Kapitel 9

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Ich öffnete langsam meine Augen, kniff sie jedoch sofort wieder zusammen, da die Sonne mich blendete. Mein Kopf tat echt weh und ich lag auf dem Sand. Der Ball wurde mit viel Kraft geschmettert, also war es kein Wunder, dass ich Kopfschmerzen vom Schlag bekam. Nach ein paar Sekunden konnte ich die Augen öffnen, da sich jemand über mich lehnte und somit die Sonne blockte. Sobald sich meine Augen an das Licht gewöhnten, sah ich, dass nicht nur eine Person neben mir saß. Nick und Nathan saßen auf beiden Seiten von mir auf ihren Knien, Tim an meinem Kopf und die anderen beiden standen vor mir. Ich setzte mich langsam auf und hielt mir meinen Kopf. Das kam unerwartet. Aber so schlimm war es nicht. Ich hatte nur etwas Kopfschmerzen.

"Alles ok?", fragte mich Nick, der die Augenbrauen zusammen gezogen und einen besorgten Blick hatte. Ich nickte, obwohl mir dadurch etwas schwindlig wurde. So wollte ich eigentlich aufstehen, aber Nathan hielt mich am Arm fest und drückte mich etwas zurück, sodass ich wieder sitzen musste.

Auf meinen verwirrten Blick reagierte er, indem er sagte:" Bleib erstmal sitzen.", dann sagte er, "Sorry, ich wollte dich nicht treffen!" Ich wäre auch nicht auf den Gedanken gekommen, dass es Absicht war. Ich hatte bemerkt, dass er mich nicht besonders mochte, aber das wäre auch kein Grund gewesen.

"Ist schon ok.", sagte ich. Die fünf Jungs waren immer noch um mich, als hätte ich einen sehr schweren Unfall gehabt und könnte jeden Moment zerbrechen.

"Tut's weh?", fragte Alex, doch bevor ich etwas sagen oder tun konnte, schlug Aaron ihm gegen seinen Hinterkopf und sagte:" Nathan hat geworfen, was denkst du denn?!" Alex rieb sich seinen Hinterkopf und zuckte mit den Schultern.

"Kann ich jetzt aufstehen?", fragte ich. Nick und Nathan nahmen beide einen meiner Arme und halfen mir noch. Es war nicht nötig gewesen, aber ich sagte:" Danke." Dann ließen sie mich los und ich blinzelte ein paar Mal, wonach ich sagte:" Ich glaube, ich spiele erstmal nicht weiter."

"Sollen wir mitkommen?", fragte Aaron, aber ich schüttelte meinen Kopf. Hatten sie noch nie ein Mädchen gesehen, dass einen Ball abbekommen hat? So dramatisch war es nicht. "Geht schon."

Kaum war ich bei den anderen wurde ich von Elena gefragt:" Was ist passiert? Ich habe nur gesehen, dass du dort im Sand lagst, aber Marie meinte, dass schon alles ok sein würde und ich nicht kommen bräuchte." Ich schaute kurz zu Marie, die so tat als würde sie uns nicht zuhören, es aber ziemlich deutlich war.

"Nichts schlimmes. Geht schon.", lächelte ich sie an und setzte mich auf meinen Platz und trank etwas. Das leichte Schwindelgefühl verschwand nach und nach.

"Hier.", sagte dann eine neue Stimme plötzlich und ich schaute hoch, da ich saß. Nathan hielt mir ein Kühlpack hin. Ich sah ihn skeptisch an, woraufhin er erklärte (Als wäre ich ein kleines Kind):" Leg es auf deine Stirn. Die Stelle ist rot geworden. Sonst kriegst du eine Beule. " Ohne ein Wort nahm ich es ihm ab und hielt es an meinen Kopf. Das tat echt gut. Ich hoffte, dass ich keine Beule davon bekam.

"Danke.", sagte ich zu ihm und er setzte sich mit genug Abstand neben mich. Sein Vater sagte etwas zu ihm, aber ich hörte da nicht genau hin. Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Wasser des Sees und schloss kurz die Augen. Es wäre schön, wenn Lisa hier wäre. Oder meine Eltern. Aber Lisa war irgendwo im Urlaub mit ihrer Familie. Sie hatte mir am Morgen, als sie ihr Handy von ihren Eltern wegnehmen konnte, geschrieben. Sie meinte es wäre ganz gut, aber sie würde langsam nicht mehr verstehen wieso sie ihren Bruder vermisst hatte. Ihr Bruder war vierundzwanzig und lebte nicht mehr zu Hause. Sie vermisst ihn immer sehr, obwohl sie sich nie so perfekt verstanden. Das war wohl so ein Geschwister Ding.

"Geht's denn?", ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Nathan das fragte. Ich schaute zu meiner rechten Seite, wo er saß, und nickte.

"Gut. Ich wollte dich nicht treffen.", sagte er. Das hatte er eben schon gesagt. Es gab keinen Grund es zu wiederholen. Also nickte ich nur leicht lächelnd.

Just one SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt