Vollkommen verwirrt über mein Verhalten von gerade eben, schloss ich mich im Bad ein und lehnte mich an die kalte Wand. Meine Hände zitterten immer noch vor Schock und mein Atem ging schnell. Was war da gerade eben bloß los mit mir gewesen? Es sollte ja eigentlich nichts dergleichen zwischen mir und Felix geschehen.
Zumindest wäre es so am einfachsten. Wir hatten ja beide keine Ahnung, ob aus uns überhaupt etwas werden könnte. Dann war da noch das Risiko, das wir im Streit auseinander gehen könnten, obwohl das bei einer Freundschaft genauso der Fall wäre. Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar und ließ mich langsam aber sicher an der Badezimmerwand hinuntergleiten. Ich zog meine Knie zu mir heran und umklammerte sie fest. Es gäbe keinen Weg, welcher nicht das Risiko beinhaltet für mein Kind ohne Vater aufzuwachsen. Und das brachte mich an den Rand des Wahnsinns. Ich brauchte unbedingt Sicherheit und erst dann könnte ich mich vielleicht auf etwas festeres mit Felix einlassen.
"Melly?" Felix klopfte vorsichtig an die Tür und ich zuckte überrascht zusammen. In mir machte sich eine gewisse Nervosität breit. Es war von mir einfach mal total behindert gewesen, wie ein kleines Kind abzuhauen. Dennoch rappelte ich mich auf und drehte mit zittrigen Fingern den Schlüssel im Schloss um. Die Tür öffnete sich und ein genauso verzweifelt dreinblickender Felix erschien vor mir. Auf meine Lippen setzte ich ein entschuldigendes Lächeln und biss dabei nervös auf meiner Unterlippe herum.
"Weißt Du Melly..", fing er an, doch ich wusste schon direkt, dass er darauf hinaus wollte das ganze einfach zu vergessen. Meine innere Stimme war nämlich gleicher Meinung. Aber ich wusste genau dass weder er noch ich das wirklich wollte. Deshalb trat ich einen Schritt auf ihn zu und umfasste mit meinen Händen sein Gesicht. Augenblicklich hielt er den Atem an und musterte mich überrascht. Ich ließ ihn aber nicht lange grübeln und presste erneut meine Lippen auf seine. Es fühlte sich so verdammt richtig und unglaublich an. Mein Herz begann zu rasen, als Felix den Kuss dann auch noch erwiderte und mich mit seinen Händen um meine Taille näher an sich heran zog. Der Kuss wurde immer wilder und gieriger, sodass mich Felix langsam an die Badezimmerwand presste. Er wanderte mit seinen Händen unter meinen Po und ließ mich somit ganz leicht auf ihn herauf springen.
Doch dann kam mir der eigentliche Grund, weshalb ich die Tür überhaupt geöffnet hätte wieder in den Sinn. Wir sollten mal reden. Deshalb hörte ich langsam auf den Kuss zu erwidern und löste mich mit einem Lächeln auf den Lippen von ihm. Er schaute mich ein wenig verdutzt mit schiefem Kopf an. Ich schien ja auch ständig meine Meinung zu ändern. "Komm erst mal mit", sagte ich mit einem etwas stolzen Blick auf ihn. Seine Haare waren ganz schön durcheinander und seine Lippen ganz rot vom küssen.
Ich zog ihn an der Hand aus dem Badezimmer hinaus und in die Küche hinein. Wir setzten uns gegenüber an den Tisch. "Also, ich weiß ich mag doch die ganze Zeit mächtig zu verwirren und will nun Klartext sprechen" Ich atmete einmal aus und versuchte meinen immer schneller werdenen Puls einfach nicht zu beachten. "Ich glaube ich habe Gefühle für dich", sagte ich nun leiser und starrte mit rotem Kopf meine Hände an. Ich sah, wie sich seine darauf legten und schaute ihn überrascht an. "Und ich glaube ich habe auch welche für dich", sagte er genau so unsicher und lächelte schief.
Mein Herz raste in einem Wahnsinnstempo und ein Stein fiel mir vom Herzen. Er streichelte sanft mit einer Hand über meine Wange und lächelte. Ich lächelte zurück, seufzte dann aber doch traurig auf. "Ich habe Angst ein Risiko mit uns eingehen zu müssen, wenn es nicht klappen sollte, was dann aus dem Kind wird. Denn es sollte auf jeden Fall seinen wunderbaren Vater kennernlernen", sagte ich mit hochrotem Kopf. Ein weiteres Mal siegte meine Schüchternheit und mir war sogar so ein kleines Kompliment peinlich. Felix lachte auf und musterte mich. "Wie schmeichelhaft", grinste er überspielt und brachte mich damit zum kichern.
"Aber bleiben wir doch mal ernst. Das kommt jetzt vielleicht komisch. Aber konnten wir vielleicht so eine Art Vertrag machen?", fragte ich unsicher. "Ein Vertrag?" Er runzelte die Stirn und dachte ein wenig nach. Sein Grübeln machte mich nur noch mehr nervös. "Und was soll darin stehen?", fragte er leicht skeptisch. Um ehrlich zu sein, wusste ich es selbst noch gar nicht und zählte deshalb nur die erstbesten Dinge auf, die mir einfielen. "Zum Beispiel so was wie: Wir haben bis unser Kind erwachsen ist regelmäßig Kontakt und treffen uns auch zusammen", schlug ich vor. Felix nickte anerkennend und fand die Idee wohl gar nicht so schlecht. "Also wird das sozusagen unser Deal?", fragte er mich und hielt mir grinsend seine Hand hin. "Deal", lächelte ich zufrieden zurück und schüttelte senie Hand.
Ein weiterer Stein fiel mir vom Herzen. Ich hätte die Zukunft meines Kindes mit einem Vater an seiner Seite abgesichert und damit wahrscheinlich noch einige schöne Geschenke zu Geburtstagen oder Weihnachten rausgeschlagen. Nicht, dass ich Felix nur dazu gebrauchen würde, aber so was ist doch auch schon ganz schön, wenn der Vater viel Geld hat, oder nicht. Ok, so gut wusste ich nun auch nicht über seine finanzielle Lage bescheid, nur hätte ich mir mit meinem Gehalt nicht mal so eine schöne Wohnung in der Innenstadt Kölns leisten können. Auch wenn ich nicht gerade wenig verdiene.
Aber Schluss jetzt mit den unnötigen Gedanken, konzentrier dich auf den gutaussehenden Kerl vor dir! , herrschte mich meine innere Stimme an. Eigentlich hätte sie ja recht. Felix sah schon ziemlich gut aus. Lächelnd stand ich auf und warf einen Blick in den Kühlschrank hinein. "Magst du Pancakes?", fragte ich und drehte mich noch einmal kurz in seine Richtung. Doch er stand schon bereits hinter mir und legte mir seine Hände auf die Taille. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich rot werden. "Und schon will ich dich nie wieder gehen lassen", hauchte er leise in mein Ohr.
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Endlich Wochenende! Danach sehne ich mich schon viel zu lange wieder. Denn morgen gehe ich mit meinen Freundinnen picknicken mit Erdbeeren, Schoki und so*-*
Was sind so eure Pläne fürs Wochenende?:)
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Wie man gemeinsam überlebt (Dner ff)
FanfictionDas Leben von Melly schien bisher immer stinknormal, wenn auch ein wenig langweilig. Sie ist gerade mal 19 Jahre alt und lebt schon eine Weile mit ihren Freundinnen in Köln. Alles scheint ganz gut zu laufen - Doch dann begegnet sie Felix und ihr Leb...