"Es war schön dich bei uns zu haben. Auch wenn es nicht all zu lange war, war es doch ein wenig wie früher.", war Mamas relativ kurze, im Vergleich zu anderen Fällen, Verabschiedung von Nathan, bevor sie ihn umarmte. Es schien ihm etwas unangenehm zu sein, doch er sagte nichts. Er müsste es von seiner eigenen Mutter gewöhnt sein. Es war manchmal echt gruselig wie ähnlich unsere Mütter sich waren.
"Ich fand's auch schön.", antwortete Nathan und schaute dann zu mir. Grade als ich überlegte wie ich mich von ihm verabschieden sollte, da es beim letzten mal anders ausgegangen war als geplant, sagte meine Mutter schnell:" Isabelle, du kannst noch mit Nathan warten, bis er in den Zug einsteigen muss und ihr könnt euch verabschieden. Ich muss noch was erledigen und warte dann im Auto." Mit einem letzten kurzen Blick zu uns, drehte sie sich um und lief weg. Ich sah noch wie sie hektisch nach etwas in ihrer Tasche suchte und schließlich ihr Handy herausholte. Noch bevor sie außer Sicht war, legte sie das Telefon ans Ohr. Irgendwas war faul, aber ich konnte nicht genau sagen was.
"Weißt du was?", sagte Nathan und zog mich aus meinen Gedanken. Ich schaute ihn an und er fuhr fort:" Es macht mir Angst wie ähnlich Diana meiner Mutter ist." Daraufhin musste ich einfach lachen und stimmte ihm zu. Aber sie waren auch schon Ewig beste Freundinnen. Da ähnelt man sich manchmal doch in einigen Sachen.
Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte, deswegen fragte ich etwas:" Wann musst du in den Zug?"
Er nahm schnell sein Handy aus seiner Hosentasche, schaute drauf und steckte es wieder weg:" In spätestens zehn Minuten."
"Okay...", sagte ich mit leiser Stimme.
"Ich würde ja sagen komm mit zu uns, aber du hast Schule.", lachte er, hatte jedoch einen merkwürdigen Unterton.
Auch ich lachte kurz. "Ja, das wäre echt schöner als zur Schule zu gehen." Sehr viel schöner.
"Dafür gibt es Ferien. Wir sehen uns bestimmt dann irgendwann. Oder du kommst einfach mal mit, wenn Diana kommt.", sagte er und ich musste einfach grinsen. Es klang so, als würde er jetzt schon Pläne machen wann wir uns wieder sehen können.
Ein paar Sekunden waren wir beide still und warteten anscheinend darauf, dass der andere etwas sagte. Doch als das nicht sofort passierte, wollte ich eigentlich etwas sagen, aber Nathans Handy piepte. Er nahm es wieder schnell aus seiner Hosentasche, schaute kurz drauf, verdrehte die Augen und schaute wieder zu mir. Als müsse er mir etwas erklären, meinte er:" Aaron hat an meinem Handy tausend Sachen eingestellt, damit ich meinen Zug ja nicht verpasse." Das konnte ich mir sogar bildlich vorstellen und der Gedanke brachte mich zum lachen.
"Na dann solltest du vielleicht los. Wir wollen ja nicht, dass Aarons Arbeit umsonst war.", sagte ich und lächelte ihn an. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu umarmen und er lehnte sich etwas runter. Grade als ich mich wieder von ihm lösen wollte, drückte er mich etwas fester, was mich dazu brachte breit zu grinsen. Zu schnell ließ er mich dann doch los, platzierte jedoch einen Kuss auf meine Wange. Mein Gesicht lief spürbar rot an. Er blieb nur einen klitzekleinen Schritt vor mir stehen und sah zu mir runter. Ich lächelte ihn an und so blieben wir eine kurze Weile.
"Hey, Nathan.", sagte ich und er nickte. "Wir konnten nicht zu Ende reden, als meine Mama kam, also weiß ich noch immer nicht was das hier zwischen uns ist. Aber was immer es auch ist, denke ich wir sollten es erstmal unter uns halten." Ich hatte befürchtet, dass er gereizt reagiert, doch das Gegenteil passierte. Er grinste mich an und nickte einfach nur. Danach umarmte er mich ein weiteres mal und danach stellte ich mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
*
Nachdem ich noch gewartet hatte, bis der Zug losfuhr, ging ich zum Auto, wo Mama warten wollte. Sie saß schon auf dem Fahrersitz und telefonierte als ich einstieg. Sie legte kurz danach auf und drehte sich zu mir hin:" Können wir?"

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Just one Summer
Teen FictionViele Jugendliche freuen sich, wenn sie den Sommer ohne ihre Eltern verbringen können. Hätte sich Isabelle Williams wahrscheinlich auch, aber leider konnte sie nicht alleine zu Hause bleiben. Da beide ihrer Elternteile den Sommer über im Ausland ar...