Part 6

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Mia startete den Tag super gemütlich und setzte sich mit ihrem Kaffee erst mal auf den Balkon, wo sie die frische Morgenluft genoss. Nachdem der Kaffee leer war, ging sie ins Bad und duschte ausgiebig. Anschließend zog sie sich frische Unterwäsche, eine schwarze Leggings und ein dunkelgraues Oversize-Bandshirt an. Kurz überlegte sie, Damianos Zipper-Pullover wieder anzuziehen, den sie am Vorabend über den Stuhl an seinem Schreibtisch gehängt hatte. Dann entschied sie sich aber dagegen, schließlich hatte er ihr den Pullover gestern nur gegeben, weil ihr so kalt war und ihre eigenen Sachen nicht verfügbar waren. Außerdem machten so etwas doch nur verliebte oder vergebene Mädchen und schließlich war sie nicht...

Mia stockte. Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Seit sie ihn vor zwei Tagen wieder gesehen hatte, hatte sie dauerhaft Herzklopfen, wenn sie mit Damiano zusammen war. Sie genoss seine Aufmerksamkeit, seine Berührungen und dass er ihr das Gefühl gab, eine besondere Person in seinem Leben zu sein. Zu erfahren, dass er eine Freundin hatte, tat ihr so weh, und das nicht auf die „Ich bin die beste Freundin und werde jetzt vernachlässigt"-Weise. Sie hatte sich einfach verliebt in ihn, und das ist so schnell passiert, dass sie gar keine Chance hatte, irgendetwas dagegen zu tun.

Sie seufzte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Als ob sie nicht schon genug Probleme hätte... Von denen Damiano seit gestern Abend nun auch wusste, zumindest dass sie da waren. Oh man. So wie Mia ihn kannte, würde er nicht locker lassen, bis sie es ihm erzählte und selbst dann wäre das Thema noch nicht gegessen, da er mit seinem ausgeprägten Helfersyndrom ständig versuchen würde, sie irgendwie zu unterstützen.

Mia war nach wie vor der Meinung, dass Verdrängung aktuell das Beste war, wenigstens für die nächsten paar Tage, damit sie die Zeit in Rom genießen konnte. Deshalb zwang sie sich, die schlechten Gedanken beiseite zu schieben. Sie nahm sich einen Hoodie aus ihrem Koffer und zog ihn sich über, bevor sie ihren Laptop auspackte und einschaltete. Die Verbindung mit dem Internet klappte einwandfrei, sodass sie keine drei Minuten später auf die Cloud ihrer Arbeitsstelle zugreifen konnte.

Vertieft in die Übersetzung eines sehr langen Fachtextes vergaß Mia komplett die Zeit und erst, als sie ihre Freunde zurückkommen hörte, schaute sie das erste Mal am Tag bewusst auf die Uhr. Es war gleich 19 Uhr, was bedeutete, dass sie fast neun Stunden durchgearbeitet hatte.

„Ist dir so kalt?"

Damiano lehnte schon etwas länger unbemerkt im Türrahmen und hatte Mia ein wenig beobachtet, wie sie eifrig an ihrem PC tippte und immer wieder die Ärmelbündchen ihres Hoodies bis zu ihren Fingern zog.

„Dami!", stieß Mia erschrocken aus.

„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken."

Er betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Ärmel seines weißen Hemdes hatte er bis zu den Ellenbogen locker hoch gekrempelt und die Knopfleiste stand fast bis zu seinem Bauchnabel offen.

„Ich bin diese klimatisierte Luft einfach nicht gewohnt", beantwortete Mia schließlich seine eingangs gestellte Frage.

„Aber du hättest die Klimaanlage doch einfach ausmachen können."

„Ja, aber wenn du es so kühl gewohnt bist und magst, wollte ich da nicht dazwischen funken..."

„Ach Mimi." Damiano kam auf sie zu und strich ihr über die Haare. „Wenn es dir angenehmer ist, können wir hier auch Saunatemperatur einstellen. Dann müsstest du allerdings damit leben, dass ich den ganzen Tag komplett nackt bin."

„Und das wiederum mag ich nicht", konterte sie und streckte ihm kurz die Zunge heraus.

„Ach so?" Damiano lachte und öffnete dann provokant die letzten zwei Knöpfe seines Hemdes, bevor er es langsam auszog und oberkörperfrei vor ihr stand.

REBEL REBEL - Eine Damiano David FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt