Ich erwachte, als jemand eine Flasche Wasser über mich kippte. Unter lautem Gelächter, schlug ich verwirrt die Augen auf und wischte mir ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich sah mich verwirrt um, ich saß in einem Bus, mit meiner Klasse. War ich nicht eben noch im Klassenzimmer gesessen? Und hatte es nicht eben noch wie bescheuert Gewittert, dass man durch das Prasseln des Regens kaum sein eigenes Wort verstanden hatte? Da war doch dieser laute Knall gewesen, und dann war der Strom ausgefallen, und dann... war da nur noch Dunkelheit... ich schüttelte immer noch verwirrt den Kopf, in der Hoffnung, ich könnte so meine Gedanken ordnen. Meine Klassenkammeraden lachten immer noch und zeigten dabei auf mich, anscheinend lachten sie mich aus...
Vor mir stand Jakob mit einer leeren Wasserflasche und sah mich höhnisch lachend an. „Na? Ist das kleine Drecksstück auch feindlich mal wach?" rief er spöttisch und warf mich mit der Flasche ab. Och fing die Flasche überrascht und immer noch verwirrt und sah ihn an. Jakob war, von der Körpergröße her, der Größte in der Klasse und vor allem der gemeinsten. Er machte alle runter die schwächer waren als er. Mich hatte er bisher immer in Ruhe gelassen, aber das wahr jetzt wohl vorbei. Es war sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich, das etwas zu klein geratenen schüchterne Mädchen, dass sich am liebsten in Bücher und Fantasiewelten vergrub, an der Reihe war.
„Was ist den hier schon wieder los?" fragte plötzlich Mr. Karow, mein Klassenlehrer und riss mich dabei aus meinen Gedanken. Ich war zu verwirrt um etwas zu antworten, als Jakob auch schon schrei: „Luna hat meine Falsche geklaut und sie ausgeschüttet!" ich öffnete gerade den Mund um zu erklären, dass Jakob die Falsche über mich gekippt hatte und mich damit dann abgeworfen hatte, aber Mr. Karow war schneller: „Luna Brown, das gehört sich nicht, jetzt entschuldige dich bei Jacob und dann schreibst du einen Aufsatz über Zwei Seiten, wieso du das nicht hättest machen sollen!" Er sah mich noch einmal streng an, bevor er sich wieder auf seinen Platz begab. Ich war so überfordert mit dieser Situation, dass ich mit immer noch offenen Mund auf meinen Platz saß, meinem Lehrer hinterher starrte und kein Wort heraus brachte. Ich war es eigentlich nicht gewöhnt so im Mittelpunkt zu stehen. Vor allem weil ich immer noch keinen blassen Schimmer hatte, wie ich überhaupt in diesem Bus gekommen war.
Nachdem Jakob mir noch ein paar Beleidigungen an den Kopf geworfen hatte, auf die ich nicht reagierte, zog er schließlich ab. Nachdem ich einige Minuten stumm aus dem Fenster gestarrt hatte, wusste ich schließlich, dass ich immer noch in New York war. Dass war schon mal gut. Ich wusste nur nicht wohin wir überhaupt fuhren.
Ich beschloss schließlich Lina, die in der Sitzreihe vor mir saß, zu fragen. Ich tippte sie an der Schulter an und fragte leise: „Wo fahren wir eigentlich hin?" Lina fuhr zu mir herum und ich fuhr erschrocken zurück. Mir sah eine wütende Lina entgegen, die einiges mehr an Makeup trug, als ich es in Erinnerung hatte. Wir beide waren zwar keine dicken Freunde, sind aber eigentlich immer recht gut miteinander ausgekommen und Lina war eigentlich eine der „normaleren" Schüler in der Klasse gewesen.
„Du bekommst aber auch gar nichts mit du dumme Fotze! Wir fahren zum Avangerstower? Schon vergessen? Dir hat wirklich jemand ins Hirn geschissen! Jetzt schau nicht so blöd!" damit drehte sie sich wieder um und unterhielt sich weiter mit ihrer scheinbar besten Freundin Klara. Wahrscheinlich lästerten sie über mich, aber ich hörte nicht zu, ich musste erst einmal das gehörte verdauen.
Allein schon der Fackt, dass Lina und Klara sich auf den Tod nicht ausstehen konnten und jetzt scheinbar plötzlich beste Freundinninnen waren, verwirrte mich schon zu tiefst. Wenn dann noch dazu kam, dass die Avangers scheinbar wirklich existierten und nicht nur reine Fiktion waren, die nur in Filmen existierten, sondern, dass wir auch noch, scheinbar den Avangerstower besichtigen sollten.
Den Rest der Fahrt starrte ich stumm aus dem Fenster und dachte darüber nach, wie wahrscheinlich es währe, das genau ich, in einer Art Parallelwelt gelandet sein könnte, und ob es so etwas wie Parallelwelten überhaupt gab. Oder ob Lina mich einfach nur verarschte. Letzteres wahr wohl am Wahrscheinlichsten.
Meine Zweifel an dem ganzen verflogen, als wir schließlich aus dem Bus stiegen und wirklich vor dem Avangerstower standen. Die meisten waren zwar aufgeregt, aber niemand war so fassungslos und verwirrt wie ich.
„Na du kleines Drecksstück? Fertig mit Schäfchen zählen?" fragte Jakob höhnisch grinsend und rumpelt mich bereits mit voller Wucht an, bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte. Ich stolperte gegen Fred, der neben mir stand und den Tower mit seinem Handy fotografierte. „Pass doch auf!" schnauzte dieser mich gleich genervt an und ging dann weg, ehe ich ein Entschuldigung gemurmelt hatte. Bevor Jakob noch irgendetwas machen konnte Rief uns Mr. Karow zu, dass wir kommen sollten. Er schränkte mir ein fieses Grinsen, das nichts Gutes versprach, als er sich auf dem weg zu unserem Klassenlehrer machte. Ich lief ihm hinterher und staunte nicht schlecht als wir schließlich den Tower betraten, er sah fast so aus wie im Film.
In der Eingangshalle erwarteten uns alle Avenagers außer Natascha. Irgendwie war ich froh, dass ich nicht eine von den Fangirls war, die jetzt laut schreien und einen Fangirlanfall bekommen würden. Ich war nur ein wenig geschockt und immer noch verwirrt. Naja.. schließlich dachte ich bisher die Avangers währen nur erfunden und nicht echt... aber scheinbar...
„Liebe Schüler, Herr Karow, schön das sie hier sind, herzlich willkommen im Avangerstower." Begrüßte uns Captain Amerika. „Ihr werdet eine Führung durch den Tower bekommen, diese dauert ungefähr zwei Stunden, während der Führung bekommt ihr einen Fragebogen, den ihr ausfüllen müsst." Ich konnte es immer noch nicht so ganz glauben, aber als ich meinem Mitschülern und Cap hinterher lief und mir Clint einen Fragenbogen in die Hand drückte, verlor ich auch die letzten Zweifel. Clint sah mich einen Moment seltsam an, als würde er mich von irgendwoher kennen, was natürlich vollkommen unmöglich war. Ich lächelte ihn nur unsicher an und lief dann meiner Klasse hinterher. Im Augenwinkel sah ich wie der Falke Toni leise etwas zuflüsterte und dabei mich ansah. Toni, der die gesamte Zeit in sein Handy vertieft gewesen war, sah auf und blickte erst Clint an und dann mich, er runzelte kurz verwirrt die Stirn und sagte etwas zu Clint. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Mehr bekam ich nicht mit, da wir den Ankunftsraum verlassen hatten. Ich beschloss dem Ganzen erst einmal keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken und mich auf die Führung zu konzentrieren. Immerhin hatte man ja nicht alle Tage die Chance den Avangerstower zu besichtigen.
Wir waren gerade in einem der Labore, in denen uns Bruce Banner etwas über Gammastrahlungen erzählte, als Jakob einfiel, dass er mich eventuell ärgern könnte. Ärgerlicherweise stand ich zufällig ganz vorn in der Reihe und er direkt hinter mir. Er fing damit an, mir immer wieder auf die Schulter zu tippen. Als ich darauf jedoch nicht reagierte fing er an mir, mit dem Finger, in die Seite zu Piksen. Auf meine leise Bitte damit aufzuhören, grinste er nur hämisch und machte weiter. Ich versuchte ihm so weit wie möglich auszuweichen, aber das funktionierte eher weniger gut.
Ich konnte mich kaum noch auf den Vortrag konzentrieren und Jakob hörte nicht auf. Er begann jetzt auch mir in den Rücken zu picken. Ich wollte mich gerade zu ihm umdrehen um ihm direkt zu sagen, dass er das lassen soll, als mehrere Dinge Gleichzeitig geschahen. Halb in der Drehung schubste mein Peiniger mich so heftig, dass ich stolperte und zu Boden fiel, Bruce unterbrach überrascht seinen Vortrag und gleichzeitig öffnete sich die Tür zum Labor und Toni und Clint kamen herein. Sie sahen überrascht zu mir, wie ich mich vom Boden wieder aufrappelte und unterbrachen Mr. Karow, der mir wahrscheinlich gerade einen Vortrag halten wollte. „Du bist Luna Brown, oder?" fragte Clint. „Äh... ja?" antwortete ich unsicher, wes ich sagen sollte. „Du müsstest mal mitkommen." Erklärte er mir sachlich und... vorsichtig? „Äh... okay.." sagte ich ziemlich verwirrt und ging mit den beiden mit, sie führten mich zu einem Raum, der eine Art Konferenzraum zu sein schien und bedeuteten mir mich zu setzen.
Bis auf Bruce waren alle Avangers anwesend, sie wartenden schweigend und beobachteten mich genau. Ich schwieg ebenfalls, unsicher was ich jetzt tun sollte. Immerhin hatte ich ja nichts verbrochen soweit ich wusste. Da war zwar die Tatsache mit dem Paralleluniversumding, aber das war sehr unwahrscheinlich, dass das überhaupt irgendwie ging. Einige Augenblicke später, in dem Raum war keine Uhr und ich konnte Die Zeit nicht gut abschätzen, die wir in völligem Schweigen verbracht hatten, stürmte plötzlich Nick Fury in den Raum. „So, Luna, was machen sie hier? Weiß ihre Freundin Sophie, dass sie hier sind? Bei einer Schulklasse?" Fuhr er mich gleich in einem Herrischen Ton an.
„Ich... Äh... ich... weiß nicht wovon sie sprechen, ich bin dich nur auf einem Schulausflug mit meiner Klasse und... eine Sophie kenne ich nicht." Stotterte ich eingeschüchtert. „Jaja, die üblichen Ausreden. Wo ist Sophie?" fuhr er mich wütend an. „Äh... ich... ich... weiß nicht... also..." „Das bringt doch alles nichts!" rief Fury aufgebracht, „Stark! Finden sie heraus wo Sophie ist! Sie soll ihre Freundin hier abholen bevor sie noch auf die Idee kommt jemanden zu essen!" Befahl er Toni. Der nickte nur und fing wieder an auf seinem Handy herum zu tippen.
Ich war sehr verwirrt, immerhin hatte ich bei vor jemanden zu essen. Geschweige denn, dass ich eine Sophie kannte. „Wieso lässt Sophie ihre Freundin eigentlich frei herumlaufen ohne Aufsicht?" fragte Steve in die Runde. „Weiß nicht, vielleicht ist sie ja abgehauen?" überlegte Natascha. Ich hörte nur zu, zu verunsichert und verwirrt, um etwas dazu zu sagen. „Sophie ist in 15 Minuten da, dann können wir sie selbst fragen." Sagte Toni und steckte sein Handy weg. „Gut." Sagte Fury. „Warum haben Sie nicht eigentlich herausgefunden wo Sophie ist? Sie wissen doch sonst immer alles." Fragte Toni den Einäugigen. „Sophie ist sehr mächtig, wenn sie nicht will, dass ich sie finde, finde ich sie auch nicht!" Fury sah Toni mit einem Blick an, bei dem ich nicht widersprechen würde, aber Toni war ja nicht ich, was glaube ich auch ganz gut so war, jedenfalls widersprach er. „Ich hab sie gefunden." „Wahrscheinlich wollte sie gefunden werden!" Toni wollte gerade etwas erwidern, als sich die Tür öffnete und ein Mädchen in den Raum stürmte. Sie war vielleicht 17 Jahre alt, hatte lange braune, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene, Haare und war vollkommen schwarz angezogen. Sie wirkte gestresst und atmete ziemlich schnell, vermutlich war sie gerannt. „Ihr habt sie?!" Rief sie aufgeregt und sah sich suchend im Raum um. Ihr Blick landete auf mir, ich konnte erst Erleichterung, dann Verwirrung in ihrem Gesicht sehen.
„Ja, wieso lässt du eine Kannibalin ohne Aufsicht frei herumlaufen?" fragte Fury streng. „Sie ist einfach verschwunden, wir waren... ach auch egal. Wo habt ihr sie gefunden?" wollte die Braunhaarige wissen und betrachtete mich mit zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn. „Sie hat sich als Schülerin getarnt und wollte wahrscheinlich ihre Klassenkameraden essen." Erklärte Fury und beobachtete das Mädchen misstrauisch. „Ach deswegen waren da vorhin so viele Jugentliche..." murmelte sie.
Ich dagegen war mehr als nur verwirrt, weder hatte ich mich als Schülerin getarnt, noch hatte ich vor hier irgendwen zu essen und eine Kannibalin war ich schon gleich garnicht. Die Brünette sah jetzt Fury an. „Das ist sie nicht." Sagte se ernst.
„Was?" wollte der Einäugige verwirrt wissen. „Also, das ist zwar schon Luna, aber nicht die richtige Luna, quasi eine andere Luna aus einer anderen Dimension." Erklärte das Mädchen, wahrscheinlich war sie diese Sophie. "Das soll heißen?" Fragte Toni. "Dass die richtige Luna, also meine Luna, in einer anderen Dimension ist und dort wahrscheinlich gerade ein Massaker anrichtet." Erklärte Sophie sachlich, als würde sie über das Wetter reden. "Und wie hohlen wir Luna da wieder zurück und bringen diese Luna hier wieder in ihre eigentliche Dimension?" Fragte Toni weiter. "Woher soll ich das den wissen? Du bist der Tüftler hier, bau doch irgendeine Maschine." Brummte Sophie genervt. "Ich soll eine Maschine bauen, mit der wir zwei Leute aus verschiedenen Dimensionen vertauschen?" Fragte Toni fassungslos. "Ja! Du hast es erfasst!" Sophie grinste. "Das ist völlig Unmöglich!" Rief Toni aufgebracht. "Stark!" Rief Fury streng. "Was?" Wollte dieser genervt wissen. "Bauen sie diese Maschine!" Befahl der Direktor. Toni verschwand laut schimpfend in sein Labor, Werkstatt, was ach immer, um eine Maschine zu bauen, mit der man durch verschiedene Dimensionen reisen könnte.
Zur gleichen Zeit, in einer anderen Parallelwelt, lief die Presse auf Hochtouren. Eine gesamte Klasse einer Highschool in New York wurde auf blutigsten Art und Weise getötet und teilweise gegessen.
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2130 Wörter
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Eine Sammlung von Kurzgeschichten
Short StoryKennt ihr diese Bücher in denen Personen vorkommen, die ihr nicht mögt, die am Schluss nicht bestraft werden, oder nicht genug und dann auch noch mit dem Leben davon kommen? Kennt ihr dieses Gefühl, diese Personen Foltern und qualvoll sterben zu las...