf mich zu und zog sich sein Hemd plötzlich aus.

"Was machst du da?", schrie ich empört und verdeckte meine Augen.

"Körperwärme, Lya. Das hilft. Du müsstest dein Kleid nun auch ausziehen."

Ich starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Das meinte er doch nicht ernst, oder?

"Doch. Das ist mein voller ernst."

"Du kannst aber nicht plötzlich meine Gedanken lesen?", fragte ich.

"Nein, aber dein Gesichtsausdruck verrät mir alles. Keine Sorge. Ich benehme mich nicht unanständig. Ich verspreche es dir."

"Sieh weg!", sagte ich und wartete bis er sich umdrehte.

Schnell streifte ich mein Kleid runter und verdeckte meine bloßen Brüste mit meiner Decke.

"Nun. Fertig."

Er drehte sich um und legte sich unter die Decke. Danach zog er mich zu sich und durch den plötzlichen Körperkontakt, keuchte ich erschrocken auf. Mein ganzer Körper, war an seinem geschmiegt und wir waren beide nackt. Nun, er trug noch seine Hose. Dennoch.

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und seine blauen Augen blicken mich durchdringlich an.

"Du bist eiskalt!", flüsterte er leise.

"Und du bist warm. Sehr warm."

Eigenartig. Eigentlich müsste sein Körper auch eiskalt sein, das war er aber nicht.

"Entspann dich, Lya. Ich tue dir nichts."

Ich nickte benommen und unbewusst schloss ich meine Augen und schmiegte mich näher an seinen Körper. Meinen Kopf legte ich auf seine nackte Brust und er zog mich noch näher zu sich.

Kurz bevor ich in den Schlaf fiel, hörte ich ein leises Flüstern. Aber ich war mir sicher, dass ich bereits im Land der Träume war.

"Meine Drachenbraut."

Bride of Dragon (Arun & Lyanna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt