Man sieht sich

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„Felicia", stellte der Junge mit einem grinsen im Gesicht fest, währenddessen ich dabei war meinen Korb wieder auf zu heben. „Langsam hab ich wirklich das Gefühl das du mich verfolgst", sagte er begnügt und ich rollte genervt mit den Augen. Er musterte mich für einen Moment und blickte an mir herunter um anschließend über seine geschwungenen Lippen zu lecken. „Was ist?", fragte ich immer noch genervt. „Hast du dich extra für mich so besonders angezogen?", fragte er neckend und erst jetzt fiel mir auf das ich immer noch das Kleid von vorhin anhatte. „Hättest du wohl gerne", gab ich von mir und ging einen Schritt an ihm vorbei um nach der Wundsalbe zu greifen.

„Brauchst du Hilfe?", wollte er wissen und steckte seine Hände in die Hosentaschen.
„Ich kann das schon selbst", zischte ich zurück und stellte mich auf die Zehnspitzen um an das oberste Regal zu kommen, aber leider war ich  zu klein. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich dann in seine Richtung. „Ich hab es mir anders überlegt, könntest du mir bitte helfen?", fragte ich mit zuckersüßer Stimme und meinem besten Lächeln. „So gefällst du mir schon viel besser ", meinte er mit einem grinsen im Gesicht und holte mir eine Tube der Creme vom Regal herunter.

Der Junge hielt mir die Tube entgegen, doch bevor ich sie greifen konnte zog er seine Hand, inklusive der Creme wieder weg. „Äh was war das?", fragte ich verwirrt, doch er schmunzelte nur. „Ich geb sie dir, wenn du mir einen Gefallen tust", meinte er. „Ich glaub ich hör nicht richtig", sagte ich und versuchte ihm die Wundcreme aus der Hand zu reißen, doch er ging einen Schritt zurück, wodurch ich mein Gleichgewicht verlor und fast hinfiel, aber bevor das passieren konnte wurde ich von seinen zwei starken Armen festgehalten.

„Theoretisch schuldest du mir jetzt zwei gefallen", sagte er und ich machte mich von ihm los. Trotzdem standen wir noch ziemlich nah beinander. „Die Tür hat dich ganz schön heftig erwischt", meinte er und fuhr mit seinem Finger vorsichtig über meine kleine Beule. Wir schauten uns für einen Moment einfach nur in die Augen, aber irgendwann wusste ich nicht mehr was ich tun sollte, also wich ich einfach einen Schritt zurück. „Die hab ich nur dir zu verdanken", meinte ich. „Wenigstens erinnert sie dich jetzt immer an mich", sagte er zufrieden. „Naja, deinen Namen hab ich trotzdem vergessen", sagte ich und er schüttelte grinsend den Kopf.

„Kylian", war alles was er meinte.
„Also Kylian, würdest du bitte so nett sein und mir die Creme geben?", meinte ich und er kam wieder einen Schritt auf mich zu. „Du musst mir erst einen gefallen tun", sagte er mir rauer Stimme. „Und was hast du dir da so vorgestellt?", fragte ich seufzend.
„Ein Date", sagte er knapp. „Ein Date?", wiederholte ich seine Worte ein wenig verwundert.

„Ja ein Date", meinte er noch einmal.
„Kannst du vergessen", sagte ich stur.
„Du hattest deine Chance", meinte ich und Kylian musterte mich verwirrt.
„Auf der Party hast du mich einfach stehengelassen", sagte ich und sofort sprachen wir beide wieder die selbe Sprache.
„Ich hab dich auf der Party nicht stehen lassen", versuchte er sich selbst zu verteidigen.
„Ach ja? Was hast du denn dann gemacht?", wollte ich wissen. „Es ist alles ein Missverständnis. Nachdem wir getanzt hatten bin ich raus gegangen um mein Auto zu holen und als ich wieder zurückgekommen bin warst du einfach weg.", sagte er und nun fühlte ich mich ein wenig schlecht.

„Oh", war alles was ich rausbekam. „Woher sollte ich wissen das du dein Auto holen gehst?", fragte ich, doch Kylian schwieg. „Gehst du jetzt mit mir auf ein Date oder nicht?", wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Ich weiß nicht", murmelte ich und er kam wieder einen Schritt auf mich zu. „Wir beide wissen ganz genau wie sehr du mich willst kleines", flüsterte er mit einem grinsen im Gesicht in mein Ohr. „Ganz schön selbstverliebt, findest du nicht?", fragte ich und Kylian strich mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr.

„Ist nur die Wahrheit", sagte er.
„An deiner Stelle würde ich den Mund nicht so weit aufmachen", warnte ich ihn. „Sonst was?", wollte er provozierend wissen und fuhr mit seiner Zunge über seine Lippen. „Das wirst du dann schon sehen", sagte ich. „Weißt du was, ich geh mit dir auf ein Date, aber nur unter einer Bedienung", meinte ich und Kylian hörte mir aufmerksam zu. „Na dann schieß mal los", sagte er und ich redete weiter. „Nenn mich nicht mehr kleines", sagte ich. „Könnte sich als ziemlich schwierig gestalten", murmelte er und betrachtete die Tube in seiner Hand.

„Komm schon Kylian, es ist wirklich nicht schwer", sagte ich und Kylian grinste wieder. „Ich kann es versuchen, aber versprechen kann ich dir nichts", meinte er. „Tja, dann halt kein Date", sagte ich einfach und in seinen Augen Blitze es. „Okay. Ich verspreche es", sagte er und ich entschied mich dafür seinem Versprechen zu glauben.

„Bekomme ich jetzt die Creme?", fragte ich und streckte meine Hand nach ihr aus. Er schien für einen Moment zu überlegen. „Bevor ich sie dir jetzt gebe, bekomme ich deine Nummer?", fragte er und ich schmunzelte. „Klar, geb mir dein Handy", sagte ich und er holte sein Handy aus der Hosentasche.

Nachdem ich meine Nummer in sein Handy eingetippt hatte gab Kylian mir tatsächlich die Creme. Ich legte sie in den Korb und drehte mich um, um zu gehen doch er hielt mich am Handgelenk fest und zog mich zurück. „Nicht so schnell junge Dame", sagte er. „Ich muss erst noch die Nummer anrufen", meinte er. „Hast du etwa Angst das ich dir die falsche Nummer gegeben habe?", fragte ich ihn neckend und er schüttelte grinsend den Kopf.

„Ein kleines bisschen vielleicht", gab er murmelnd zu und wenige Sekunden später klingelte mein Handy in meiner Tasche.
„Siehst du, ich hab dich nicht verarscht", sagte ich und Kylian schaute zufrieden. „Wegen dem Date", sagte er und brach mitten im Satz ab. „Ich schick dir später die Adresse. Soll ich dich abholen oder treffen wir uns dort?", fuhr er fort.

„Warte, du willst dich heute treffen?", fragte ich verwundert. „Wann denn sonst?", meinte er nur. „Wie auch immer, wir treffen uns dort, nicht das du mich auch noch bei mir Zuhause stalkst", scherzte ich und Kylian lachte. „Du bist doch hier diejenige die mich stalkt", meinte er und ich schüttelte nur mit den Kopf. „Also sehen wir uns später noch einmal?", wollte er sich vergewissern. „Klar", antwortete ich. Wir beide sagten nichts mehr, weswegen ich dachte das das Gespräch nun beendet wäre. Ich drehte mich um und lief zur Kasse, als ich hörte wie Kylian mir etwas hinterher rief.
„Man sieht sich kleines."

EUPHORIA | Kylian Mbappé Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt