Kapitel 19

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"Isabelle.", rief mich jemand. "Isabelle! Isabelle!" Ich kannte die Stimme, aber konnte mich nicht überwinden meine Augen zu öffnen. Ich war ziemlich spät schlafen gegangen, weil ich einfach nicht müde war.

Also drehte ich mich einfach von der Stimme weg und versuchte weiterzuschlafen. Doch dann wurde mir meine Decke weggezogen. Wieso taten das nur immer wieder alle? Gönnten sie mir meinen Schlaf einfach nicht? Aber ich setzte mich widerwillig auf und öffnete dann erst meine Augen. Direkt neben meinem Bett stand Emily. Was machte sie hier? Wie spät war es?

"Endlich, du bist wach!", lachte sie und klatschte in die Hände. Ich nickte und rieb mir meine Augen.

"Gut, dann steh auf. Du musst dich fertig machen!", sagte sie für meinen Geschmack zu laut.

Verwirrt fragte ich sie:" Wofür?" Dann suchte ich unter meinem Kissen nach meinem Handy und schaute nach wie spät es war. Es war erst kurz vor 10.

"Shane und seine Familie kommen doch heute her und heute Abend haben wir das Barbecue.", sagte sie ganz aufgeregt, während ich noch total verschlafen auf meinem Bett saß.

Ich hob eine Augenbraue hoch und sagte skeptisch:" Ok. Aber sie kommen nicht vor 13 Uhr. Außerdem ist es egal was ich anhabe, sie haben mich auch in Schlafsachen und ungeschminkt gesehen." Shane war mein Cousin. Deswegen wusste ich auch, dass es grade nicht um mich ging.

Nachdem ich Papa gestern Abend erzählt hatte, was Emily mir geschrieben hatte, telefonierte er ein wenig rum. Schließlich stand fest, dass Tante Jane und ihre Familie kommen konnten, da es für diesen Sommer der letzte Tag war, an dem wir alle zusammen hier waren. Papa hatte auch Emilys Familie eingeladen, da wir das immer so machten. Letzter Tag des Sommers, an dem Mama, Papa und ich gleichzeitig hier sind, trafen sich alle bei uns.

Als ich Emily mit diesem Blick ansah, der sagte Ich- habe- dich- durchschaut, lächelte sie breit und ich warf meine Beine über die Bettkante.

Emily hatte schon immer etwas für Shane übrig. Er war ein Jahr älter als wir beide und sie himmelt ihn immer an, wenn er da war.

*

"Du siehst toll aus, keine Sorge!", versicherte ich Emily zum gefühlt tausendsten Mal. Nachdem sie mich geweckt hatte, ging sie wieder nach Hause. Also sollte ich frühstücken und zu ihr gehen, sodass ich ihr helfen konnte auszusuchen was sie anzieht. Sie machte einen viel zu großen Wirbel daraus, aber ich versuchte sie garnicht umzustimmen, da es unmöglich wäre. Das schaffte man nicht.

Jetzt liefen wir zu mir nach Hause. Tante Jane sollte noch ganricht da sein, aber man weiß ja nie. Außerdem bestand Emily darauf, dass ich mich nochmal umziehen sollte. Sie war mit meinem simplen Outfit nicht zufrieden. Ich trug Jeansshorts und ein rosanes Top. Ich zitiere:" Das ist viel zu simpel. Du sollst es nicht für deinen Cousin machen, sondern für die anderen drei Typen."

*

Ich hörte die Türklingel als Emily und ich in meinem Zimmer saßen. Sie hatte mir mein Outfit ausgesucht und meine Haare gestylt. Ich hatte versucht ihr zu erklären, dass es überhaupt nicht nötig war, aber leider war ich nicht erfolgreich. Jeder der hier heute anwesend sein würde, hatte mich schon in meinen Schlafsachen gesehen und ich musste niemanden beeindrucken.

"Isabelle! Komm runter!", rief meine Mutter, woraufhin ich Emily in meinem Zimmer alleine ließ und schnell die Treppen runter lief. Ich hatte meine Familie schon länger nicht gesehen.

Wie erwartet standen dort Tante Jane, ihr Mann Benjamin, Shane und auch mein jüngerer Cousin Toby. Emily hatte Toby nicht erwähnt, da er erst 14 war und sie nicht an ihm, sondern an seinem großen Bruder, interessiert war. Beide meiner Cousins hatten braune Haare, wobei Shane blaue Augen und Toby grüne Augen hatte. Tante Jane hatte so wie ihr Bruder grüne Augen. Leider konnten Onkel Daniel und seine Familie nicht kommen, weil sie selbst woanders im Urlaub waren. So wäre meine einzige Cousine auch da, aber konnte man leider nicht ändern.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt