Bereits nach 10 Minuten wurde mir das rühren zu anstrengend und ich gab erschöpft auf.
Kylian kam auf mich zu und hob mich auf die Kücheninsel und spreizte meine Beine bevor er sich zwischen diese stellte. Ich grinste und fuhr über seine Haare.„Also, warum bist du hier?", wollte er wissen und stütze seine Hände neben mir ab.
„Ethan hat vorgeschlagen, dass ich mir morgen das Training ansehen kann, da er doch das erste mal mit der ersten Mannschaft trainieren darf", erklärte ich und Kylian nickte verstehend.Ich schlang meine Arme um seinem Nacken und betrachtete ihn für einen Moment, als mir ein kleiner Kratzer auf seiner Nasenspitze auffiel.
„Was ist passiert?", fragte ich und fuhr vorsichtig mit meinem Zeigefinger über den Kratzer, woraufhin Kylian das Gesicht verzog.
„Ist passiert, als ich aus deinem Fenster klettern musste", sagte er ein wenig Vorwurfsvoll.
„Was kann ich dafür, wenn du zu blöd dazu bist", entgegnete ich und er lachte.
„Ethan hat uns vorhin übrigens fast erwischt. Er hat dein Auto in der Einfahrt stehen sehen", meinte ich.
„Ich hätte nichts dagegen, dass er etwas von uns erfährt, dass weißt du. Und nächstes Mal werde ich nicht aus dem Fenster klettern", stellte er klar und ich seufzte.
„Kylian, ich will mich nicht schon wieder streiten."
„Ich will mich auch nicht mit dir streiten, aber-", bevor er etwas weiters sagen konnte legte ich meine Lippen auf seine, damit die Worte, die er vorhatte zu sagen unter meinen Lippen ersticken konnten.
Er wirkte überrascht, erwiderte den Kuss jedoch ziemlich schnell und seine Hände wanderten zu meiner Hüfte, die er fest umfasste. Seine Augen musterten mich gierig, was mich wissen ließ, dass das ganze hier genauso wie vorhin enden würde, wenn wir nicht sofort damit aufhörten.
„Ethan könnte jede Sekunde zurückkommen", stammelte ich immer noch ganz benebelt von Kylians küssen. „Du hast recht", meinte er und machte einen Schritt von mir weg.
„Ich sollte mir was anziehen", sagte er nun und erst jetzt fiel mir auf, dass er immer noch nur das Handtuch trug.
Kylian ging hoch zu seinem Ankleidezimmer und ich widmete mich wieder der Soße, welche nun ein wenig angebrannt war.
Ethan kam fünf Minuten später in die Küche.
„Sag mir nicht es ist die Soße, die hier so angebrannt riecht", beschwerte er sich.„Felicia", meinte er frustriert.
„Du hattest einen einzigen Job."„Tut mir leid, aber ich hab wirklich nur eine Sekunde aufgehört zu rühren. Woher soll ich denn wissen, dass das sofort anbrennt", verteidigte ich mich.
Kylian kam nun die Treppe runtergelaufen und verzog fast schon angewidert das Gesicht. „Warum richtig es so verbrannt?", wollte er wissen.
„Frag Felicia", brummte Ethan und ich rollte daraufhin mit den Augen.
Kylian lachte und öffnete einen Schrank, um ein paar Teller für uns rauszuholen. Anschließend legte er diese auf den großen Tisch im Esszimmer.
Ich setzte mich und die beiden Taten es mir nach. Ethan setzte sich neben mich und Kylian gegenüber von mir hin. Wir taten uns auf und fingen an zu Essen, jedoch konnte ich dies nicht ungestört tuen, da ich immer wieder Kylians Finger an meinem Knie spüren konnte.
Ich schenkte ihm ein warnenden Blick, doch er hörte nicht auf. Ich versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren und widmete mich stattdessen Ethan. „Bist du aufgeregt wegen morgen?", wollte ich von ihm wissen und trank einen Schluck Wasser.
„Ich bin nicht wirklich aufgeregt, eher nervös."
„Ist das beides nicht irgendwie das gleiche?", meinte Kylian nun und schaute mich an.
Ethan zuckte mit den Schultern.„Aber jetzt mal im Ernst, seit wann kannst du kochen, die Soße schmeckt echt gut", sagte ich und Ethan grinste beinahe etwas verlegen.
„Sie würde noch besser schmecken, hättest du sie nicht anbrennen lassen."
„Jaja", brummte ich nur und spürte wie Kylians Hand immer weiter hoch an meinem Oberschenkel rutschte, woraufhin ich mich verschluckte.
„Alles klar?", fragte Ethan verwirrt und klopfte mir unsanft auf den Rücken.
„Alles gut, hab mich nur verschluckt", meinte ich und funkelte Kylian böse an, dessen Lippen zu einem Lächeln verformt waren.
„Lass das", formte ich mit meinen Lippen ohne einen Ton von mir zu geben und trat ihm auf den Fuß, natürlich nur so, dass sein kleiner Bruder nichts mitbekam. Empört schaute Kylian mich an. Doch als auch das nichts brachte, schlug ich einfach seine Hand weg und ließ im selben Moment meine Gabel fallen, um das Geräusch abzudämpfen.
Plötzlich klingelte Kylians Handy. „Ich bin gleich wieder da", meinte er und verschwand mit dem Handy am Ohr in ein anderes Zimmer. Ethan und ich aßen stillschweigend weiter.
„Ich glaub Kylian steht auf dich", platzte es plötzlich aus Ethan heraus. Schockiert schaute ich ihn an. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, schloss in jedoch recht schnell wieder. „Wie kommst du darauf?", fragte ich nach einer Weile und versuchte dabei so desinteressiert wie nur möglich zu klingen.
„Keine Ahnung, er hat dich beim Essen halt so komisch angeguckt", erklärte er und ich nickte verstehend, währenddessen ich schwer damit beschäftigt war nicht in Schweiß auszubrechen.
„Was meinst du mit komisch angeguckt?", hakte ich nach. „Naja, er hat die ganze Zeit so dumm gegrinst, fast schon so als wäre er verknallt. So hab ich ihn noch nie erlebt", sagte Ethan und ich schluckte. Aber um ehrlich zu sein gefiel es mir sogar ein wenig, dass man Kylian sofort ansah, dass er etwas für mich empfand.
Es herrschte eine unangenehme Stille und für einen Moment befürchtete ich, das Ethan mein rasendes Herz in meiner Brust schlagen hören könnte.
„Magst du Kylian?", fragte er nun und ich blickte ihn verwirrt an, da ich nicht so genau wusste worauf er hinaus wollte.
„Er ist eigentlich ganz nett", meinte ich unbehaglich.
„Findest du ihn attraktiv?"
„Ethan", sagte ich und versuchte dabei so aufgebracht wie nur möglich zu klingen.
„Beantworte einfach meine Frage, Felicia", brummte er, was zeigte das er eben so wenig Lust auf dieses Gespräch hatte wie ich.
„Er sieht ganz okay aus, mehr aber auch nicht.
Und falls du denkst, dass da irgendetwas zwischen Kylian und mir läuft, muss ich dich enttäuschen, da ist nämlich absolut nichts."Ethan betrachtete mich für einem Moment und dachte darüber nach ob er mir glauben sollte oder nicht.
„Versprichst du mir, dass du mir erzählst falls er irgendwas merkwürdiges sagt oder mit dir flirtet?"
„Klar", versicherte ich ihm und es dauerte nicht lange bis mich das schlechte Gewissen plagte.
„Ich würde sowieso niemals darauf eingehen", fügte ich noch hinzu.
„Gut zu wissen", murmelte er, trotzdem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er skeptisch war.
„Du bist wie eine Schwester für mich Felicia", fing er seinen Satz an und mir wurde ganz warm ums Herz. „Deshalb ist die Vorstellung, das zwischen dir und Kylian etwas läuft auch so merkwürdig für mich. Ich könnte das nicht, dass mein Bruder meine Schwester liebt", erklärte er mir ehrlich.
„Aber da ist doch nichts zwischen ihm und mir, Ethan", versicherte ich. „Und selbst wenn Kylian sich zu mir hingezogen fühlt, was ich sehr stark bezweifle, kann ich dir versichern, dass dies nicht auf gegenseitig beruht, okay? Ich würde dir das niemals antun", sagte ich und mir wurde bei meinen eigenen Worten ganz schlecht, denn ich war nichts weiter, als eine Lügnerin.
„Versprich es mir", verlangte er.
„Versprochen", erwiderte ich ohne zu zögern und ich sah wie Ethan erleichtert ausatmete.
Ich war also nicht nur eine Lügnerin, sondern auch noch eine Grotten schlechte beste Freundin.
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EUPHORIA | Kylian Mbappé
FanfictionFelicia Webber ist 19 Jahre alt und ganz neu Paris. Nach einigen harten Jahren in New York ihrer Heimatstadt, haben sich sie und ihre Mutter dazu entschieden mal etwas neues auszuprobieren und ganz von vorne zu starten. Zu Anfangs fiel es Felicia e...