Bride of Dragon (Arun & Lyanna)

Kapitel 8

Wütend packe ich meine Sachen zusammen und stürme ohne mich von jemanden zu verabschieden, aus dem Büro.

Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich wurde tatsächlich gekündigt, weil ich es abgelehnt habe, mit meinem Chef zu schlafen. Er hat mich sexuell belästigt und der Tritt in seinen Weichteilen, ist womöglich noch zu freundlich gewesen.

Noch dazu, werde ich womöglich nie wieder einen Job finden. Der alte Greis will nämlich jedem erzählen, dass ich Geld veruntreut habe. Sehr viel Geld. Somit kann ich eine Karriere vergessen.

Zuhause angekommen schnappe ich mir die Zeitung, die auf dem Boden liegt und betrete meine Wohnung. Ich schmeiße meine Tasche in die Ecke und lasse mich auf einem Sessel fallen.

Bestimmt schreibt man etwas über sie Spendengala. Ich hoffe bloß nichts über mich.

Doch als ich das Titelblatt sehe, bekomme ich fast einen Herzinfakt. Auf dem Bild ist Arun und ich zu sehen. Das wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn da in der Ecke kein Bild meiner Eltern wäre und der Titel: "Arun Black hat eine Frau an seiner Seite."

Ich überfliege schockiert den Text und werde mit jedem Wort wütendender:

"Die Sensation des Jahres. George Wood, der derzeit für das Amt des Präsidenten kandidiert, hat eine Tochter, die er zu ihrem Schutz bis heute geheim hielt. Amelia Grace (21), hat gestern auf der alljährlichen Spendengala bereits für großes Aufsehen erregt, als Arun Black (24), def Erben der Lyanna International Group, in ihrem Namen 50 Millionen Dollar gespendet hat. Es war ein großes Rätsel. Doch Mr. Wood hat uns heute bestätigt: Seine Tochter und der erfolgreiche Geschäftsmann sind sogar verlobt. Wann die Hochzeit stattfinden wird, wissen wir noch nicht. Aber wir sind uns sicher, dass Mr. Wood großes Glück hat, einen so berühmten Schwiegersohn zu haben."

Schniefend komme ich am Ende des Zeitungsartikels an. Ich will einfach nur weg von jedem. Von meiner Arbeit. Von den Leuten dort. Von meinen Eltern und vorallem will ich Arun nie wieder begegnen. Wie beschämend das alles ist. Gott, er wird sich sonst etwas von mir denken.

Ich kann nicht fassen, dass mein Vater dies wirklich getan hat. Nie wieder werde ich mit ihm ein Wort wechseln. Nur um die Wahl zu gewinnen, lügt er und stellt mich am Ende blöd da.

Ich steige aus meinem Auto aus und betrete die kleine Hütte. Seit sieben Jahren bin ich nicht mehr hier gewesen. Früher bin ich mit meiner Mutter hierher gekommen, wenn wir mal Abstand von allem gebraucht haben. In der Nähe ist auch ein kleiner See. Ich liebe diesen Ort. Er ist weit entfernt von alles und es gibt meilenweit keinen weit und breit.

Hier würde ich nun den Rest meines Lebens verbringen. Eingesperrt im Wald. Vielleicht beendet ein Serienkiller meine Qualen.

Ok, ich sehe mir definitiv zu viele Filme an.

(...)

Ich brauche Stunden um alles zu sauber zu machen und bin deshalb totmüde, als ich ins Bett falle. Mein Handy habe ich nicht einmal mitgenommen, sondern es einfach in meiner Wohnung liegen gelassen.

Wie gesagt, ich will einfach mit keinem reden. Ich will nicht ins Internet und darüber lesen, dass ich erbärmlich bin. Ich weiß es auch so.

Müde fallen meine Augen langsam zu und bevor ich ins Land der Träume falle, glaube ich einen lauten Flügelschlag zu hören.

~

Arun sucht seit Stunden nach ihr. Sie ist weder in der Wohnung, noch in ihrer Arbeitsstelle. Sie ist davongelaufen und er hat eine Ahnung, weshalb. Der Zeitumgsartikel. Er weiß, dass sie niemals behaupten würde, sie wären ein Paar. Sie muss sich deshalb bestimmt schlecht fühlen. Arun macht der Artikel überhaupt nichts aus. Im Gegenteil. Man würde denken, dass seine Frau an ihn vergeben ist. Keiner würde sie anmachen und er muss auch keinen töten.

Arun weiß, dass er sie so nicht finden kann. Es gibt nur eine Möglichkeit. Er weiß nicht, wie lange es her ist, dass er sich zum letzten Mal verwandelt hat. Ein Jahrhundert bestimmt.

Drachen sind in dieser Zeit Legenden. Wenn man jetzt einen sieht, dann hätte es verheerende Folgen.

Doch dies ist die einzige Chance, sie zu finden. Sie ist sein Schicksal. Seine Prophezeiung. Er kann sie aufspüren, jedoch nur in seiner animalischen Gestalt.

Für sie würde er alles tun. Für sie würde er alles in Kauf nehmen. Er will nur, dass sie in Sicherheit ist.