Kapitel 17

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8:34.

Das zeigte meine Uhr an, als ich am nächsten Tag wach wurde. Wir waren erst nach Mitternacht zu Hause und unsere Eltern erst später. Da gab es noch eine After-Party, aber sie war für volljährige Gäste der Premiere. Und weil man in Amerika erst mit 21 als volljährig galt, konnte nicht mal Nathan mit. Als wir zu Hause ankamen, zog ich schnell die Schuhe aus, die irgendwann anfingen weh zu tun. Nachdem ich die falschen Wimpern entfernt, mich abgeschminkt und umgezogen hatte, legte ich mich sofort ins Bett. Nach dem Film, der ziemlich lustig war, wurden noch Fotos gemacht und Leute redeten noch miteinander, bis alle zu Partys oder woanders hingingen.

Statt zu versuchen weiter zu schlafen, zwang ich mich aus dem gemütlichen Bett um zu duschen. Als wir nach Hause kamen, war ich viel zu faul um das zu tun. Also hatte ich noch die ganzen Haarprodukte drin und hatte wahrscheinlich auch nicht alles an Make Up von meinem Gesicht runter.

Der Abend war echt nicht so schlimm gewesen wie gedacht. Ich war froh, dass die Jungs da waren, weil es alles irgendwie einfacher machte. Ein paar mal wollten Leute mich bei meinem Vater haben, wenn sie sich unterhielten, weil ich doch so selten dabei war, aber abgesehen davon war mindestens immer einer bei mir und hatte mit mir geredet. Da waren so viele Leute, dass ich mich zwischendurch immer wieder eingeengt fühlte, als könne ich nicht atmen. Aber das verging, als ich mich richtig auf meine Atmung konzentrierte.

Ich ließ das Wasser in der Dusche an, checkte ob die zwei Türen verschlossen waren und zog meine Sachen aus. Sobald das heiße Wasser mit meiner Haut in Kontakt kam, entspannte ich mich.

Während des duschens sang ich zwischendurch immer wieder ohne es selbst ganz zu merken. Aber es war etwas, das ich mir einfach angewöhnt hatte.

Summend und zwischendurch auch singend lief ich angezogen und mit meinen Haaren im Handtuch aus dem Bad, nachdem ich beide Türen wieder aufgeschlossen hatte. Ich setzte mich auf mein Bett und schaltete meinen Laptop an. Lisa wollte mir eine E-Mail schreiben. Es war echt schade, dass ich sie fast die ganzen Ferien nicht sehen konnte.

Also loggte ich mich ein und las ihre E-mail. Darin sagte sie eigentlich nur was sie erlebt hatte und regte sich über ihren Bruder auf. Die beiden verstanden sich eigentlich ziemlich gut, doch wenn sie so lange so viel zusammen unternehmen mussten, kriegten sie sich auch mal in die Haare. Naja, oft. Als letztes hatte sie ein paar Sätze zu mir geschrieben. Wie es mir denn ging und ob ich es bereute, dass ich fragte, ob die Jakobs mitkommen könnten. Sie kannte mich einfach sehr gut und wusste deswegen, dass ich auf die schnelle nicht mit allen klarkam oder anders herum. Außerdem fragte sie wie das Event war.

Ich schrieb ihr schnell zurück. Nein, dass ich es nicht bereute und es eher mochte, dass sie auch noch dabei waren. Dass die Premiere ganz gut war und dass ich Evan Peters getroffen hatte. Natürlich fragte ich auch nach einem Autogramm für Lisa, denn wir beide fanden ihn toll, seit wir American Horror Story gesehen hatten. Sie hasste gruselige Sachen, doch für ihn quälte sie sich da durch.

Danach schaltete ich mein Laptop wieder aus, trocknete meine Haare noch etwas mit dem Handtuch und zog mir meinen Scheitel. So ließ ich meine Haare schließen lufttrocknen.

Unten waren Mama und Papa schon, aber ich sah niemand anderen. Mein Vater saß vor seinem Laptop und ging wieder seine Mails durch. Das musste er jeden Morgen machen. Mama saß ihm mit einem Tee gegenüber und sie unterhielten sich ein wenig.

"Guten Morgen!", sagte ich und gab erst Mama, dann Papa einen Kuss auf die Wange.

"Morgen. Wieso bist du schon so früh wach?", fragte Mama. Ich setzte mich neben sie:" Konnte nicht schlafen und wollte das ganze Zeug aus meinen Haaren kriegen." Mama lachte und zeigte auf ihre ebenfalls nassen Haare. Sie hatte wohl den selben Gedanken.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt