Bride of Dragon (Arun & Lyanna)

Kapitel 14

Arun's POV.

Ich weiß nicht, weshalb ich ausgerechnet diesen Ort ausgesucht habe. Ich hätte Amelia überall hinbringen können, weshalb dann gerade hier?

Ich bin seit damals nie wieder hierher gekommen. Seitdem sie in meinen Armen gestorben ist. Ich habe diesen Ort verflucht, ich habe damals alles im Umrkreis von Meilen verbrannt. Meinen Drachen hatte ich nicht unter Kontrolle. Zahlreiche Menschen starben an diesen Tag und ich hatte es nie bereut. Sie hatten mir das wichtigste in meinem Leben genommen. Ich nahm ihnen dafür ihr Leben.

"Ist alles in Ordnung bei dir?", höre ich ihre Stimme. Mein Blick fällt auf sie. Automatisch muss ich schlucken. Sie ist hier. Bei mir. Sie hat ihr Versprechen gehalten, wieder zurück zu mir zu kommen. Egal, wie lange ich gewartet habe. Jede Sekunde ist es mir wert gewesen.

Ich kann mich an jedes Gespräch, jede Situation von damals erinnern. Dies ist auch der Grund, weshalb ich manchmal dasselbe wie in jenen Tagen sage. Als sie sagte, dass sie eine Art Déjà-vu hat, war ich mir sicher. Sie ist meine Drachenbraut.

Ich liebe diese Frau mit allem was ich habe. Sobald ich ihr Herz wieder für mich gewinne, lasse ich sie nie wieder los. Ich werde alles hinter mir lassen. Denn ich brauche nichts im Leben, außer sie.

"Arun? Hörst du mir zu?", wedelt sie mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.

"Ja, verzeih."

Sie schenkt mir ein Lächeln und widmet sich den Wald zurück.

"Also, wo willst du meine Leiche vergraben?", scherzt sie.

Doch ich finde das nicht zum Lachen. Ausgerechnet hier lag sie damals. Erinnerungen durchfluten meine Gedanken und ich ziehe Lya schnell an der Hüfte zu mir. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Mach nie wieder solche Scherze!", sage ich ernst.

"Ich kann es nicht ertragen, dich ein zweites Mal zu verlieren."

Amelia sieht mich bloß stumm an. Ich weiß, dass sie keine Ahnung hat, wovon ich spreche. Aber ich kann nicht anders. Ich hoffe nur, dass sie es eines Tages verstehen wird.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht überfordern."

Amelia blinzelt einige Male verlegen, bevor sie antwortet: "Äh...Ja. Ist nicht schlimm."

"Willst du hier bleiben oder wollen wir nach Hause fahren?", frage ich und lasse sie schweren Herzens los.

"Es ist spät. Fahren wir lieber wieder zurück."

Ich bin erleichtert. Der Grund weshalb ich sie hierher gebracht habe ist, dass ich sie lebend hier sehen wollte. Vielleicht würden meine Albträume endlich aufhören. Weil ich weiß, dass sie bei mir ist und ich sie nie wieder los lassen würde.

(...)

Am nächsten Morgen, hole ich Amelia wie gewohnt vor ihrer Wohnung ab. Wir haben gestern kaum geredet und sie hat den ganzen Weg über geschlafen. Ich will nicht, dass die Situation zwischen uns beiden komisch wird. Das ist das Letzte, was ich wollen würde.

Ich höre, dass Amelia fertig ist, weshalb ich an der Tür klingle. Sie macht diese nach wenigen Sekunden auf und lächelt mich schüchtern an.

"Hi."

"Hi!", lächle ich und bewundere ihre Schönheit.

Ihre grüne Augen funkeln wie zwei Smaragde und passen perfekt zu ihrem feuerroten Haar. Ich hole tief Luft um meine Lippen nicht auf ihre zu drücken. Es kostet mich jedes Mal eine große Überwindung, dies nicht zu tun.

"Ausgeschlafen?", frage ich als wir losfahren.

"Ja, ich habe ja gestern im Auto geschlafen. Die Frage ist eher, ob du ausgeschlafen bist. Immerhin waren wir erst um zwei Uhr morgens zurück."

"Ich brauche nicht viel Schlaf!", antworte ich ihr lächelnd und nehme die Ausfahrt aus der Stadt heraus.

"Äh, wohin fährst du? Deine Firma liegt auf der anderen Seite."

Deine Firma!, antworte ich stumm. Immerhin habe ich diese nur für sie gegründet. Ich wollte ihr etwas bieten, ihr alles zu Füßen legen. Nicht wie letztens, wo ich ihr lediglich eine verdammte Höhle anbieten konnte.

"Haben wir nicht geplant zu deinen Eltern zu fahren?"

Sie stöhnt genervt auf.

"Arun! Ich habe keine Lust auf meine Eltern. Erst Recht nicht, auf meinen Vater. Der mich sowieso nur benutzt."

"Vertraust du mir, Lya?"

Sie nickt stumm. Dies ist Antwort genug. Ihr Vater hat einen Fehler gemacht, sie so zu verletzen. Ich werde dafür sorgen, dass er das bekommt, was er verdient.