☆Das letzte Gefecht

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Sophie drückte sich, neben der Bad Türe, an die Wand und atmete erst einmal tief durch. Sie hielt ihre Pistole, mit dem Lauf aanch Oben gerichtet, mit beiden Händen so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortreten. Sie ging in die Hocke, lehnte Rücken und Kopf gegen die weißen Fliesen, an der Wand, des kleinen Badezimmers und zwang sich dazu einen Moment zu entspannen und ihre aktuelle Lage zu überdenken, sie wusste sie hatte nicht viel Zeit, bis die Mafia sie hier finden würde. Mit geschlossenen Augen hörte die 17 Jährige auf die Geräusche um sie herum, es waren entfernte Schreie und ein paar Schüsse zu hören, mehr nicht. Ihr Atem wurde ruhiger, sie selbst wurde ruhiger. Sophie öffnete die Augen, sicherte die Pistole und ließ dann das Magazin heraus schnappen, noch fünf Kugeln,. Dass waren bei weitem zu wenige, um gegen eine Mafia, die sie tot sehen wollte, an zu kommen. Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass es eine dumme Idee war, als sie Losgezogen war um den einzigen Sohn des Mafiabosses der italienischen Mafia umzubringen. Getan hatte sie es trotzdem. Ein resigniertes Seufzten entwich ihr, sie schob das Magazin wieder in die Waffe, entsicherte sie und sah sich, ohne sich aufzurichten, nach etwas Brauchbaren um.
 
Ihr Blick fiel in den Spiegel über dem Waschbecken, an der gegenüberliegenden Wand. Sie starrte in die grauen Augen des Mädchens, das dort mit einer Pistole in der Hand und einer blutige Schramme am Kopf, auf dem Boden des Badezimmers gekauert saß. Ein Mädchen, mehr war sie nicht. Gerade mal 17 Jahre alt, schlank, lange braune, zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden Haare, weder besonders groß, noch besonders hübsch oder hässlich. Durchschnittlich. Auf dem ersten Blick könnte man sie für einen normalen Teenager halten, mal abgesehen von der Pistole in ihrer Hand. Wenn da nicht dieser Ausdruck in ihren Augen währe, der nicht in die Augen einer 17 jährigen gehörte. Da war diese tiefe Leere, wo eigentlich Gefühle hätten sein sollen, diese Leere die zeigte, dass dieses Mädchen mehr gesehene, getan und erlebt hatte, als sie in ihrem Alter sollte. Nun, Sophie hatte es sich mehr oder weniger ausgesucht so zu leben, auch wenn es vielleicht nicht das beste Leben war.
 
Sie seufzte als sie daran dachte, wie sie überhaupt in diese Situation geraten war. Sie war in Österreich gewesen um dort eine Deal mit einem recht großen Waffenhändler zu verhandeln. Eigentlich wollte sie jetzt schon auf dem Weg zum Flughafen sein, davor musste sie nur noch ihre Sachen aus dem Hotel in dem sie gerade war, holen, sie erfuhr erst, als sie schon im Gebäude war, dass die Mafia sie gefunden hatte. Also hatte sie sich in irgendein Hotelzimmer, das gerade nicht abgeschlossen gewesen war, erst einmal in Sicherheit gebracht um über weitere Schritte nachzudenken.
 
Aus dem Fenster zu springen war keine Option, selbst wenn sie den Sturz aus dem vierten Stockwerk einigermaßen unbeschadet überleben sollte, was sehr unwahrscheinlich war, war das gesamte Hotelgelände mit Mafiosis besetzt. Hier auf ihren Tod warten kam auch nicht in Frage und sich einen weg hinaus zu kämpfen, währe Selbstmord. Schließlich hatte sie gerade mal noch fünf Schuss übrig.
 
Sophie legte ihren Kopf in den Nacken und atmete noch einmal tief durch, dann schloss sie, immer noch aus der Hocke, die Bad Tür wieder auf, die sie vorher abgeschlossen hatte. Es ertönten keine Schüsse im Zimmer als sie die Tür mit Schwung aufstieß, so dass sie an die Wand daneben knallte,  sie lugte vorsichtig um den Türrahmen herum und scannte den Raum. Es war niemand zu sehen, der Raum war leer. Sie seufzte erleichtert, richtete sich auf, streckte sich einmal und ging dann auf die Tür, die auf den Gang hinausführte zu. Es halfen ja nichts, entweder sie würd hier in diesem beschissenen Hotelzimmer drauf gehen, der sie würde im Kampf um die Freiheit sterben, solange sie noch ein paar Mafiosis mitnehmen konnte…
 
Sie umfasste den griff der Waffe fester, stellte sich links neben die Tür und drückte vorsichtig die Türklinke herunter bis die Tür mit einem leisen Klicken auf sprang. Sophie holte noch einmal tief Luft, bevor sie ein grimmiges Lächeln aufsetzte, die Tür mit Schwung auf stieß und mit schussbereiter Waffen auf den Flur trat. Ihre grauen Augen wahren das letzte das viele Männer und Frauen an diesem Tag sahen.

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