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„Verstehe! Du hast heute also ganz frisch angefangen und wirst direkt hier her geschickt um die Drecksarbeit zu machen!", laut lachend läuft der Hünen neben mir. Leise summend schiebt er die Liege mit dem Leichnam vor sich her. Unsicher gehe ich neben ihm den flackernden Gang entlang. Wie sich herausstellte ist der große verrückte Mann neben mir Dr. Mo, der Obergerichtsmediziner.

„Ha... Entschuldige bitte die schlechte Beleuchtung hier. Unser Elektriker ist seit einer Woche im Urlaub und wir haben keinen Ersatz für ihn... Und einen professionellen Elektriker einer Firma anzuheuern ist viel zu teuer...", gegen Ende nuschelt Dr. Mo in seinen Bart und starrt die Lampe vor uns böse an, die gerade den Geist aufgegeben hat. Mit einer Mischung aus Neugierde und Unsicherheit blicke ich immer wieder zwischen Dr. Mo und dem Leichnam hin und her.

„Wie viele arbeiten hier? Es scheint relativ... leer zu sein". Neugierig auf seine Antwort blicke ich ihn von der Seite an. Nachdenklich bleibt Dr. Mo stehen und streichelt sich durch seinen Schnäuzer. „Hier arbeiten drei Leute mit mir eingeschlossen". „Nur drei?! Ist der Arbeitsmarkt so schlecht?", fassungslos starre ich ihn an. Dr. Mo fängt zu lachen an und klopft mir kräftig gegen den Rücken. „Ach was, Bewerber gibt es genügend! Die Neulinge kommen einfach mit meiner Art nicht zurecht und kommen nach einem Tag nicht mehr zur Arbeit".

Zufrieden schnauft der Hünen und setzt sich wieder in Bewegung. Ich brauche kurz einen Moment um meine Fassung wieder zu erlangen.
„Warum das denn?", neugierig hake ich nach. Dr. Mo beugt sich leicht zu mir runter und grinst mich breit an. „Weil ich ein Monster bin, was Hygiene und korrektes Arbeiten angeht".

„Hmm... Und vielleicht weil ich gerne meine Kollegen ärgere", laut lachend setzt er sich wieder in Bewegung.

Sein Lachen ist tief, aber in meinen Augen erhellt es den düsteren Gang mit einer positiven Ausstrahlung. Stirnrunzelnd betrachte ich ihn von der Seite. Ein vertrautes Gefühl weckt er in mir.  „Sag mal, kann es sei-", prompt werde ich von ihm unterbrochen. „Du hast scharfe Augen. Woran hast du es gemerkt?".

Nachdenklich blicke ich zur Decke. „Hm... wie soll ich dir das erklären... Es ist... einfach ein Gefühl der Vertrautheit".

Ein wissendes Lächeln bildet sich in seinem Gesicht. Wir bleiben stehen, weil uns eine Tür den Weg versperrt. „Bitte funktioniere...", leise murmelnd hebt Dr. Mo eine Karte an eine Schaltfläche. Es piept laut und ein rotes Licht blinkt penetrant auf. „SO EIN MIST!", laut fluchend tritt er gegen die Türe.

~•~•~•~

Konzentriert sitzt Dr. Mo vor seinem Computer und klickt sich schnell durch verschiedene Ordner.  „Vierundsiebzig... Zeig dich kleine Datei... Komm... Pute pute... Da!", zufrieden lehnt er sich in seinem Stuhl zurück. „Du hast Glück! Ich hab den Bericht  erst vor kurzem fertig geschrieben". Der Drucker auf dem Tisch fängt an laut zu rumoren. Seite für Seite werden gedruckt. Ich staune nicht schlecht, als der Stapel immer größer wird. „Um was geht es in diesem Fall?". Fragend blicke ich zu Dr. Mo, welcher finster drein blickt. „Es ist ein laufender Fall eines Massenmörders".

„Von einem Mörder hab ich bis jetzt noch gar nichts mitbekommen... Von welcher Art sprechen wir denn hier?". Dr. Mo blickt nachdenklich auf den Stapel Papiere, der alle paar Sekunden um ein Blatt weiter wächst. „Der Fall wird sehr diskret behandelt und nur eine Hand voll von Leuten wissen darüber bescheid. Solange die Presse keinen Wind davon bekommt, wird auch keine Panik in der Bevölkerung geschürt", leise seufzt er in seinen Schnurrbart. „Allerdings muss man auch sagen, dass er kein einfacher Mensch ist".

„Habt ihr etwa schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte?". „Nein. Wir wissen nur, dass diese Person Flüche benutzt um Menschen umzubringen".

Im Bann des Fuchses (Gojō Satoru x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt