Manchmal ziehen sich Tage und Wochen sehr lang und manchmal verfliegen sie zu schnell.
Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. In den Wochen war zwar viel passiert, aber irgendwie hatte ich eine kleine Routine entwickelt. Diese Routine würde jetzt aber erstmal zerstört werden, da ich los musste. Wohin? Nach Amerika? Wieso? Wegen der kleinen Tour. Es war schon so weit. Ich sollte eine Woche vor dem ersten Auftritt an einem bestimmten Ort sein, damit ich mich mit Megan, Ben und Matt richtig bekannt machen und wir proben konnten. Megan, Ben und Matt sind die drei, mit denen ich die nächsten Wochen verbringen und Musik machen würde.
Am nächsten Morgen musste ich los und mein Flug ging vormittags.
Meine Eltern, Carlos und ich saßen zusammen in der Küche und unterhielten uns. Meine Mama erlaubte mir nicht in mein Zimmer zu gehen, weil sie wollte, dass wir den letzten Abend, bevor ich für einen Monat weg war, zusammen verbrachten."Hast du eigentlich noch mit Elenas Jungs geredet?", fragte mich meine Mutter plötzlich. Wieso fragte sie mich das jetzt plötzlich?
Ich nickte einfach nur und fragte:" Wieso fragst du?"
Meine Mama zuckte mit den Schultern und lächelte:" Ach, nur so. Sie werden doch in den nächsten Wochen zum Teil in deiner Nähe sein, stimmt's?" Erneut nickte ich, nahm mein Handy aus der Hosentasche und hörte wie Carlos meinen Papa fragte:"Was denkst du dazu?" Ich sah von meinem Handy hoch und erkannte wie mein Papa Carlos vielsagend ansah.
Mein Papa redete zwar mit Carlos, warf mir aber einen Blick zu und meinte:" Ich weiß, dass meine Tochter nichts dummes anstellt!" Was sollte das denn jetzt heißen?
Dann fragte ich ein weiteres mal, was totoal absurd war, da ich kein kleines Kind mehr war:"Kann ich jetzt auf mein Zimmer gehen?"
Meine Mama schüttelte sofort ihren Kopf, was total merkwürdig war. Sie warf meinem Papa einen Blick zu, meinte dann:" Ach komm schon. Du wirst einen Monat nicht da sein und du bist unser einziges Kind."
"Also ich wollte ja immer Geschwister.", murmelte ich, woraufhin alle drei Blicke sich schlagartig in meine Richtung drehten. Das ich so etwas sagte, in so einem Ton, in Gegenwart meiner Eltern, war ziemlich untypisch für mich.
Ich rutschte in meinem Stuhl ein wenig runter und dann sagte mein Papa auch noch lachend:" Da kann man ja noch was machen."
Während die anderen drei am Tisch lachten, warf ich mir die Hände über das Gesicht und hörte plötzlich wie die Haustür klingelte.
Ich nahm meine Hände von meinem Gesicht runter und fragte in die Runde:"Erwartet ihr wen?" Es war kurz nach sieben und da niemand zum Abendessen eingeladen war, wusste ich nicht wer kommen sollte.
Carlos zuckte mit den Schultern, mein Papa auch und meine Mutter konnte ein kleines Grinsen nicht verstecken. Was war denn schon wieder los?
"Du kannst ja die Tür öffnen und nachsehen wer es ist!", sagte meine Mama mit einem komischen Unterton. Ich stand auf und während ich zur Tür lief, hörte ich Carlos noch mir lachend zurufen:" Du bist heute komisch drauf."
Als ich die Tür öffnete, rief ich die schlauste Antwort überhaupt zurück:" Du bist komisch!"
"Bin ich das?", kam es von vor der Tür. Die Stimme kannte ich. Das konnte er aber nicht sein. Langsam drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam und meine Kinnlade fiel fast bist zum Boden.
Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, aber es kam kein Ton raus. Ich dachte, ich würde sie erst in ein paar Tagen sehen.
Aber nun standen alle fünf vor meiner Tür und ich konnte nichts anderes tun, als dort zu stehen und sie ungläubig anzusehen.

DU LIEST GERADE
Just one Summer
Teen FictionViele Jugendliche freuen sich, wenn sie den Sommer ohne ihre Eltern verbringen können. Hätte sich Isabelle Williams wahrscheinlich auch, aber leider konnte sie nicht alleine zu Hause bleiben. Da beide ihrer Elternteile den Sommer über im Ausland ar...