Bride of Dragon (Arun & Lyanna)

Kapitel 12

Arun wartete auf der selben Stelle, wo Lyanna davongelaufen war. Er hatte sich wie ein Idiot benommen. Er vertraute Lyanna, mehr als sich selbst. Warum hatte er ihr die Wahrheit nicht einfach erzählt?

Er raufte sich durch seine Haare. Er musste die Prophezeiung erfüllen. Nein, er wollte sie erfüllen. Immerhin war Lyanna seine Drachenbraut.

Seit seiner Geburt, hatte man ihm diese Geschichte erzählt.

«Der schwarze Drache wird ewig weilen. Bis sein Nachkomme gezeugt wird. Die einzige Person, die dazu bestimmt ist ihn zu lieben, ist der rote Drache. Er wird sie zu seiner Drachenbraut machen. Denn für sie lebt er.»

Er spürte, dass Lyanna in Gefahr war und er musste sie retten. Er würde seine Drachenbraut retten.

"Diesmal wirst du brennen. Ich verspreche es."

Ich lag immer noch auf dem Boden und hielt mir die Ohren zu. Ich konnte es nicht ertragen, die ganzen Beschimpfungen zu hören.

"Bereitet ein Scheiterhaufen für sie vor. Aber blickt ihr nicht in die Augen. Sie wird euch verfluchen."

Ein ohrenbetäubendes Brüllen, brachte alle dazu ängstlich zu kreischen. Woher kam dieses Geräusch? Ich hatte noch nie so ein Tier gehört.

"Seht in den Himmel!", schrie ein Bauer verzweifelt.

Bevor ich meinen Kopf nach oben heben konnte, wurde es dunkel über uns. Ein rießiger Schatten fiel auf uns herab und als nachsah, konnte ich es nicht fassen.

Ein mächtiger, schwarze Drache kreiste um uns herum und klang wütend. Ich traute meinen Augen kaum. Drachen waren doch nur eine Legende. Verlor ich den Verstand? War ich bereits tot und sah unglaubliche Dinge?

"Tötet ihn!", rief mein Vater und in den Soldaten trat wieder Leben ein.

Der Drache flog schnell auf uns herab und schnappte sich meinen Vater. Ich sah weg, als man ihn schmerzhaft schreien hörte. Er wurde in Stücke gerissen.

Plötzlich landete der Drache vor mir und stupste mich mit seine riesigen Nase an.

Ängstlich blickte ich zu ihm auf und starrte ihn in die Augen. Sie waren dunkel. Meine Angst fiel, als ich langsam meine Hand auf seinen Kopf legte. Er schnurrte auf. Der Drache schnurrte tatsächlich auf. Wieder sah ich ihm in die Augen und wich kurz zurück, als ich sah, wie sie für den Bruchteil einer Sekunde blau wurden.

"A...Arun?"

Er schnurrte weiter und nickte mit seinem Kopf.

Habe keine Angst vor mir. Ich würde dir nie etwas tun.

"Du...Du kannst mich hören?"

Ja. Nur du kannst mich verstehen.

"Aber wieso?"

Weil du die einzige bist, bei der ich dies zulassen würde.

"Wieso hast du mir nie etwas gesagt? Hattest du Angst, ich würde davon laufen?"

Er schnaubte kurz, sodass Rauch aus seinen Nasenlöchern kam.

Verzeih mir. Ich hätte dir vertrauen müssen. Wenn ich es dir schon eher erzählt hätte, dann wäre es nie so weit gekommen.

Er schmiegte sich enger an mich und die Dorfbewohner, hatte ich komplett ausgeblendet. Erst als ein bestimmtest Wort fiel, wurde ich wieder hellhörig.

"Sie ist wirklich eine Hexe. Sie kann den Drachen kontrollieren. Wir müssen beide töten."

Arun knurrte bedrohlich und schnappte mit seiner Klaue nach meinen Körper. Als er sich in die Lüfte erhob, hörte ich ihn kurz wimmern, aber er flog weiter.

Als ich nach unten blickte, sah alles so klein und winzig aus. Die kühle Luftbrise tat gut und ich fühlte mich sicher.

Erst nach einer langen Zeit, landete Arun und legte mich behutsam ab. Er stöhnte auf und verwandelte sich vor meinen Augen, wieder zurück in einen Menschen.

Erschrocken blickte ich ihn an. Es war nicht die Tatsache, dass er nackt war. Sondern eher, dass er verwundet war. Ein Pfeil steckte mitten in seinem Bauch und die Wunde blutete stark. Schnell rannte ich auf Arun zu und verhinderte es gerade noch, dass er umkippte.

"Arun, es tut mir so leid."

Doch er schloss seine Augen und lies mich verzweifelt zurück. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Natürlich war ich eine Heilerin. Aber was brachte uns das, wenn ich keine Kräuter hatte. Außerdem hatten wir kein Proviant dabei und damit Arun wieder zu Kräften kam, musste er essen.

Ich versuchte die Wunde so gut wie es ging zu versorgen. Erst als sie aufhörte zu bluten, überlegte ich mir den nächsten Schritt. Beim Flug hatte ich in der Nähe ein Dorf gesehen. Es würde etwas dauern, bis ich zu Fuß ankam. Jedoch durfte ich keine Zeit verlieren.

Ich musste Arun retten. Genau wie er mich jedes Mal gerettet hatte.