Kapitel 13

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"Das macht dann 10 Kupferlinge."

Ich spielte an meinen Schleier herum und verdeckte meine Narbe weiterhin.

"Hören Sie! Ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen das Geld geben werde. Aber jetzt noch nicht. Mein Freund braucht Hilfe. Ohne die Zutaten und ohne die Kräuter wird er sterben!"

Die alte Frau zuckte mit den Schultern und erwiderte emotionslos: "Ich kann nicht jedem etwas schenken, der hierher kommt. Entweder Sie bezahlen die Sachen oder Sie verschwinden von hier."

Ich atmete laut auf. Ich war seit einem Tag von Arun getrennt. Vielleicht ist er bereits an seinen Verletzungen erlegen. Aber ich spürte, dass er noch lebte. Nur die Frage war, wie lange noch.

Ich zog ohne weiter zu zögern die Kette meiner Mutter hervor und überreichte es der alten Frau.

"Das ist echtes Gold und 100 Kupferlinge wert. Nehmen Sie dies als Bezahlung."

"Nur ein Narr bietet Gold im Austausch für Essen und Kräuter her."

"Oder jemand, der gerade seinen Geliebten verliert."

Sie nickte glücklich und riss mir die Kette förmlich aus der Hand. Schnell schnappte ich mir das Proviant und die Kräuter und rannte zurück.

"Halte aus, Arun. In einem Tag bin ich bei dir. Ich werde nicht zulassen, dass du meinetwegen stirbst. Ich muss dir noch sagen, was ich für dich empfinde."

(...)

Drei Tage lang. Drei ganze Tage pflegte ich Arun so gut wie es ging. Nicht einmal war er bei Bewusstsein, weshalb das Füttern der Suppe sich als ziemlich schwierig gestaltete. Der Pfeil, der ihn getroffen hatte, war kein gewöhnlicher. Er war in Gift getunkt worden. Deshalb dauerte der Heilungsprozess eine gefühlte Ewigkeit.

"Arun. Wann stehst du endlich wieder auf? Bitte, lass mich nicht allein. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Bestimmt sucht man uns schon. Die Nachricht, dass es noch einen Drachen gibt, wurde bestimmt schon überall verbreitet. Wir müssen fliehen. Jede Sekunde zählt."

Sanft nahm ich seine Hand in meine und hielt sie fest. Sein Körper war eisig. Weshalb ich mich auszog und mich zu ihm legte. Ihm war nie kalt gewesen. Immer hatte er nur mich wärmen wollen. Das wusste ich nun. Diesmal würde ich ihn wärmen.

(...)

Etwas kitzelte meine Nase. Es war ziemlich kalt, weshalb ich aufwachte. Ich öffnete meine Augen und sah, dass Arun immer noch schlief. Ein Blick zum Himmel verriet mir den Grund meines Aufwachens.

"Oh nein. Nicht jetzt!", sagte ich als ich sah, wie es anfing zu schneien.

"Arun, wenn du mich hörst, dann wach auf. Ich kann dir nicht helfen, weil ich viel zu schwach bin. Und allein lassen, werde ich dich auch auf gar keinen Fall. Wenn du jetzt nicht aufstehst, dann sterben wir beide an der Kälte!"

Plötzlich spürte ich einen Druck an meiner Hand. Lächelnd blickte ich zu Arun, der langsam seine Augen öffnete. Überglücklich warf ich mich in seine Arme und blickte ihm in die Augen.

"Du bist wach. Du lebst!", sagte ich glücklich und in der nächsten Sekunde wollte ich aufstehen. Aber Arun's Hände hielten mich fest.

"Wohin willst du?", fragte er mit einer kratzenden Stimme.

"Deine Wunde. Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen."

"Ich habe keine Schmerzen mehr."

"Dir geht es gut? Fehlt dir wirklich nichts?", fragte ich aufgeregt.

"Nun, eines fehlt!", sagte er leise.

"Was? Ich hole es dir schnell!", antwortete ich ihm.

"Nicht nötig. Ich halte es bereits in meinen Händen."

Bevor ich wusste, worüber er sprach, packte eine Hand meinen Hinterkopf und drückte mich nach unten. Seine Lippen berührten meine und alles in mir schrie nach ihm. Ich erwiderte den Kuss, bevor ich überhaupt darüber nachdachte.

Außer Atem entfernten wir uns und ich legte meine Stirn auf seine. Ich sah, wie er lächelte und erwiderte es direkt.

"Lya...meine geliebte Drachenbraut. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers."

"Ich liebe dich auch, Arun. Mehr als ich es mir je erträumt hätte.

Bride of Dragon (Arun & Lyanna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt