Kapitel 7

1.5K 98 2
                                    

"Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast."

Arun schenkt mir ein charmantes Lächeln: "Es ist spät und ich konnte nicht zulassen, dass du um diese Uhrzeit allein bist."

Mein Lächeln erblasst. Danny! Ich habe ihn komplett vergessen. Ich hoffe, dass er es mir nicht übel nimmt.

"Ich wünsche dir eine gute Nacht. Bis morgen."

"Morgen?", frage ich nach.

"Vielleicht sieht man sich. Bis dann, Lya."

(...)

Meine Haare habe ich zu einem Dutt zusammengebunden. Ich habe meine Schlafkleidung an und will mich gerade ins Bett hinlegen. Zu meinen Bedauern, klingelt es.

Genervt steuere ich auf die Wohnungstür und öffne sie, ohne ins Spionloch zu blicken.

Überrascht blicke ich in die Gesichter meiner Eltern, die mich bis jetzt noch nie besucht haben.

Sie begrüßen mich nicht, sondern stürmen direkt ins Wohnzimmer, welches bei der Größe der Wohnung, nicht allzu schwer zu finden ist.

"Gibt es ein Problem?"

"Was hast du mit Mr. Black zu tun?", fragt mein Vater direkt, als er Platz auf der kleinen Couch nimmt.

"Nichts. Ich habe ihn heute kennengelernt."

"Weshalb hat er 50 Millionen Dollar gespendet."

"Vielleicht weil er Milliardär ist und es für einen guten Zweck getan hat?", sage ich sarkastisch.

"Schläfst du mit ihm?"

"Wie bitte?", frage ich verdutzt.

"Nun, egal was du tust. Tu es weiterhin. Er scheint ziemlich vernarrt in dich zu sein. Das wird uns helfen."

"Uns helfen?"

Ich werde langsam wirklich wütend.

"Wenn die Menschen erfahren, dass der Freund meiner Tochter Arun Black ist, dann ist das eine ausgezeichnete Publicity."

"Nur zu dumm, dass du keine Tochter hast!", sage ich laut.

"Wir können sagen, dass ich dich bis jetzt beschützt habe."

"Das kannst du vergessen, Dad! Ich möchte jetzt schlafen und ich will nicht, dass mein Name mit deinem Namen in Verbindung steht. Früher habe ich mir nichts sehnlicheres gewünscht, doch heute hast du mich verloren. Geht jetzt oder ich sorge dafür, dass du wirklich gute Publicity erhälst."

...

"Guten Morgen, Star des Abends!", lächelt Danny mich an, als ich bei der Arbeit auftauche.

"Wie sehr hat man gestern über uns geredet, als wir weg waren?", frage ich genervt.

"Nicht so viel, wie du womöglich denkst. Immerhin waren alle sprachlos deswegen. Es hat ein Weilchen gedauert, bis überhaupt jemand etwas gesagt hat. Der Veranstalter hat nach der Aussage von Mr. Black versucht, alles gut zu reden."

"Hmmm."

"Also, woher kennst du ihn?"

"Ich kenne ihn nicht. Er hat mir gestern kurz geholfen und mehr war nicht."

Danny hebt eine Augenbraue hoch, sagt zu meinem Glück jedoch nichts mehr dazu.

Als ich an meinem Schreibtisch ankomme, bleibe ich schockiert stehen.

"Was soll das?", frage ich meinen Arbeitskollegin, der verdächtig grinst.

Auf dem Tisch stehen mehrere Blumensträuße, Pralinenschachteln und viele Karten.

"Da du heute verschlafen hast, hast du es nicht mitbekommen. Heute waren mehrere Unternehmensvertreter hier."

"Weswegen?", erkundige ich mich und nehme die erste Karte in die Hand. Sie ist vom Konzern Stoke Inc.

"Seit gestern Abend, wollen dich sämtliche Firmen abwerben. Immerhin hast du gestern eine 50 Millionen Dollar Spende erhalten. Von Mr. Black! Dem Mr. Black!"

Ich lese die Karte:

Ms. Grace, es wäre uns eine Ehre, wenn Sie mit uns heute zu Abend essen würden. Melden Sie sich gerne bei uns.

"Wow. Stoke hm? Denkst du darüber nach?"

Ich lache und lege die Karte weg.

"Zusammen in einem Job mit Barbie?"

"Barbie?", fragt er verwirrt. Stimmt, er kennt sie nicht. Vielleicht nicht unbedingt an diesem Namen.

"Nicht so wichtig. Ich lasse mich nicht abwerben, nur damit man mich weiter dafür benutzt, Geld einzunehmen. Genau, das haben die hier vor."

Ausgerechnet mein Chef kommt mit schnellen Schritten auf mich zu.

"Ms. Grace! In mein Büro!", sagt er streng. Ich folge ihm wie ein Schoßhündchen und schlucke, als er die Tür nach mir zu macht.

Er sieht mich von oben bis unten an, ehe sein Blick zu meinen Augen wandert.

"Gestern waren Sie ansehnlicher."

"Wie bitte?" Habe ich mich verhört.

"Mir würde es nichts ausmachen, wenn Sie auch hier freizügige Kleidung tragen würden."

"Mr. Johnson."

"Wissen Sie, dass sämtliche Firmen Sie haben wollen? Nur zu blöd, dass Sie bereits mir gehören."

"Ich habe nicht über einen Wechsel nachgedacht."

"Das würde ich Ihnen raten."

Er kommt plötzlich auf mich zu und streichelt meine Schulter.

"Was auch immer Sie mit Mr. Black gemacht haben...Wie auch immer, Sie ihn zufrieden gestellt haben. Ich verlange das gleiche."

Seine Hände greifen zu seinem Reißverschluss und erst jetzt erwache ich aus meiner Starre.

"Hören Sie auf!", sage ich und schubse ihn weg.

"Was haben Sie gesagt? Sie haben für Mr. Black auch die Beine geöffnet. Weshalb soll ein Mann sonst so viel Geld ausgeben?"

"Sie sind erbärmlich!", sage ich.

Mr. Johnson lächelt: "Ich bin gespannt, wie Sie einen neuen Job finden werden. Wenn ich erstmal jedem erzähle, was Sie tun."

Bride of Dragon (Arun & Lyanna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt