Kapitel 22

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Was ist wenn ich wirklich keine Kinder bekommen möchte aus Angst es wieder zu verlieren? Ich muss es Bene sagen, aber wie? Wieso ist momentan eigentlich alles so verdammt kompliziert in meinem Leben???

Mittlerweile haben wir 23:45 Uhr und ich bin immer noch nicht zu Hause. Bene schaut in die Runde. „Wo bleibt sie?". Fragt er sich. „So langsam mache ich mir auch sorgen!". Sagt Joana. „Laura ist eine Person die tut nichts unüberlegtes!". Sagt Joana überzeugend. „Das kann nicht sein das sie nicht ans Handy geht!!!". Sagt Luis besorgt.

Um 00:15 Uhr betrete ich das Haus. Die Jungs und die anderen hören die Türe und Bene, Luis und Leonie springen auf und kommen auf mich zu. „Wo warst du?". Fragt Leonie mich. Bene schaut mich an. „Hast du etwas getrunken?". Fragt er besorgt. „Ja, ist das verboten?". Frage ich ihn genervt. „Seit wann trinkst du dir deine Sorgen weg laura???". Fragt Leonie ernst. „Man, ihr seit nicht meine Eltern, ok? Ich bin alt genug und kann auf mich alleine aufpassen". Sage ich und fange leicht an zu weinen. „Wir wollen doch nur das es dir gut geht!". Sagt Bene und will meine Hand nehmen, doch ich ziehe meine Hand weg. „Könnt ihr es nicht verstehen oder wollt ihr es nicht verstehen? LASST MICH IN RUHE!!!". Schreie ich und weine lautstark dabei. Ich renne hoch in mein Zimmer. Bene und Leonie wollen hinterher. Jacob hält die beiden auf. „Nein! Lasst mich hoch gehen. Ich glaube wenn ihr da hoch geht wird es noch schlimmer". Sagt er. Bene und Leonie nicken und Jacob kommt zu mir hoch ins Zimmer.

Er Klopf an die Türe und kommt herein. „Habe ich herein gesagt?". Sage ich weinend und genervt. „Nein, hast du nicht aber ich komme trotzdem rein, weil ich nicht weiterhin sehen kann wie du dich selber fertig machst!". Sagt er. Ich stehe auf und versuche ihn aus meinem Zimmer zu schupsen, er ist stärker und hält mich davon ab. Ich versuche es trotzdem immer wieder und fange dabei lautstark an zu weinen. „LASST MICH DOCH ALLE IN RUHE, ICH WILL ALLEINE SEIN, IHR WERDET NIE VERSTEHEN WAS MIT MIR LOS IST, GEH EINFACH". Jacob versucht mich zu beruhigen. „Hey, hey, hey... Manchmal musst du einfach sagen, was mit dir los ist, anstatt darauf zu hoffen das irgendwer dein schweigen versteht". Sagt er etwas lauter und schneller. „Unf manchmal möchte man nicht reden, sondern einfach nur in die Arme genommen werden. Und spüren, was Worte nicht ausdrücken können". Sage ich weinend. Ich werde immer schwächer und breche weinend in Jacobs armen zusammen. Ich falle weinend auf den Boden. Jacob setzt sich zu mir auf den Boden und nimmt mich in den Arm. „Pssst, ganz ruhig. Wir beruhigen uns jetzt". Seine beruhigende Stimme lässt mich etwas leiser werden. „Ich werde nicht eher gehen bis es dir wieder besser geht!". Sagt Jacob und streichelt mir über den Arm. „Ich will einfach nur das es aufhört". Sage ich weiterhin weinend. „Was soll aufhören?". Fragt er mich besorgt. „Der Schmerz! Der Schmerz der mich tagelang nicht schlafen lässt! Der Schmerz den ich spüre sobald ich meinen Bauch sehe!". Er blickt mich an. „Hast du das mit der Schwangerschaft doch nicht so gut verkraften können?". Fragt er mich. „Jacob, ich habe einfach Angst! Ich habe das Gefühl das ich nie wieder schwanger werden möchte, aus Angst mein Kind wieder zu verlieren!". Er nimmt mich fester in den Arm. „Aber da ist doch noch etwas das dich beschäftigt oder?". Fragt er mich besorgt. „Ich habe Angst das Bene das alles nicht mehr mitmachen will, dass ihm diese Zweifel und Ungewissheiten von mir irgenwann nerven könnte und ich ihn dadurch verliere. Das mit dem Tod meines Vaters und der Vergangenheit mit Joel ist eine Sache aber verdammt wir beide haben ein Kind verloren!". Sage ich und kann gar nicht aufhören zu weinen.  „Laura, Bene liebt dich! Er hat noch nie für jemanden das empfunden, was er für sich fühlt! Er hat sich ohne zu wissen wer du bist oder wie du tickst in dich verliebt. Er kann sich ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen. Und mit oder ohne Kind an seiner Seite, er ist unfassbar glücklich dich zu haben und er macht sich unglaubliche Sorgen um dich. Er sitzt da unten und weiß nicht was mit dir los ist". So langsam beruhige ich mich. „Ich denke die Aggressionen und die ganze Last die ich mit mir geschleppt habe mussten raus". Sage ich ruhig und lächle Jacob an. „Etwas raus lassen muss sein, wenn du alles in dich hinein frisst, endet das nicht gut! Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll". Wir stehen gemeinsam auf und umarmen uns fest. „Danke!". Sage ich und gehen runter zu den anderen.

Unten angekommen, kommen Bene und Leonie direkt auf mich zu. Leonie umarmt mich fest. „Jag mir bitte nie wieder so ein Schrecken ein, ok?". Ich nicke und lächle leicht mit Tränen in den Augen. Sie tritt auf Seite sodass Bene mit mir reden kann. Jacob, Leonie und die anderen gehen raus um uns in Ruhe alleine reden zu lassen „Habe ich irgendetwas falsches getan? Wenn ja, dann lass es mich bitte wissen. Ich...". Ich unterbreche ihn. „Nein! Du hast nichts falsches getan, du machst alles perfekt. Ich bin die, die falsche Dinge tut. Du willst für mich da sein und ich behandle dich wie Müll! Ich bin so eine Idiotin!". Sage ich und fange erneut an zu weinen. „Er wischt mir die Tränen von den Augen. „Hey, nein. Du bist keine Idiotin, ok? Ich merke wie dir gerade einige Dinge durch den Kopf gehen und du musst mir nicht sagen was es ist wenn dich das belastet. Aber ich bin da, wenn du reden willst". Ich fange an zu weinen und trete ein Schritt zurück. „Guck, du tust es schon wieder. Du bist so liebevoll und ich behandle dich wie scheiße und schreie dich nur an!". Ich drehe mich rum und gehe hoch in mein Zimmer. Jacob sieht wie ich nach oben gehen will und kommt auf mich zu. „Hey, was ist passiert?". Fragt er mich besorgt. „Jacob, ich konnte es ihm nicht sagen, ich weiß nicht wovor ich solche Angst habe, aber ich bekomme es einfach nicht über die Lippen gebracht". Er sieht mich an und ich gehe hoch in mein Zimmer. Verdammt, gerade wäre die perfekte Situation gewesen um mit ihm reden zu können. Wieso bin ich so? Wieso schaffe ich es nicht mit ihm darüber zu reden? Bene ist so Verständnisvoll, wovor habe ich denn bitte solche Angst?

Von jetzt auf Gleich 2 / Bene Schulz FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt