Sie sitzen dann ein bisschen schweigend da, Ts Kopf noch immer auf Guks Schulter und dessen Kopf noch oben drauf. T hat die leichten Streicheleinheiten mit seinem Zeigefinger eingestellt und hat stattdessen ganz gemütlich seine Hand auf Guks Oberschenkel gelegt. Die chillen einfach und denken beide über das Besprochene nach.
Es gibt ja immerhin viel zu verarbeiten. Erstens haben beide die Erkenntnis gemacht, dass der crish crush vom anderen erwidert wird, das Interesse beruht auf Gegenseitigkeit. Vor allem Guk kann es fast nicht wirklich fassen, dass T ihn auch nice findet. Es sprengt schon seine Erwartungen, dass er ihn als Freund sieht und dann crusht er auch noch auf ihn? No way, das hätte er sich echt nie vorgestellt. Kommt ihm zu absurd vor, dass diese coole Person, die T nun mal ist, ihn interessant findet. Ihn, der von Ängsten geplagt wird, unfähig ist, soziale Kontakte jeglicher Art aufrecht zu erhalten und eventuell drogenabhängig ist.
Jedenfalls hat Guk noch eine zweite Sache, die ihn beschäftigt, während sie da nebeneinander hocken. Nämlich Ts Sex dislike. Das ist für ihn halt wirklich ein Konzept, was davor noch gar nicht in seinem Spektrum gewesen ist. Sex nicht mögen...na ja, ist halt so. Mehr tun, als es zu respektieren, kann er nicht. Nur blöd, dass dadurch, dass T Sex angesprochen hat, natürlich jetzt genau dieses Thema in seinem Kopf herumschwirrt. Er macht es nicht bewusst, aber wie von selbst stellt Guk sich vor, wie T und er auf die nächste stage gehen würden. Er stellt sich vor, wie sie beide im Bett liegen, kuscheln, küssen, ausziehen, und so weiter. Ein bisschen verliert er sich in diesen aufregenden Gedanken, reißt sich dann aber schnell wieder zusammen, weil er erstens ahnt, dass T das nicht wollen würde, und zweitens schon dezent hot von der bloßen Vorstellung wird.
"Und jetzt?", fragt T schließlich, nimmt damit obviously Bezug auf den Fakt, dass sie beide aufeinander stehen.
"Kiss?", schlägt Guk souverän vor und schaut dabei schon bissl sehnsüchtig runter auf Ts Lippen.
"Oki"
Sie drehen beide ihre Köpfe etwas und zack, passt schon, dann können sie sich bequem busserln. T wundert sich kurz ein bisschen über Guks selbstsicherer Auftreten, dass er random den Kuss vorschlägt und auch das ganze Gespräch über sehr stabil rüber kommt. Aber beschweren tut er sich natürlich nicht, er schiebt die Bemerkungen beiseite und konzentriert sich mehr auf den Kuss. Und der ist nämlich ziemlich nice, wie er findet, nicht zu schlatzig, einfach bisschen die Lippen miteinander bewegen. Er mag die Wärme von Guks Gesicht, den Luftzug seines Atems. Und er mag's außerdem, wie ein paar Haarsträhnen, die Guk aus seinem Dutt gefallen sind, auf seinen Wangen herumtanzen, es kitzelt ihn fast. Sehr cute tho.
Guk fühlt's ähnlich. Er spürt T gern, seine echt weiche Haut. Wie nice auch ihre Lippen zusammen moven, passt ja wirklich sau gut. Ihm gefällt's heftig, vor Enthusiasmus legt er gleich seinen Arm um Ts Hüfte, damit sie sich noch näher sind. Einen Augenblick überlegt er, ob das für T eh okay ist, aber da das keine wirklich sexuelle Berührung ist und T auch nix dagegen einwendet, belässt Guk es dabei. Wenn was für T nicht passt, meldet er sich, das haben sie ja so ausgemacht.
Sie küssen sich also bissl, bis T einen Kurswechsel vollführt und von Guks Schulter gleitet, um sich stattdessen mit dem Kopf auf seine Schoß zu legen. Guk erwischt das ein bisschen unvorbereitet, bei dem schallert zuerst mal das Überraschungsquartett. Dann findet er sich aber rasch zurecht und nutzt die Gelegenheit, um mit der einen Hand durch Ts lockige Haare zu streichen, die andere kratzt ihn noch immer selbst am Arm. Er betrachtet sein Seitenprofil, während T in den dämmrigen Garten blickt. Sie machen das alles so, als wäre da nicht groß was dabei. In Wahrheit aber zittern Guks Finger, bei T hat das Herz 'nen Gang raufgeschalten.
"Also so ein Kuss passt?", erkundigt Guk sich zur Sicherheit doch noch.
"Ja, das ist voll okay. Danke, dass du fragst"
"Selbstverständlich"
"Schau, es wird einfach schon hell", erkennt T leicht wehmütig und gibt seine Hand auf Guks Knie, streichelt ihn leicht.
"Ja, echt kacke. Mag Nacht viel lieber. Aber na ja, ich sollte eh langsam heimgehen"
"Wieso?"
"Ähm, bin müde. Du doch sicher auch"
"Geht"
Wenn's nach T ginge, könnten die hier ruhig weiter so zu zweit halb kuschelnd lungern, aber Guk hat wohl Heimweh, kaum das T den anbrechenden neuen Tag erwähnt hat. Na ja, schade, aber immerhin muss er jetzt nicht mehr fürchten, das Guk sich nie mehr bei ihm meldet. Jetzt haben sie ihr love interest ja gestanden, da können sie ja vielleicht mehr in Kontakt bleiben, hofft T.
"Yo, also ich geh dann mal", meint Guk und nimmt die Hand aus Ts Haaren, woraufhin dieser sich wieder aufrichtet .
"Okay. War schön heut. Schreiben wir dann?"
"Klar"
Sie stehen auf und T begleitet Guk bis raus auf die Straße, wo sie sich lächelnd verabschieden. Er schaut ihm noch ein bisschen zu, wie er da zur U-Bahn Station marschiert und dabei fällt ihm auf, dass er sich noch immer am Arm kratzt. Er denkt sich nichts dabei, dreht stattdessen um und jumpt glücklich in sein Bett.
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gottlose welt || tguk
Fiksi PenggemarGuk vegetiert in seiner abgedunkelten Wohnung vor sich hin. Er tut wenig bis gar nichts, außer Selbsthass und anxiety hat sein Hirn nicht viel zu bieten. Jucken tut ihn das nicht wirklich, meist schaltet er sowieso seinen Kopf aus mit Gras, Alkohol...