Am Montag hatte ich eine frühere Schicht im Treff. Deswegen war ich um acht schon wach. Ich machte mich für den Tag fertig, lud ein Video hoch, das ich am Abend zuvor noch geschnitten hatte und ging dann runter um etwas zu essen. Außer mir war niemand zu Hause, deswegen aß ich schnell was und ging aus dem Haus.
Zum Treff waren es fünfzehn Minuten zu Fuß. Die Sonne schien und der Sommer war schon fast da. Das gute Wetter beeinflusste auch meine Laune.
Am Abend zuvor, nachdem Nathan mir geschrieben hatte, dass Daniel angekommen war und er mir später schreiben würde, hatte er mir nicht mehr zurückgeschrieben. Daraus folgte, dass ich mir schon wieder, wie sonst auch, verschiedene Szenarien ausmalte. Zwei davon waren aber die realistischsten.
1. Daniel hatte nicht angesprochen, was wir besprochen hatten und deswegen gab es keinen richtigen Grund mich selbst verrückt zu machen.
2. Daniel hatte angesprochen, was wir besprochen hatten.
Da gab es wieder zwei Möglichkeiten.2.1 Die Jungs hatten nichts dagegen und wollten da alle zusammen drüber reden.
2.2 Die Jungs wollten das überhaupt nicht und wollten da einfach nicht drüber reden, weil Daniel ihnen wenn überhaupt gesagt hat, wie es wäre, falls ich mitmachen sollte.
Und an diesem Beispiel wird wieder deutlich, dass ich alles zu sehr überdenke. Darüber war ich mir im Klaren. Aber so war ich eben. Da konnte ich nicht all zu viel gegen machen.
Mit diesen Gedanken ging ich gegen neun in den Treff. Um diese Uhrzeit waren nicht viele Leute da. Meistens Schüler, die Freistunden hatten.
Als erstes ging ich wieder in den hinteren Raum um meine Sachen abzulegen. In dem Raum war niemand außer mir. Gerade als ich aus dem Raum ging, kam eine rothaarige junge Frau in den Raum. Ich kannte sie nicht, aber sie arbeitete wohl hier. Deswegen lächelte ich sie beim Vorbeigehen an.
Die erste halbe Stunde hatte ich nichts zu tun, bis eine kleine Gruppe mich zu ihnen riefen. Es waren drei Jungs, vielleicht in der neunten Klasse.
Ich ging zum Tisch und fragte lächelnd:" Kann ich euch helfen?"
Die drei sahen mich alle an, wobei nur einer von ihnen etwas sagte:" Ja. Kannst du uns mit Mathe helfen?"
Ich wusste, dass das hier oft gemacht wurde. Wenn Schüler Hilfe bei ihrer Schularbeit brauchten, half man, wenn sie das wollten.
Ich nickte, aber davor mischte sich der Junge neben ihm ein:" Wir sind in der zehnten. Deswegen komm ich mir echt dumm vor nach Hilfe zu fragen, aber scheiß drauf."
Da unterdrückte ich mir mein Lachen. Egal in welchem Alter Jungs waren, sie fragten nicht gerne nach Hilfe.
Der dritte Junge am Tisch fragte:" In welcher Stufe bist du?"
"Hab mein Abi dieses Jahr gemacht.", antwortete ich und stand dabei immer noch vor ihrem Tisch.
"Cool.", sagte der erste, der eine Brille trug.
Der zweite, der der einzige blonde von den dreien war, fragte ungeduldig:" Kannst du uns jetzt helfen? Nicht dass ich hetzten will, aber unsere Freistunde endet in einer halben Stunde."
Nachdem ich nickte, schob mir der dritte, der brünett war sein Buch und Heft hin. Ich setzte mich auch an den Tisch und der mit der Brille zeigte mir die Aufgabe.
Sie sollten Teile einer Kurvendiskussion zu einer dort angegebenen Funktion machen. Das war einfach, da es nicht mal eine E-Funktion oder so was war.
Meine Augen wanderten noch mal über die Aufgabe und dann fragte ich:" Was davon soll ich erklären?"
Alle drei Augenpaare waren auf mich gerichtet, bis sie sich gegenseitig planlos ansahen.
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Just one Summer
Teen FictionViele Jugendliche freuen sich, wenn sie den Sommer ohne ihre Eltern verbringen können. Hätte sich Isabelle Williams wahrscheinlich auch, aber leider konnte sie nicht alleine zu Hause bleiben. Da beide ihrer Elternteile den Sommer über im Ausland ar...