Es war Arsch kalt. Ich hatte zwei Pullis an und saß in drei Decken gehüllt und zusammengekauert vor dem brennenden Kamin in meinen Gemächern und fror immer noch. In meiner Burg war seit drei Tagen die Heizung kaputt, wegen des extremen Schneefalls, der seit fünf Tagen, ununterbrochen anhielt, konnte aber auch niemand kommen um sie zu reparieren, ich selbst hatte keine Ahnung von Heizungen, ich wusste nur wie man sie am besten Explodieren ließ… Es war gerade mal Anfang Dezember, aber in Russland, wo meine Burg stand, hatte es seit vier Wochen, Temperaturen im Minusbereich, seit drei Wochen schneite es, mittlerweile lagen sicherlich um die zwei Meter Schnee. Ich seufzte resigniert und sah aus dem Fenster, der Schneefall hatte seit einer halben Stunde so weit nachgelassen, dass man wenigstens einige hundert Meter weit sehen konnte. Draußen, vor den Burgmauern spielte Nottrott ausgelassen im Schnee. Ihm schien die Minus 15 Grad Celsius nichts aus zu machen. Nottrott war mein Drache. Ich hatte ihn, seit er ein Junges war, Jetzt war der dunkelbraune Drache bereits so groß wie ein LKW.
Plötzlich ging die Tür meines Zimmers auf. „Scheiße ist es hier Kalt!“ fluchte Severus Snape laut, als er in das Zimmer kam. Er stellte sich neben mich an den Kamin und rieb seine Hände aneinander. Genervt seufzend gab ich ein „Was willst du?“ von mir. Es konnte nur irgendetwas mir Arbeit zu tun haben, denn Sevi, wie ich ihn gegen seinen Willen nannte, sollte eigentlich in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei sein. Er war dort Lehrer und normalerweise kam er nicht während der Schulzeit noch Russland, zu mir, solange es kein Notfall war, und in diesem Fall, bedeutete seine Anwesenheit Arbeit, auf die ich momentan absolut keine Lust habe.
„Ich brauch dich in Hogwarts.“ Sagte er vorsichtig. „Nein!“ gab ich ihm die Antwort die er von vornherein schon erwartet hatte. „Es ist wichtig, bitte! Lass mich wenigstens erklären worum es geht!“ flehte er und sah mich eindringlich an. „Nein!“ sagte ich bestimmt und starrte in die Flammen des Kamins. „Bitte! Es ist wirklich wichtig! Wir… Ich brauche deine Hilfe!“ versuchte der Schwarzhaarige es weiter. „Nein!“ wiederholte ich erneut. „Bitte! Kiowa! Wir brauchen einen Drachenexperten!“ Sevi sah mich Flehend an. Ich sah ihn immer noch nicht an. „Ich bin kein Drachenexperte! Wenn du einen brauchst, dann solltest du Vaclar anrufen.“ Gab ich genervt von mir und sah ihn an. „Ich werde Garantiert nicht Vaclar anrufen!“ beschwerte er sich.
„Wieso den nicht? Sie ist eine gute Drachenexpertein.“ „Das vielleicht schon, aber sie würde die Drachen mitnehmen und auf ihre Insel bringen und wie bitte soll ich den Anderen erklären, dass es eine Insel gibt, auf der einige hundert Drachen leben, von der keiner etwas weiß?“ Sevi sah ziemlich verzweifelt aus. „Keine Ahnung, aber ich werde Garantiert nicht mit nach Hogwarts gehen und bin auch keine Drachenexpertin!“ murrte ich genervt. „Kiowa… Sophie! Bitte!“ flehte er, „ich hab Dumbledore versprochen einen Drachenexperten zu besorgen.“ „Was genau verstehst du eigentlich nicht an NEIN?“ fuhr ich ihn an. „Wieso denn nicht?“ „Weil ich in der Zauberwelt offiziell tot bin, immerhin hatte ich eine Auseinandersetzung mit dem dunklen Lord!“ ich schrei mittlerweile fast. „Das ist 19 Jahre her!“ schrie Sevi zurück, „außerdem kann ich ja einen Tarnzauber auf dich legen!“ „und Dumbledore word das nicht merken oder was?“ viel ich ihn wütend entgegen. „Komm schon! Sophie! Bitte!“ flehte er weiter. „Nein!“ sagte ich Bestimmt und sah wieder in das Feuer. „Du hast es nicht anders gewollt.“ Brummte Sevi resigniert und stapfte aus dem Zimmer ich sah ihn verwirrt hinterher, wandte mich aber dann leise seufzend wieder zum Kamin um. Das das ein Fehler gewesen war, wurde mir erst klar, als Sevi mich am Arm packte, mit Schwung auf die Beine zog, so dass die Decken von meinen Schultern rutschten und in diesem Augenblick auch schon Apperierte.
Ich hasste Apperiern. Ich selbst konnte es nicht, wobei ich aber auch nicht mehr Zauberte, schließlich hatte ich mich seit dem Vorfall mit Lord Voldemort vollständig von der Welt der Zauberer zurückgezogen.
Ich stolperte als wir in einer vertrauten Gegend landeten und währe wahrscheinlich gefallen, wenn Sevi mich nicht noch festgehaltene hätte. Wir standen an der Magischen Grenze zu Hogwarts. „Hier!“ knurrte Sevi und drückte mir einen Mantel in die Hand, den er wohl vorher noch geholt hatte. Es war nicht meiner, sondern der von Luna, meiner besten Freundin, da wir aber ungefähr gleich groß waren, passte er. Im Gegensatz zu Russland, war es hier warm, aber trotzdem zu Kalt, um nur mit Pulli herumzulaufen, also zog ich widerwillig den Mantel an. Severus wartete bis ich fertig war, „Du bringst mich jetzt sofort zurück!“ knurrte ich ihn bedrohlich an. „Nein!“ knurrte er zurück, schwang kurz seinen Zauberstab, murmelte etwas, dass ich wage als Tarnzauber identifizieren konnte, packte mich schließlich wieder am Arm und zog mich mit sich. Während er mich über die Ländereien on Hogwarts auf den Verbotenen Wald zu, zog, beschimpfte ich ihn lautstark, konnte mich aber nicht aus seinem festen Griff befreien, außerdem lief er so schnell, dass ich Mühe hatte ihm hinterher zu kommen und mehrmals stolperte.
Auf einer kleine Lichtung im Wald hielt er schließlich an. Es standen einige Leute dort, aber die beachtete ich erst gar nicht. Wenn ich wirklich einen Tarnzauber auf mir trug, und somit anders aussah, erkannten die mich sowieso nicht, außerdem war mir das in dem Moment ziemlich Egal.
Sobald Severus stand, riss ich mich los, drehte mich zu ihm, Pakte ihm am Kragen seines Umhangs, zog sein Gesicht auf meine Höhe herunter und sah ihm grimmig in die Augen. Ich sah einen kurzen Moment der Unsicherheit in seinen Augen aufblitzen, bevor er mir ebenso grimmig entgegen schaute. „Du bringst mich jetzt sofort zurück!“ sagte ich langsam und betonte jedes Word. Jeder der mich gut kannte, und Severus kannte mich sehr gut, hätte jetzt sofort das getan, was ich verlangt hätte. Aber er brachte mir nur ein ausdrucksloses „Nein!“ entgegen. „Und ob du das tun wirst!“ knurrte ich wütend. „Nein! Wir brauchen dich hier!“ entgegnete er mir immer noch völlig ausdruckslos, an seiner Körperhaltung konnte ich aber erkennen dass er sehr angespannt war, zu recht.
Ich ließ ihn so plötzlich los, das er einen Schritt nach hinten stolperte, sich aber schnell wieder fing. „Wir brauchen dringend einen Drachenexperten!“ erklärte er sachlich. „Wie oft soll ich es noch sagen? ICH BIN KEINE FUCKING DRACHENEXPERTIN!!“ schrei ich ihn an. „Du hast einen als Haustier! Du weißt wie man mit Drachen umgeht!“ hielt er mir entgegen. „Ich weiß wie man mit Nottrott umgeht! Schließlich hab ich den ja schon seit er so groß wie eine Katze war! Aber ich weiß nicht wie man mit normalen anderen Drachen umgeht! Außerdem habe ich bei Nottrotts Erziehung Grundlegend versagt!“ ich schrie zwar nicht mehr, redete aber immer noch laut und wütend. „Und was ist mit dem Drachen in der Höhle unter der Burg? Mit dem kannst du auch umgehen!“ Langsam hörte man auch bei Severus die Wut deutlich heraus. „Das ist auch keine Kunst bei dem! Der ist Uralt und Fett! Der kann noch nicht einmal mehr richtig Fliegen! Außerdem sollte niemand von seiner Existenz erfahren!“ Ich lief wütend auf und ab, die Hände zu Fäusten geballt und meine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen gekniffen. Severus nahm sich sichtlich zusammen, um nicht gleich völlig auszutricksen, bevor er mich bittend ansah, „Bitte hör dir doch wenigstens mal das Problem an!“
Ich blieb stehen, sah ihn direkt an, sah die Verzweiflung und einen Hauch Angst in seinen Augen und Atmete schließlich tief durch, schloss die Augen für eine Monet, steckt meine Hände in die Taschen des Mantels und sah ihn schließlich mit fast neutralem Gesichtsausdruck an. „Ich hoffe es ist sehr wichtig! Ich hab alleine in der Rechten Manteltasche mindestens fünf Klappmesser!“ knurrte ich Severus , mit gepresste, aber ruhigeren Stimme, an. Luna, der ja der Mantel gehörte, hatte eine Vorliebe für Messer und hatte immer haufenweise davon dabei, überall. Severus sah mich kurz irritiert an, begann aber dann zu erzählen: „Dieses Jahr finden das Trimagische Turnier hier in Hogwarts statt, was genau das ist, ist jetzt nicht so wichtig, jedenfalls gibt es drei Aufgaben die erfüllt werden müssen, um das Turnier zu gewinnen, vor zwei Wochen fand die erste Aufgabe statt, dabei mussten die Champions ein Ei von einem Drachenweibchen stehlen, dafür haben wir natürlich vier Drachen gebraucht, die sind hier im verbotenen Wald untergebracht und sollen jetzt zurück in ihre Heimat. Das Problem befinden ganzen ist, sie lassen uns nicht nah genug an sie ran, um sie zu betäuben und einzufangen.“ Als er endete war der größte Teil meiner Wut bereits verflogen,, ich war nur noch genervt. „Und was genau soll ich jetzt tun?“ fragte ich Sevi. „Naja, ich… wir hatten gehofft du wüsstest wie man die Drachen lange genug ruhig stellen könnte, bis man sie zurück in ihre Heimat gebracht hat.“ Erklärte der Tränke Lehrer. Ich seufzte, das durfte doch nicht wahr sein… „noch nie was von nem Betäubungsgewehr gehört ?“ fragte ich ihn. „Schon, aber wo soll ich sowas herbekommen?“ Fragte er mich irritiert, „außerdem kann ich damit doch auch gar nicht umgehen.“
„Jaja, sicher doch, pass auf, du apparierst jetzt zurück zur Burg, dort in meinem Labor, in dem Schrank wo Alkohole drauf steht, stehen kleine 100 mL Glasflaschen, auf einer steht Morphin* drauf, die nimmst du mit. In dem Schrank darunter steht ein Schwarzer Koffer, den bringst du auch mit!“ befahl ich ihm. „Äh… Klar, bis gleich!“ sagte er, etwas überfordert und verschwand auch schon im Wald.
Ich raufte mir die Haare und Atmete mehrmals tief durch, ich glaubte selbst nicht dass ich das wirklich tat. Erst jetzt fielen mir die Zuschauer auf, die alle etwas überfordert mit der Situation schienen und zu mir schauten. Ich seufzte noch einmal und steckte meine Hände wieder in die Manteltaschen, ich umfasste mit der rechten Hand, den vertrauten griff eines der Klappmesser und beobachtete nun auch meinerseits die restlichen Leute die dort standen. Ich erkannte McGonagle, Dumbledore, Hagrid und den Zaubereiminister, der Rest war mir Fremd, eine Halbrisin, ein Rothaariger und ein etwas kleinerer Mann mit Gehstock. Es interessierte mich eigentlich auch gar nicht wir sie waren, ich wollte einfach nur zurück.
„Sie sind also Drachenexperte?“ wagte es Dumbeldore nach einigen Momenten das Schweigens und gegenseitig Anstarrens. „Nein, ich bin keine Drachenexpertin!“ stellte ich genervt klar. „Und wieso sind sie dann hier? Wenn sie doch mit Drachen nichts am Hut haben?“ fragte der Minister, ich hatte seinen Namen vergessen, ich wusste nur, dass er der Minister war.
„Ich sagte nichts, dass ich nichts mit Drachen zu tun habe, ich habe nur gesagt, dass ich keine Drachenexpertin bin.“ Brummte ich genervt. Der Rothaarige fragte: „und was genau wollen Sie dann mit den Drachen machen?“ „Sie betäuben, was denn sonst? Mit ihnen Fangen spielen?“ gab ich sarkastisch von mir. „Und wie genau wollen sie das Anstellen? Wenn wir schon nicht nahe genug an sie ran kommen, um sie mit Magi zu betäuben?“ wollte er weiter wissen. „Ich mache das Ohne Magie, mit der Technik der nichtmagischen Bevölkerung.“ Erklärte ich weiter, immer noch genervt, vor allem, da mir so langsam kalt wurde. Der Rothaarige setzte zu einer weiteren Frage an, wurde aber zu seinem Glück von Sevi unterbrochen der, schmerzte atmend, auf die Lichtung gestolpert kam. Ich hatte mich innerlich bereits darauf eingestellt den Rotschopf bei der nächsten dämlichen Frage mit einem der Messer, abzuwerfen.
„Hab alles!“ schnaufte Severus und hielt mir einen länglichen Schwarzen Koffer und ein Glasgefäß mit einer Durchsichtigen Flüssigkeit hin, ich nahm beides. „Und wo sind jetzt die Drachen?“ wollte ich wissen. „Kommen Sie mit, ich führe Sie hin.“ Erklärte Dumbeldore und ging voraus in den Wald. Ich folgte ihm, mit mir der Rest der Leute.
Es war nur einige Meter, dann blieb der Schulleiter stehen, etwa 300 Meter vor mir, war mitten im Wald ein großes Gehege aufgebaut, darin tummelten sich vier ausgewachsenen Drachen, sie brüllten und stampften umher, und schienen sehr aggressiv zu sein. Ich glaubte zu wissen wieso sie da nicht näher als unbedingt nötig ran wollten. Seufzend öffnete ich den Koffer und Holte das Betäubungsgewehr, das dort drinnen war, heraus, dazu vier Betäubungspfeile. Die Pfeile füllte ich mit der Flüssigkeit aus der Flasche. Was ist das?“ wollte der Rothaarige wissen. „Das ist eine konzentrierte Morphin Lösung, für Menschen ist die Dosis absolut Tödlich, einen ausgewachsenen Drachen betreibt sie für etwas mehr oder weniger als drei Stunden. Wenn Sie noch einmal irgendetwas fragen, schwöre ich Ihnen, jage ich ihnen ein Messe eins Herz!“ erklärte ich ihm sachlich mit einem nicht all zu netten Lächeln auf den Lippen.
Severus grinste leicht, er wusste zu gut, dass ich die Drohung ernst meinte. „Und mit dir Severus, habe ich später auch noch ein Wörtchen zu reden!“ sagte ich im gleichen sachlichen Tonfall und mit dem gleichen Lächeln auf den Lippen. Sevi erging das Grinsen von einem Moment auf den Andern und er wurde noch blasser als er eh schon war.
Jetzt grinste ich fröhlich, hob das Gewähr, zielte auf einen der Drachen und schoss.
*Morphin: auch Morphium genannt, ist ein Betäubungsmittel, Schmerzmittel und Rauschgift.
Nach IUPAC: (5R,6S,9R,13S,14R)-4,5-Epoxy-N-methylmorphinan-7-en-3,6-diol
Strukturformel:
(Bild von Wickipedia)
2197 Wörter
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Eine Sammlung von Kurzgeschichten
Cerita PendekKennt ihr diese Bücher in denen Personen vorkommen, die ihr nicht mögt, die am Schluss nicht bestraft werden, oder nicht genug und dann auch noch mit dem Leben davon kommen? Kennt ihr dieses Gefühl, diese Personen Foltern und qualvoll sterben zu las...