Benommen öffne ich langsam meine Augen. Meine Sicht noch immer verschwommen. Der Körper taub. Ächzend rappel ich mich auf und blicke mich irritiert um. Stimmt ja. Ich bin immer noch hier. Eine Gänsehaut überzieht meine Arme. Diese Stille bringt mich um den Verstand. Keuchend stehe ich Stück für Stück auf. In meinem Kopf alles noch mal Revue passieren. Ein Fluch befindet sich noch hier im Gebäude. Ein mächtiger. Warum auch immer kann ich aber keine Aura spüren. „Seine Seele!". Zähneknirschend halte ich meinen Kopf fest. „Schrei nicht so!", murre ich zurück.
Die Schmerzen sind unerträglich. „Du prägst dir aber sonst alles falsch in den Kopf ein, Mensch! Ich hab keinen Bock dir später alles wiederholen zu müssen!", die wütende Stimme des Fuches in meinen Kopf nachhallend. „Die Legende zu dir passt nicht, von wegen du wärst nett...", seufzend lehne ich mich an der Wand an. Von wo bin ich gekommen? Wo war der Ausgang? „Wir müssen nach rechts. Allerdings werden wir auf dem direkten Weg sofort dem Fluch begegnen". Müde blicke ich auf mein Bein runter. Die Hose am Wadenbein ist zerrissen und mit Blut verschmiert. Meine Haut verkrustet und angeschwollen. Unsicher lagere ich etwas Gewicht auf mein linkes Bein. Scharf die Luft einziehend hebe ich das linke Bein wieder in die Luft.
Unmöglich. Mit diesem Bein kann ich nicht laufen. „Kuzunoha, kannst du irgendwas dagegen machen?". Ein starkes vibrieren geht durch meinen Körper. „Menschen sind so zerbrechlich". Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein? „Lass den Sarkasmus! Ich kann deine Gedanken hören!". „Oh. Ah stimmt ja...", nachdenklich lehne ich meinen Kopf an der Wand an. Kaum hat man einen Vertrag mit dem Vieh, schon beschwert es sich nur noch... Ein Prickeln durchfährt mein Bein und die altbekannte Hitze macht sich dort breit. Erschöpft blicke ich hinab und kann erkennen, das die Schwellung etwas nachlässt. „Mehr kann ich gerade nicht tun". Besser als gar nichts. Kraftlos reibe ich mir mit meinen Händen durchs Gesicht.
Okay. Ich muss nur unbeschadet und am besten unentdeckt hier rauskommen. Langsam laufe ich humpelnd in den rechten Gang rein. „Du bist wirklich verblödeter als ich dachte, geh doch nach links!". „Nein...". „Warum?". „Je schneller ich bin desto besser. Außerdem darf mich dieser Fluch doch nur nicht... bemerken, stimmt's? Wenn ich mich recht erinnere gab es auf dem Weg immer wieder Klamottenwägen und Nebentüren. Zur Not verstecke ich mich irgendwie". Keuchend gehe ich stur weiter den Weg lang. Ich komme mir vor wie in einem Horrorgame. Nur werde ich nicht vorgewarnt, wenn der Fluch gleich bei mir ist. Irritiert bleibe ich kurz stehen. Kein Kommentar mehr vom Fuchs. Das Gefühl alleine zu sein wird stärker. „Kuzunoha?", unsicher ob der Fuchs noch da ist. Nichts. Warum antwortet der Fuchs nicht mehr?Mit mulmigen Gefühl taste ich mich langsam weiter voran. „Geh nicht...". „Ich bin nicht verrückt!". Lasst mich nicht zurück!". „Bleib...". „Es hat mich!". „Gnihahaha! Hallo!". „Alles ein Traum!". „Ich will nach Hause...".
Je weiter ich gehe, desto mehr werden diese Stimmen. Ich habe das Gefühl, als wollten diese Stimmen mich davon abhalten weiter zu gehen. Liebend gerne würde ich auf sie hören... Aber selbst wenn ich hier bleiben würde, würde ich sterben. So oder so, ist beides ziemlich blöd. Erschrocken zucke ich zusammen. Ein zerberstendes Geräusch von Metall hallt durch den Gang. Das kam eindeutig vom Ende des Ganges. Es klang so, als wäre eine Wand mitsamt den Innenrohren eingebrochen. Panisch gucke ich mich um. Ein unangenehmer Geruch dringt in meine Nase. Es riecht verfault. Nach verwesendem Fleisch. So schnell es geht öffne ich die nächstgelegene Tür vor mir und humpel rein. Mit rasenden Herzen lehne ich mit dem Rücken an der Tür.
Ich kann es hören, es riechen. Nur seine Seele nicht sehen. Ein metallenes Geräusch ist wieder zu hören. Als würde der Fluch etwas auf dem Boden schleifen. Ich hab Angst. Panische Angst. Ich kann es ganz genau hören... Es ist direkt an der Tür. Meinen Mut zusammennehmend drehe ich mich so leise wie möglich zur Tür und stelle mich auf Zehenspitzen. Mit pochendem Herzen blicke ich durch das kleine Fenster, das in der Tür eingebaut ist. Meine Augen weiten sich. Der grauenhafte Anblick des Fluches reicht um meinen Magen rebellieren zu lassen. Ich will mich umdrehen und mich nur noch übergeben, aber etwas anderes erlangt meine Aufmerksamkeit. Ich weiß jetzt, woher das metallene Geräusch herkam. Der Fluch schleift drei Menschen hinter sich her. Ein Körper durchbohrt von einem Metallrohr. Dem anderen Körper fehlt die Hälfte des Kopfes, an dem Rest des Kinnes ist noch ein Arbeitshelm befestigt.
Zitternd stehe ich da. Ich werde sterben. „Kuzunoha... Wo bist du?!", leise wimmernd lasse ich mich auf den Boden fallen. All meine Hoffnung ist wie weggeblasen.
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Im Bann des Fuchses (Gojō Satoru x Oc)
RomanceMeine Atmung und mein Herzschlag setzen aus. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich in diese Fratze. Ich muss hier weg, aber das Monster versperrt den Ausgang. So schnell wie ich kann, greife ich den nächstgelegenen Gegenstand von der Rezeption und...