Just one Summer

Kapitel 43

Danke an @MissNessi für das Cover!! :)

"Er war echt süß. Ein richtiger Gentleman. Und wir haben stundenlang geredet und es war besser als ich es mir vorgestellt hatte.", Lisa erzählte mir schon zum gefühlt hundertsten Mal wie ihr Date abgelaufen war. Aber ich hörte ihr immer wieder zu ohne sie zu unterbrechen. Sie war einfach so glücklich und das wollte ich ihr nicht verderben. Wir beide liefen grade aus dem Englischunterricht. Ich konnte heim gehen, aber sie hatte noch Unterricht. Als wir auf dem Schulhof waren, umarmten wir uns zum Abschied und sie sagte schnell:" Ich geh jetzt mal schnell in die Mensa. Ich hab total Hunger, weil ich heute morgen spät dran war. Aber wir sehen uns heute Abend oder telefonieren!" Damit drehte sie sich um und lief in die entgegengesetzte Richtung. Ich wollte einfach nur schnell aus der Schule. An diesem Tag hatte ich Geschichte und Englisch mit Michelle zusammen und sagen wir es mal so... sie hat sich echt ins Zeug gelegt mich mies fühlen zu lassen. Natürlich hatte sie dies auch geschafft, aber ich versuchte es ihr nicht zu zeigen.

Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche und sah, dass ich Nachrichten in der WhatsApp Gruppe mit den Jungs hatte. Kaum entsperrte ich meinen Bildschirm, sah ich jemanden aus dem Augenwinkel auf mich zukommen. Julian. Er grinste mich an und ich lächelte leicht zurück.

"Hast du jetzt auch frei?", fragte er mich und wir beide liefen aus dem Schulgelände. Ich nickte und steckte mein Handy wieder weg.

"Was hättest du später eigentlich noch gehabt?", fragte er mich und ich sah ihn wieder an. Wieso mussten alle größer sein als ich? Er war groß und ein wenig schlaksig.

"Mathe, aber die Lehrerin ist schwanger und ihr ging es wohl nicht so gut.", antwortete ich, "Und du?"

Wir mussten wieder ein Stück in die selbe Richtung laufen, also blieben wir auch nicht stehen. Er öffnete seinen Mund, um zu antworten, schloss es dann aber erneut, wonach er dann erst sagte:" Wer ist das? Ich meine, ich bin noch nicht lange hier, aber er wäre doch aufgefallen." Erst verstand ich nicht was er meinte, doch dann folgte ich seinem Blick und meine Augen weiteten sich.

"Nathan.", sagte ich und wollte eigentlich zu ihm rüber gehen. Aber Michelle stand dort mit zwei ihrer Freundinnen.

"Du kennst ihn, also gehen wir da jetzt mal rüber!", beschloss Julian und zog mich mit in die Richtung.

Ich schüttelte meinen Kopf und protestierte natürlich:" Julian, ist schon gut. Ich werd ihn später noch sehen. Wir müssen da nicht hingehen." Das alles half aber nichts. In wenigen Schritten waren wir dort und die Blicke aller vier Leute waren auf Julian und mich gerichtet. Nathan stand an einer kleinen Mauer, die nur dazu da war, dass die Ausfahrt aus dem Schulgelände abgetrennt war.

Seine hellbraunen Augen wanderten von mir zu Julian. Aber er wandte sich wieder an mich und sagte:" Hi, Isabelle!" Dann zog er mich in eine kurze Umarmung und ich spürte die Blicke der anderen auf uns. Wir lösten uns aus der Umarmung und ich bekam plötzlich Bauchschmerzen. Ich wusste ganz genau, dass ich mir gleich dumme Sprüche anhören musste.

"Was? Hast du ihn dafür bezahlt, dass er dich von der Schule abholt?", fragte Michelle mit einem teuflischen Grinsen. Hmm.. ich hatte mir schlimmeres vorgestellt. Ich antwortete nicht und mied Nathan anzusehen. Julian sah mich neugierig an und stellte sich Nathan dann vor:" Hey, ich bin Julian."

"Nathan. Bist du ein Freund von Isabelle?", fragte er, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass ich ihm von Julian und seiner Schwester erzählt hatte. Julian nickte. Michelle und ihre zwei Freundinnen, die ungewöhnlich ruhig waren, sahen nur zu, bis Michelle sich wieder zu Wort meldete.

"Der einzige Freund abgesehen von ihrer Lisa. Echt traurig."

Julian sah mich wieder mit diesem Blick an. Dieser Blick der fragte, ob er nun etwas sagen durfte. Ich hatte ihm schon oft gesagt, dass er da einfach nie drauf eingehen sollte.