Chapter 22

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Ethan's Pov:

Suchend wanderte mein Blick durch den vollen Raum.
Leicht genervt lief ich durch die Menge und musste mich erstmal an den starken Geruch von Schweiß und Alkohol gewöhnen, welcher durch meine Nase drang. Eigentlich war ich mit Felicia auf der Party hier, doch ich hatte sie bereits nach 5 Minuten verloren, was eigentlich nicht meine Schuld gewesen war, da ich sie fast keine einzige Sekunde aus den Augen gelassen hatte.

Es war sogar ihre Idee gewesen hier herzukommen, da sie nach dem Essen mit unseren Familien ziemlich schlecht drauf war und sich ablenken wollte, warum das so war, wollte sie mir zu meiner Verärgerung jedoch nicht erzählen. „Hat einer von euch zufällig Felicia gesehen?", fragte ich ein paar Leute, die gerade dabei waren zu tanzen. „Wer ist das?", wollte der Junge wissen, welchen ich nur vom sehen aus der Schule kannte. „Vergiss es", seufzte ich angespannt und lief einfach weiter.

Es dauerte tatsächlich nicht sonderlich lang bis ich Felicia endlich fand, doch anstatt sie wie zu erwartet mit Jessica oder jemand anderes ihrer Freunde vorzufinden, sah ich, wie sie etwas Abseits von der Menge mit Noah stand,
der gerade damit beschäftigt war seine Zunge in ihren Hals zu stecken.
Angewidert schaute ich zu den beiden rüber. Was hatte sie sich dabei Gedacht sich auf Noah einzulassen? Erstens wusste sie das ich ihn mehr als alles andere hasste und zweitens hatten die beiden, wie noch zu Anfang des Schuljahres, fast nichts mehr mit einander zu tun. „Felicia", rief ich und hoffte insgeheim das sich die beiden von einander lösen würden, was zu meinem Pech leider nicht der Fall war.

Also blieb mir keine andere Wahl, als zu den beiden rüber zu gehen.
Etwas unsanft und ruckartig riss ich die beiden auseinander. „Spinnst du!?", hörte ich Noahs nervige sowie auch aufgebrachte Stimme sagen, währenddessen ich mich Felicia widmete, welche vollkommen betrunken und kaum noch zurechnungsfähig war.
„Was willst du denn hier", nuschelte sie fast unverständlich und mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen.
Entsetzt schaute ich zu Noah rüber und schubse ihn gereizt, wodurch er einige Schritte zurück taumelte.
„Beruhig dich Ethan. Wir hatten nur ein wenig Spaß", meinte er provokant grinsend um am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen.

„Wieso hast du sie geküsst?", fragte ich wütend, doch wieder grinste er mich blöd an.
„Bist du etwa eifersüchtig?", fragte er amüsiert und ich rollte mit meinen Augen.
„Bin ich nicht. Ich frag mich nur, wie du so scheiße sein kannst und jemanden in einer so hilflosen Lage auszunutzen kannst", meinte ich und dass Lächeln verschwand von seinen Lippen.
Ich sah wie Noah etwas sagen wollte, doch Felicia zupfte mir am Arm.
„Ich glaub ich muss kotzen", lallte sie und ich schaute sie erschrocken an.
„Komm mit", sagte ich und packte sie schnell an der Hand, um sie anschließend mit ins Badezimmer zu ziehen.

Felicia lehnte sich gegen die Wand und atmete einmal tief durch, anschließend ging, naja eigentlich taumelte sie mehr rüber zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht.
„Ist es jetzt besser?", fragte ich ein wenig überfordert, doch sie schüttelte nur ihren Kopf.

Verzweifelt holte ich mein Handy aus der Hosentasche und rief die erst beste Person an die mir einfiel.
„Kylian?", fragte ich, doch es klingelte noch. Keine 10 Sekunden später ging er zum Glück ran. „Was ist los?", hörte ich seine müde Stimme sagen. „Kylian ich brauch deine Hilfe", meinte ich hastig und er schwieg für einen Moment. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt?", seufzte er fast schon genervt.

„Ich hab nichts getan", versuchte ich mich zu verteidigen.
„Warum rufst du dann an?", wollte er wissen. „Ich bin mit Felicia auf so einer Party und irgendwie hat sie ein bisschen zu viel getrunken", murmelte ich.
„Jedenfalls hab ich ihrer Mutter versprochen auf sie aufzupassen und sie heil Nachhause zu bringen und jetzt ist sie kurz davor ihre Organe auszukotzen", meinte ich und hörte Kylian am anderen Ende der Leitung seufzen.
„Und warum rufst du jetzt ausgerechnet bei mir an?", fragte er und ich kratzte mir verlegen am Hinterkopf.

„Kannst du uns bitte abholen?", flehte ich fast schon.
„Es ist 2 Uhr morgens Ethan, außerdem hab ich morgen Training", sagte er aufgebracht. „Bitte Kylian, Felicia scheint es echt nicht gut zu gehen", murmelte ich in der Hoffnung das er nun Ja sagen würde. „Ich bin in 30 Minuten da", murmelte er genervt und ich seufzte erleichtert. „Du schuldest mir was", sagte Kylian und legte schließlich auf.

Gemeinsam ging ich mit Felicia wieder nach draußen, wo ich mit ihr auf Kylian wartete.
Auch die Frische Luft schien ihr nicht zu helfen und es war fast schon wie eine Erlösung, als ich Kylians Auto um die Ecke biegen sah.
Er stieg aus und funkelte mich böse an.
Schuldbewusst kratzte ich mir am Hinterkopf.

„Was habt ihr euch nur dabei Gedacht", meinte er verärgert und betrachte besorgt Felicia, welche plötzlich anfing zu grinsen.
Er nahm sie an die Hand und half ihr sich auf die Rückbank des Autos zu setzten.
„Du siehst heiß aus", kicherte sich und ich schaute etwas verstört zu Kylian, dessen Gesicht mit einem Lächeln geschmückt war.
„Sie weiß nicht was sie sagt. Sie ist betrunken", meinte er um mich zu beruhigen und ich ließ mich einfach auf den Beifahrersitz fallen.
„Wenn sie in mein Auto kotzt, dann bring ich dich um Ethan", sagte Kylian und ich musste grinsen. „Ich mache keinen Spaß", meinte er streng und ich setzte eine Ernste Miene auf.

„Wieso hast du nicht auf sie aufgepasst?", fragte er und klang dabei fast schon ein wenig vorwurfsvoll. „Ich hab doch auf sie aufgepasst", versuchte ich mich zu verteidigen.
„Ach ja? Und wie konnte es dann soweit kommen", wollte er mit dem Blick auf die Straße gerichtet wissen.

„Ich hab sie höchstens 5 Minuten aus den Augen gelassen", sagte ich.
„Außerdem war sie den ganzen Abend schon schlecht drauf", murmelte ich.
„Sie war schlecht drauf? Wie meinst du das?", wollte er wissen. „Sie hatte nach dem Essen die ganze Zeit schlechte Laune und hat sich dann halt volllaufen lassen", erklärte ich und Kylian nickte verstehen.

„Und du hättest erst Noah sehen sollen", regte ich mich auf.
„Ist Noah nicht der kleine Bruder von Tiago, dem Kellner?", fragte er und dieses Mal war ich es der nickte.
„Jedenfalls hat er einfach Felicia geküsst-", weiter kam ich nicht, da Kylian mich unterbrach. „Er hat was?!", fragte er meiner Meinung nach etwas zu aufgebracht.

„Er hat sie geküsst", wiederholte ich meine Worte leise und sah wie sein Griff um das Lenkrad fester wurde.
„Und was hat sie gemacht?", wollte er immer noch aufgebracht wissen.
„Sie hat den Kuss natürlich erwidert", meinte ich und als Kylian seufzte, schaute ich ihn verwirrt an. „Wieso interessiert es dich überhaupt?", fragte ich skeptisch.

„Naja sie ist inzwischen wie eine ähm kleine Schwester für mich geworden", meinte er und ich hörte Felicia von hinten lachen.
„Was?", fragte ich verwirrt.
„Frag doch deinen Bruder", nuschelte sie wieder kaum verständlich und mein Blick wanderte wieder zurück zu Kylian.
„Was meint sie?", fragte ich ihn beinahe vorwurfsvoll. „Keine Ahnung Ethan, sie ist betrunken", antwortete er genervt.

„Manchmal könnte man echt denken da läuft was zwischen dir und Felicia", murmelte ich und Kylian lachte ziemlich laut.
„Mach dir darum mal lieber keine Sorgen.
Ich würde sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen", versicherte er mir.
„Lustig, dass gleiche hat sie auch letztens über dich gesagt", meinte ich und er guckte fast schon ein wenig eingeschnappt.
„Ich hab das gehört", beschwerte Felicia sich lallend von hinten und ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.

EUPHORIA | Kylian Mbappé Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt