Die Stelle begann heftig zu kribbeln und ich hielt sie mir ein wenig verträumt, als er schon um die nächste Ecke verschwunden war. Doch dann schüttelte ich mich und lief hoch in die WG. Aus mir und Felix sollte sowieso kein Paar werden, dafür war das ganze noch zu unsicher. Ich meine, wenn das schief geht wird das für uns und vor allem das Kind blöd. Ich traute mich irgendwie noch nicht den Namen zu benutzen. Es war noch so klein und unscheinbar.
Seufzend schloss ich die Wohnung auf und hörte schon von weitem das Gebrüll meiner Freundinnen. "Ey Marie! Wo ist der Staubsauger hin?", schrie Louise über die laute Musik aus dem Wohnzimmer hinweg. "Ich habe doch schon gestern gesaugt, du musst nur die Küche aufräumen!", brüllte Marie ein wenig genervt zurück. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Die beiden passten perfekt zusammen so wie Pech und Schwefel.
Ich schälte mich dann aus meiner Jacke und lief in mein Zimmer rein. Im Moment wollte ich mich nicht wirklich bei den beiden bemerkbar machen. Sie würden mich nur mit Fragen durchlöchern und danach war mir gerade gar nicht zu Mute. Viel lieber kuschelte ich mich unter meine Bettdecke und zog mir ein paar Filme rein. Das klappte eine Zeit lang auch ganz gut und ich war ungestört, doch schon bald unterbrach mich mein klingelndes Handy.
Ein Blick auf das Display verriet mir, dass mich Marie gerade doch tatsächlich anrief. Lachend drückte ich sie weg und fing an durch die Wohnung zu brüllen. "Ich bin hier!" Schon hörte ich wie meine Freundin durch die Wohnung stürmte und meine Zimmertür aufriss. Sie war total bleich im Gesicht und sofort schob ich den Laptop von meinem Schoß, um ihr ein wenig Platz zu machen.
"Hey Süsse, was ist denn los mit dir? Alles gut?" Marie schüttelte traurig den Kopf und ich merkte schon, wie sich ein paar kleine Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Sanft zog ich sie auf mein Bett, wo sie sich wie eine Kugel zusammenrollte und begann loszuschluchzen. Beruhigend strich ihr übers Haar und versuchte sie zum Reden zu bringen. Nach einer Weile setzte sie sich dann auf und wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.
"Alex hat Schluss gemacht", flüsterte sie und brach danach direkt wieder in Tränen aus. Alex war schon seit der 8en Klasse ihr Freund gewesen und sie liebte ihn sehr. "Er hat mich mit ner anderen betrogen", schluchzte sie und klammerte sich an mich heran. Ein wenig Wut bildete sich in mir und ich versuchte nicht gleich auszurasten. Niemand ließ mein Mädchen so sehr leiden und kommt ungestraft davon. "War er etwa hier?", fragte ich vorsichtig.
"Er hat gerade angerufen" Da brachen bei mir alle Sicherungen. Ich ließ Marie auf meinem Bett zurück und suchte Louise. Diese fand ich seelenruhig sitzend in der Küche wieder. Sie lächelte mich freundlich an, als ich im Türrahmen erschien. "Alex hat Schluss gemacht. Marie ist in meinem Zimmer" Sofort erfror ihr Lächeln und sie sputete aus dem Raum. Ich hingegen schnappte mir den Autoschlüssel und verließ die Wohnung. Der Arsch sollte bezahlen.
Noch völlig benebelt von der Wut in mir, stieg ich ins Auto und versuchte den Wagen anspringen zu lassen. Betonung lag auf versuchte. Er sprang nicht an, weshalb ich verärgert auf das Lenkrad schlug. Ich sollte in diesem Moment wohl eigentlich für meine Freundin da sein, doch ich hatte eine zu große Wut auf diesen Kerl. Zuerst sollte ich mich unbedingt abreagieren und außerdem würde das Louise auch schon schaffen.
Plötzlich meldete sich wieder mein Magen und mir wurde übel. Sofort riss ich die Tür des Wagens auf und übergab mich auf den Bürgersteig. Kein schöner Anblick aber verhindern konnte ich es auch nicht. In den letzten tagen hatte ich noch so eine schöne Ruhe von der Übelkeit. Wie lange sollte das denn noch andauern? Ein wenig angepisst versuchte ich über die Kotze aus dem Auto zu steigen und ja nicht von dem üblen Gestank abgelenkt zu werden.
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P.O.V. Izzi
Ich saß mit Felix und Patrick vor dem Fernseher und wir zockten gerade Fifa. Welche ein Wunder, dass Felix heute sogar Zeit für uns hatte. Doch irgendwie schien etwas nicht mit ihm zu stimmen. Er grinste die ganze Zeit so komisch und sagte auch nichts. "Felix, ist irgendwas mit dir passiert, du grinst so komisch?", fragte ich plötzlich in die Stille hinein und schaute zu meinem besten Freund hinüber. Dieser schien gar nicht bemerkt zu haben, dass ich ihn angesprochen hatte, weshalb ihn Patrick antippte.
Ein wenig verwirrt schaute Felix zwischen uns hin und her. "Was ist?", fragte er dennoch grinsend. Ich runzelte die Stirn und musterte ihn angestrengt. "Sag mal, was ist mit dir heute los?" Er zuckte nur mit den Schultern und grinste wissend. Doch er wollte nicht weiter auf das Thema eingehen und konzentrierte sich erneut auf das Spiel. Deshalb stoppte ich dieses und fragte ihn erneut. "Felix, ich bin nicht blind."
Jetzt seufzte er ein wenig genervt auf und auch Patrick schien ziemlich verwirrt von unserem Freund. "Was soll schon sein? Ich hab halt was erfahren und bin glücklich", sagte er dann schließlich. "Und was hast du erfahren?", fragte nun Patrick. Felix fuhr sich ein wenig nervöser durch die Haare und schaute entschuldigend zu mir hin. "Ich werde wohl irgendwie Vater"
Mir blieb die Spucke weg und meine Kinnlade klappte herunter. "Was?", brachten Patrick und ich gleichzeitig heraus. Doch Felix zuckte lediglich mit den Schultern und spielte an seinem Controller herum. "Ja, ist jetzt halt irgendwie so" Wie konnte er bloß so ruhig dabei bleiben? Er schien nicht mal aufgewühlt zu sein. "Und wer ist die Mutter?", fragte ich ihn dann noch. Er erzählte uns alles von Melly und wie es zu dem ganzen hier erst gekommen war.
Ich staunte nicht schlecht, er schien sich dem ganzen noch gar nicht so wirklich bewusst zu sein. "Und wie willst du das ganze regeln? Mit der Community? Oder gar deinen Eltern? Wie wollt ihr das ganze überhaupt auf die Reihe bekommen?", fragte ich mit einem vorwurfsvollen Unterton. Ich sah wie Felix schluckte. Darüber hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht.
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Heute Mal sogar mit Izzi's Sicht. :D Bin ich nicht großzügig? xD
Viele haben sich über den Spitznamen für die Erbse beschwert. Ich bin echt schlecht in so was. Hättet ihr irgendwelche anderen Vorschläge für das Baby?
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Wie man gemeinsam überlebt (Dner ff)
FanfictionDas Leben von Melly schien bisher immer stinknormal, wenn auch ein wenig langweilig. Sie ist gerade mal 19 Jahre alt und lebt schon eine Weile mit ihren Freundinnen in Köln. Alles scheint ganz gut zu laufen - Doch dann begegnet sie Felix und ihr Leb...