Part 8

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Ungläubig starrte Mia die Tür an, durch die Damiano eben verschwunden war. War das jetzt sein Ernst? Sie fühlte sich mehr als veräppelt davon, dass seine Worte und Taten komplett gegensätzlich waren. Und natürlich tat es ihr weh, vor allem nach dem, was sie ihm am früheren Abend gestanden hatte. Hier war das letzte Wort definitiv noch nicht gesprochen.

Mia biss sich auf die Unterlippe und zwang sich, zumindest für den Moment nicht weiter darüber nachzudenken. Viel zu schön war doch die Stimmung mit den anderen, als dass sie sich den ganzen Abend vermiesen lassen wollte. Die Stunden mit ihren Freunden taten ihr so gut, sie saugte die positiven Eindrücke und Gefühle regelrecht auf, so als könnte sie diese abspeichern, um sie in dunklen Momenten – und die würden früher oder später wieder kommen, dessen war sie sich sicher – wieder hervorholen und von ihnen zehren.

Mia drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, stand auf und schloss das Fenster. Bevor sie in den Wohn- und Essbereich zurückkehrte, atmete sie tief durch. Das Thema würde nun sicher noch einmal kurz zur Sprache kommen, schließlich musste sie erklären, warum Damiano weg war und sie allein zurück kam, aber sie nahm sich vor, die negativen Gedanken anschließend vollends zur Seite zu schieben.

Es fiel ihr nicht so schwer wie befürchtet, den Freunden mitzuteilen, dass Damiano gegangen war und heute woanders schlafen würde. Zwar tauschten sie kurz vielsagende Blicke aus, dann zuckten sie aber mit den Schultern und es wurde tatsächlich noch ein sehr schöner – und vor allem sehr flüssiger – Abend.

Weit nach Mitternacht löste sich die lustige Runde auf und Mia kam gerade aus dem Bad, da hielt Thomas sie auf dem Flur auf.

„Ey Mimiii, magst du heute bei mir schlafn?" Er hatte wohl von allen am tiefsten ins Glas geschaut und umarmte sie überschwänglich.

Mia, die selbst Probleme hatten, das Gleichgewicht zu halten, wankte zur Seite, wo sich glücklicherweise direkt die Wand befand.

„Ach Thomas", seufzte sie und wuschelte ihm durch das Haar. „Du weißt, dass ich dich wirklich gern habe. Aber nachdem ich heute das Bett in Damis Zimmer ganz für mich allein habe, ziehe ich das dann doch vor."

Thomas, der beim Berühren seiner Haare das Gesicht verzog, schaute jetzt etwas betrübt drein. „Ich bin soo neidisch auf Damiano. Ich mag dich mindestens genauso gern aber nur er darf mit dir schlafen. Also mit dir in einem Bett, meine ich."

Mia kicherte aufgrund seiner Aussage, die zuerst sehr zweideutig klang.

„Und dann haut der Idiot auch noch ab, anstatt es zu genießen", fuhr Thomas fort.

Er hatte zwischenzeitlich die Umarmung gelöst und sie standen sich gegenüber, beide mit einer Schulter an die Wand gelehnt.

Mia zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat es ihm nicht gefallen, mit mir zu schlafen", meinte sie und fing wieder an, unkontrolliert zu kichern.

Thomas bekam große Augen. „Also schlaft ihr tatsächlich miteinander?"

„Quatsch!", stellte Mia es sofort klar und boxte ihn leicht in die Seite.

„Sondern?" Er wollte es wohl genau wissen.

Jetzt seufzte sie. „Weißt du, das ist alles nicht so einfach..."

„Hm", machte Thomas nur schulterzuckend und knibbelte dann an seinem abgesplitterten Nagellack herum.

„Also, schaffst du es allein in dein Bett oder muss man dir helfen?"

Jetzt schmunzelte er wieder. „Wer würde mir denn helfen?"

„Ach, ich dachte vielleicht hole ich Ethan..." Mia zwinkerte.

REBEL REBEL - Eine Damiano David FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt