Chapter 16

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Inzwischen war es 20 Uhr und Ethan und ich waren gerade auf dem Weg zum Parc de Princes, wo gleich das Spiel stattfinden würde.
„Bist du aufgeregt?", fragte Ethan neugierig und ich nickte eifrig. „Ich kann immer noch nicht fassen das du heute Abend für Manchester United bist", sagte er kopfschüttelnd was mir ein schmunzeln entlockte. „Du wirst schon sehen. Manchester wird 3:1 gewinnen. Glaub mir", versuchte ich ihn zu überzeugen.
„Träum weiter", murmelte Ethan und konzentrierte sich weiter auf die Straße.

Nach etwa 15 Minuten waren wir bei dem Stadion angekommen und ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich die riesig lange Schlange vor mir sah. „Müssen wir uns wirklich da anstellen?", fragte ich Ethan, der zu meiner Freude seinen Kopf schüttelte und zwei VIP Tickets aus seiner Hosentasche hervorholte. Glücklich strahlte ich ihn an und gemeinsam liefen wir zu einer der anderen Eingänge.

Wir zeigten unsere Tickets den Securitas und liefen durch eine große Halle.
„Wohin müssen wir jetzt?", wollte ich wissen und folgte einfach Ethan, der wie es aussah, ebenfalls nicht viel Ahnung mit dem hatte, was er tat. „Lass mich überlegen. Ich war zu lange nicht mehr hier", murmelte er in seinen Gedanken vertieft.

„Willst du meinen Bruder kennenlernen?", fragte er plötzlich und ein wenig verdattert schaute ich ihn an. „Ähm klar wieso nicht", sagte ich überwältigt. „Komm hier lang", sagte Ethan und machte eine Handbewegung, so das ich ihm folgen sollte. Wir liefen eine Weile und für mich wirkte es so, als hätte Ethan kein Plan was er hier gerade tat. Alles hier sah gleich aus. „Bist du dir sicher das wir hier richtig sind?", versuchte ich mich zu vergewissern. „Natürlich bin ich mir sicher", meinte er entsetzt.

„Siehst du, da sind auch schon gleich die Umkleidekabinen der Spieler", meinte er, als auf einmal eine tiefe Stimme hinter uns etwas sagte. „Tut mir leid, aber dieser Bereich ist für Fans verboten", sagte der große, in schwarz gekleidete Mann, der sich ebenfalls als ein Security herausstellte. „Wir sind Familienmitglieder", meinte Ethan.

„Dürfte ich bitte ihre Tickets sehen?", bat uns der Mann und Ethan, sowie auch ich gab ihm mein Ticket. Er betrachte diese für einen kurzen Moment und gab sie uns anschließend wieder zurück. „Na gut sie dürfen durch, aber jetzt macht es nicht mehr viel Sinn. Die Spieler sind schon draußen auf dem Feld und wärmen sich auf", sagte der Security Mann zu unserem bedauern.

„Dann stell ich dir meinen Bruder einfach nach dem Spiel vor", nuschelte er schulterzuckend und ich nickte. „Lass uns zu unseren Plätzen gehen", schlug ich vor und wir liefen weiter durch das riesige Stadion.

Die Plätze die Ethan's Bruder für uns besorgt hatte, waren wirklich fantastisch. Dadurch, dass sie etwas weiter oben waren, hatte man den perfekten Überblick übers ganze Spielfeld.
Und wie der Security zuvor gesagt hatte, waren die Spieler schon auf dem Feld und waren gerade dabei sich aufzuwärmen.

„In etwa 25 Minuten wird das Spiel angepfiffen", sagte er und die Aufregung in mir stieg immer weiter an.
„Oh mein Gott ich glaub ich kann Pogba sehen", quiekte ich und sprang von meinem Platz auf. Ethan schaute mich schockiert an und brach in Gelächter aus. „Lass mich", sagt ich eingeschnappt und setzte mich wieder.

Ich zog meine Jacke aus und entblößte so mein Manchester Trikot. Ethan schlug sich mit der Hand auf den Mund. „Das ist nicht dein Ernst", sagte er belustigt und fiel fast vom Stuhl.
„Zieh die Jacke lieber wieder an, ich will gar nicht wissen was die anderen Psg Fans mit dir machen, wenn sie dich hier im Man United Trikot sehen", meinte er. „Eventuell zieh ich sie wieder an, wenn dein Bruder mir das getragene Tshirt von Pogba besorgt", schlug ich vor und er streckte mir grinsend seine Hand entgegen.
„Deal."

Das Spiel würde in 2 Minuten anfangen und ich begann ungeduldig auf meinem Sitz hin und her zu rutschen. „Alles klar bei dir?", wollte Ethan wissen. „Ich bin aufgeregt und muss pinkeln, aber da ich keine Sekunde des Spiels verpassen will muss ich jetzt durchhalten", erklärte ich ihm meine Lage, was ihm ein kleines Schmunzeln entlockte.

„Felicia, geh jetzt einfach schnell", sagte er.
„Nein, ich schaffe das. Ich werde durchhalten", murmelte ich von mir selbst überzeugt.
„Wenn du später die Toilette nicht findest und dir ein pinkelst, ist das nicht meine Schuld", sagte Ethan und ich rollte mit meinem Augen.

„Siehst du die Nummer 7? Das ist mein Bruder", sagte Ethan und zeigte auf einen der großen Bildschirme die im Stadion ausgehangen waren, welche gerade die Spiel Aufstellung zeigten.

Ich packte mein Handy in die Hosentasche und folgte seinem Finger.
Meine Augen weiteten sich, als mir das nur allzu bekannte Gesicht von Kylian
in die Augen viel. Sprachlos wanderte mein Blick auf das Spielfeld.
„D-das da unten ist dein Bruder?", versuchte ich mich verdattert zu vergewissern. „Ja, dass ist mein Bruder", meinte Ethan.

Überwältigt rieb ich mir die Schläfen.
Das durfte doch jetzt alles nicht wahr sein. Einmal lief in meinem Leben alles perfekt und dann kommt sowas. Was zur Hölle hatte der Junge, der mich noch vor ein paar Stunden geküsst hatte auf dem Spielfeld eines Champions League Spiels zu suchen?
Und als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Kylian mir verschwiegen hatte, dass er anscheinend Fußballprofi ist, ist er auch noch zufälligerweise der große Bruder meines besten Freundes. Besser hätte es ehrlich nicht kommen können.

Jetzt ergab auch alles einen Sinn. Das Foto, welches der Taxifahrer mit ihm machen wollte, aber es letztendlich doch nicht bekommen hatte und das ständige tragen von Mütze und Sonnenbrille, welche Kylian so gut wie es nur ging vor den Fans verstecken sollten.

Dies war dann auch wahrscheinlich der Grund, weshalb er nicht auf meine Nachricht geantwortet hatte, da er wusste, dass sein Plan oder warum auch immer er mir seinen Job als Fußballer verschwiegen hatte, aufliegen würde.
Kylian hätte es mir doch einfach vorhin sagen können. Seufzend lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück.

„Alles okay?", fragte Ethan ein wenig verwirrt. „Ja bin nur ein wenig aufgeregt wegen dem Spiel", murmelte ich unbehaglich und fuhr mir mit meiner Hand durch die Haare.

Kylian hatte mich verarscht...

EUPHORIA | Kylian Mbappé Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt