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Durch ein Hupen und ein Geschrei wurde ich wach. Ich zog scharf die Luft ein. So scheiße hab ich seid Jahren nicht mehr geschlafen! Dachte ich und wollte mich ausstrecken, doch ich bekam meine Beine nicht gerade. Genervt von dem rum Gebrülle und gehupe, drehte ich mich so um, dass meine Füße am Gitter waren und mein Kopf an der Wand. Jetzt oder nie! Dachte ich und nahm all' meine Kraft zusammen und trat gegen das Gitter.

Das Gitter sprang aus seiner Vorrichtung und landete klirrend auf dem Boden. Ich verzog meinen Mund, als ich mich gerade auf gesetzt hatte und der Plug sich noch weiter rein drücken wollte. Also stand ich auf und wollte mir gerade den Plug herausziehen, als der Transporter sich wieder in Bewegung setzt und ich volle Kanne gegen die Tür des Transporters knallte. Meinen Mund verließ kein einzigen Laut, doch der Aufprall von meinem Körper auf die Ladefläche. Ich guckte geschockt in den kleinen Spalt, als der Transporter stehen blieb, nur um zu erkennen, dass er wegen einer roten Ampel stehen blieb.

Erleichterung machte sich in mir breit und ich stand so leise es ging, schnell auf, um dann bitterlich festzustellen, dass Karl ja abgeschlossen hatte. Was soll ich jetzt machen?! Vielleicht war hier irgendwo ein versteckter Schlüssel! Also machte ich mich auf die Suche nach einem Schlüssel, der zu dem Schloss an den innen Türen passt. Als erstes schaute ich in alle Transportboxen. Man... wo kann dieser scheiß Schlüssel sein?! Fragte ich mich selber, als ich keinen in den Transportboxen fand. Ich schaute gerade zwischen den Transportboxen, als der Transporter wieder begann zu rollen.

Ich fiel, wegen der schnellen Beschleunigung gegen die Türen und konnte mir keinen Schmerz Schrei zurückhalten. Meine Augen gingen ohne zu zögern zum kleinen Spalt und ich sah im Rückspiegel die Himmelblauen Augen, die mich wütend anfunkelten. In mir baute sich Panik auf und ich begann automatisch schneller zu atmen. Mit meiner mittlerweile, viel zu schnellen schnapp Atmung, spürte ich, wie Karl den Transporter leicht nach rechts lenkte und dann zum stehen kam. Ich hörte, wie die Fahrertür auf ging und mit einem lauten Knall schloss. Als ich Schritte hörte, die zu der Tür, an der ich angelehnt war, zusteuerten, rutschte ich an die Transportboxen.

Ich presste meinen Körper an sie, als ich hörte, dass der Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt wurde. Die Tür wurde geöffnet und da stand er und sah mich wütend an. Er hob einen Fuß und stellte ihn auf die Ladefläche und zog sich in den Transporter. Jetzt stand er vor mir und schaute mich von oben herab an. Meine Augen füllten sich mit Tränen und mein Mund verließ einen Schmerz Schrei, als er, mit einer schnellen Bewegung meine Haare greift und mich an ihnen hoch zog. Ich will hier nicht sein! Das war der einigste Gedanken, als ich mein Bein nach hinten ausholte und ihm mit voller Kraft in die Eier trat.

Er krümmte sich und ließ einen Schmerz Schrei raus. Seine Hände gingen zu Boden, um sich abzustürzen, doch seine eine Hand war noch in meinen Haaren und er riss mich mit auf den Boden des Transporters. Mein Kopf prallte auf den Boden. Ich unterdrückte den Schmerz und riss meine Haare frei aus seiner Hand. Mein Kopf begann zu pochen, als ich mich aufrichtete. Schwindel kam dazu und ich drohte umzukippen, doch ich fing mich schnell wieder und stieg auf dem Transporter.

Ich begann auf der Landstraße zu rennen, doch als der Schwindel wieder kam, knallte ich volle Kanne auf den kalten Asphalt und schürfte mir meine Knie dabei auf. »Jenny!« schreite mir Karl hinterher. Ich rappelte mich schnell, trotz schmerzen, wieder auf und rannte weiter. Die schnapp Atmung war mir nicht so eine tolle Hilfe! Dachte ich und auf einmal hörte ich einen Schuss...

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