19. Fluch

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Benommen stehe ich im Nirgendwo. Es ist alles schwarz und doch kann ich den hauchzarten Nebel wahrnehmen. Mein Blick trüb und stur gerade aus schauend. Was ist passiert? „Kaya". Wie lange bin ich schon hier? Wo ist hier? „Kayaah" Warum bin ich so ruhig? Wie lange will die Stimme mich noch Nerven?

Kaya~...".

Nicht lauter als ein Flüstern. Es wiederholt sich mit einer wiederlich säuselnden Stimme. Langsam wandert mein Blick in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen scheint. „Genau, Kaya~ Komm". Meine Augen vergrößern sich kurz. Neben mir schwebt in der Dunkelheit eine große Kugel, bestehend aus gräulichen Nebelschwaden. Seit wann ist die da? Verwirrt betrachte ich dieses Objekt weiter. „Kaya, komm her~". Woher kennt es meinen Namen? Was ist dieses Ding?

„Kaya!". Erschrocken zucke ich zusammen. Mein Kopf schnellt in die entgegengesetzte Richtung der Kugel. Ein schwaches Licht ist zu erkennen. Konzentriert kneife ich meine Augen zusammen. Es flackert und leuchtet nur schwach in einem Lila-bläulichen Ton. „Wach auf!". Woher kommt mir diese Stimme nur so bekannt vor? Ein stechender Schmerz macht sich in meinem Kopf breit. „Kaya~ Ignorier das Licht... Komm zu mir", unsicher blicke ich wieder zu der großen Nebelkugel. Sie scheint mir für einen Augenblick zu pulsieren. Als ob sie aus Fleisch und Blut wäre. Meine Zweifel verschwinden wie von Geisterhand. Ich fühle mich plötzlich zu der Kugel angezogen. Langsam gehe ich einen Schritt auf die Kugel zu. Ich muss dort hin ...

„Kaya, wach auf!". Geschockt reiße ich meine Augen auf. Es fällt mir wieder ein. Erschrocken trete ich wieder mehrere Schritte weg. Ich weiß es wieder. „Nicht... Du brauchst keine Angst zu haben". Ich spüre meinen Körper, wie er anfängt zu zittern. Es ist groß geworden. Der Fluch von Kuzunoha. Wie gebannt starre ich die Kugel an. Unmöglich... Wie konnte dieser Fluch so rapide wachsen? Als ich es zum ersten mal sah, war es gerade mal Wallnussgroß!

„NETSUNE!". Ich atme tief ein, dreh mich um und renne so schnell es geht zum kleinen Licht. Ich muss hier weg... Ich muss zu Satoru... Er ist die einzigste Chance von hier weg zu kommen! „KAYA! KOMM SOFORT ZURÜCK!", laut brüllend ertönt die Stimme von Fluch hinter mir. Die Stimme vibriert und hallt von allen Seiten auf mich nieder. Wild schüttel ich meinen Kopf. Ich werde mich nicht umdrehen! Schwer keuchend greife ich mit meiner Hand nach vorne. Verzweifelt nach dem Licht greifend. Es kommt einfach nicht näher. Es fühlt sich an, als ob mich irgendwas nach hinten ziehen würde. Ich spüre Tränen meine Wangen runterrinnen. „Satoru... HILF MIR!".

~•~•~•~

Ein lauter Schrei. Ich brauche kurz um zu realisieren, dass der Schrei von mir kam. Japsend sitze ich aufrecht und blicke direkt in das Gesicht von Satoru, welcher mich geschockt anschaut. Verkrampft presse ich meine Hände an meine Brust. Stoßweise geht mein Atem, mein Herz schlägt wie wild. Was war das? Was habe ich da nur gesehen? Mein ganzer Körper zittert.

Ich versuche mich zu beruhigen, stattdessen wird alles nur schlimmer. Ich fühl mich wirr. Fühlen sich so Panikattacken an? „Netsune...", ich halte unbewusst meinen Atem an. Erstarrt blicke ich direkt in Satorus Augen, welche mich ernst mustern. Ich kann die angenehme Wärme seiner Hand, die auf meinen Kopf liegt, spüren. „I-Ich...". Was will ich überhaupt sagen? Ich spüre neue Tränen aufsteigen. „Wo auch immer du gerade warst... Du bist jetzt in Sicherheit", leise verlassen die Worte Satorus Mund. Behutsam, als wolle er mich nicht verschrecken. Ich merke wie meine Muskeln langsam entspannen, wie das Zittern schwächer wird und meine Atmung sich langsam normalisiert.

Wir sitzen für mehrere Minuten einfach stumm auf dem Boden. Vorsichtig lege ich meine Hand auf die von Satoru, welche noch immer auf meinen Kopf verweilt. Gebe ihm ein Zeichen, dass er seine Hand runter nehmen kann. „Was ist passiert?". Meine Stimme rau und leise. Skeptisch schaut mich der Weißhaarige an. Mein Blick ist stur nach vorne gerichtet. Das Sofa steht unberührt an Ort und Stelle. Keine Brandspuren. Nur ein kleiner verbrannter Haufen liegt in der Ecke. Ich kann von Satoru ein leises Seufzen wahrnehmen. „Ich weiß es nicht. Ich bekam nur mit, wie von dir plötzlich eine große Menge Fluchkraft ausströmte. Als ich hier unten ankam, warst du bereits nicht mehr bei Bewusstsein... Was ist passiert?". Nachdenklich blicke ich mich im Raum um. „Was ist mit dem Aschehaufen?". In die Richtung nickend beobachte ich seine Reaktion. Ein leichtes Lächeln taucht für einen kurzen Augenblick auf. „Das war Yagas Fluchpuppe. Die hast du wohl ordentlich verkokelt."

Müde lege ich mein Kinn auf meine angewinkelten Beine ab. „Ich habe den Fluch von Kuzunoha gesehen...". Im Augenwinkel kann ich erkennen, wie Satoru sich anspannt. „Ich wurde zuerst hier von einer Gestalt angegriffen, die Kuzunoha sehr ähnlich sah. Sie wollte mich umbringen... Es gab kein Entkommen. Doch kurz bevor das Maul mir den Kopf abreisen konnte, war ich plötzlich weg. War wieder in der Finsternis. Fühlte mich so leer. Irgendetwas hat nach mir gerufen. Immer und immer wieder. Es lockte mich. Wusste nicht, was es war, als es vor mir war. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hat es mich vielleicht manipuliert". Seufzend schließe ich für einen Augenblick meine Augen.

„Und wie konntest du fliehen?". „Es war deine Seele. Sie tauchte weit weg auf, aber ich konnte sie wahrnehmen. Im Grunde genommen konnte ich nur dadurch von diesem Ort fliehen...".

Im Bann des Fuchses (Gojō Satoru x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt