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Der Glücklichste Tag im Leben ist die Hochzeit mit dem Perfekten Mann, der einen alles bedeutet. Gemeinsam ein Traum haben und ihn auch gemeinsam Leben. Das alles schaffte ich zusammen mit meinem Mann Logan. Ein Stück Land bewirten. Gemüse, Kräuter, Obstbäume. Landwirtschaft. Das war unser Traum.

Nach dem wit geheiratet haben, zogen wir auch auf das Land. Das Haus war noch nicht ganz fertig. Aber Tag zu Tag kamen wir dem nah, was wir erreichen wollten. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber mit seiner Willenskraft und meine Bereitschaft alles zu tun und unseren Perfekten Zusammenarbeit, gelang es uns schneller als uns lieb war. Warum? Weil das bauen, basteln, streichen, Hämmern und alles andere Spaß machte. Zu sehen, wie sich was entwickelt und zu wissen, dass der eigene Schweiß dranklebt, ist einfach unbeschreiblich.

"Hey Evy! Holst du bitte die restlichen Latten?" Ich musste bei solchen Worten immer noch Kichern. Sechsundzwanzig und immer noch Kind im Kopf.

"Meine Latte bekommst du heute Abend, vorerst reichen die da. Nun gib schon!" Forderte er Kopfschüttelnd, aber mit einem leichten Schmunzeln. Er wusste nämlich genau woran ich dachte. Ich war eh für ihn wie ein offenes Buch.

"Die reichen wohl nicht. Wir sollten noch welche besorgen. Dachte du hast es abgemessen und genau berechnet?!" Ich rollte mit den Augen.

"Ja. Aber der Herr hat mich an dem Tag abgelenkt. Ich sage nur Stift und BH." Wieder dieses schäbige Grinsen.

"Tja, dann heute ohne Vorspiel. Die Zeit fehlt uns jetzt." Er stieg von der Leiter und kam plötzlich mit diesem komischen Blick auf mich zu. Und irgendwie ahnte ich was er wollte.

"Vergiss es! Keine Zeit sagtest du." Aber als er plötzlich nach mir greifen wollte, wich ich aus, stolperte aber. Ich fiel aber nicht. Er fing mich mitten im Fall auf und zog mich zu sich ran.

"Ich sagte Vorspiel. Quickie geht immer." Langsam knöpfte er mein Hemd auf und sein Atem an meinem Ohr war so erregt, dass ich es auch wurde. Mein Herz fing an zu klopfen und noch immer war ich aufgeregt, wenn er mich berührte. Er war einfach was besonderes.

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Den Nachmittag fuhren wir dann doch noch in die Stadt. Das letzte Material für den Stall besorgen. 3s kämen bald die Hühner. Und da musste alles fertig sein. Hühner und zwei Pferde. Wegen Mist. Natürlicher Dünger. Naja und Pferde, weil sie einfach toll sind.

"Wollen wir danach was essen? Wir sind bald ein Monat hier das muss gefeiert werden." Zustimmend nickte ich und strahlte ihn entgegen, wie die Sonne die unseren Weg begleitete. Wolkenlos schien sie und entgegen und heitzte nicht nur die Straßen auf. Im Auto wurde es auch ziemlich heiß, aber nicht nur durch die Sonne. Sein Schweiß, der über sein Hals lief und in sein Kragen vom Hemd lief, machte mich wuschig. Wie gern hätte ich ihn dieses Hemd vom Körper gerissen.

"Du guckst wieder so gierig. Nicht genug von vorhin?" Bemerkte er meinen Blick.

"Von dir kann man nie genug bekommen." Schmachtete ich ihn an. Verliebt strich ich ihn über den Hals. Seitlich folgte ich einem Schweißtropfen. Er roch immer noch nach Holz und harter Arbeit. Er legte die Hand auf mein Schenkel und schaute kurz zu mir. Er wollte gerade was sagen, als ich im Blickwinkel ein Auto aus der Seitenstraße fahren sah, dass direkt auf uns zu raste. Ich hörte nur noch ein lauten Knall. Splitter flogen durch die Gegend. Ich spürte nichts außer Schmerz. Hörte kurz ein Schrei und viele verschiedene Bilder flogen mir durch den Kopf. Es wurde erst hell. So das ich mich geblendet fühlte. Ich sah nichts. Dann verlosch das Licht und alles wurde schwarz um mich rum.

Als ich aufwachte, war ich eingeklemmt. Alles war verschwommen. Sirenen von weiten ertönten. Dann spürte ich Blut. Sah die Hand von Logan die leblos neben mir lag. Als ich zu ihm hochblickte, starrten kalte Augen mich an. Wie in Trance blieb mein Blick auf ihn haften. Ich sah nur wie seine leeren Augen ins nichts blickten. Irgendwann fing ich an seinen Namen zu Flüstern. Wurde immer lauter, bis ich realisierte was geschah. Dann sah ich das Ausmaß des ganzen. Die Fahrerseite war komplett eingedrückt und bohrte ihm stücken von Metal in den Körper. Seine Beine waren total verdreht und klemmten in der Fahrerkabine die bis zum unerkenntlichkeit geschrottet wurde.
Ich rief ihn und wollte ihn rütteln. Spürte aber dann auch meinen Schmerz, denn das Adrenalin ließ nach. Ich wollte nicht glauben was ich sah. Konnte nicht glauben was passierte. Schrie nicht nur vor Schmerz in meinem Körper. Sondern auch aus meinem Herzen. Ihn so zu sehen. Leblos, überall blutend, neben mir eingedrückt im Auto. Es war der schlimmste Tag meines Lebens und wie gern wäre ich in dem Moment mit ihn gegangen. Ich sah mein Leben nicht ohne ihn. Für mich war hier das Ende. Nicht nur von seinem Leben. In dem Moment auch von meinem.

"Ich komme mit dir. Lass mich nicht zurück." Hauchte ich schluchztend. Dann suchte ich etwas um mich gehen zu lassen. Den Schmerz in meinem Herzen zu vergessen. Aber in dem Augenblick ging die Tür auf und jemand hielt mich fest. Ich wollte mich aus den Armen des Sanitäters kämpfen wurde aber irgendwann ohnmächtig.

Ich wachte in einem kalt weißen Zimmer auf. Piepen von Maschinen und das Ticken einer Uhr ließen mich fast wahnsinnig werden. Immer noch glaubte ich, dass alles nur ein Traum sei. Aber dann sah ich Mum und meinen Bruder an der Tür stehen.

"Mum? Chris? Was ..." Ich suchte dann nach Logan. Wollte aufstehen, aber mein Körper schmerzte.

"Wo ist er?! WO IST LOGAN!" Schrie ich immer noch glaubend, er würde irgendwo liegen und auf mich warten.

"Ein anderes Zimmer? Aber warum? Gehts ihm gut." Chris schaute mich ziemlich verzweifelt an. Er kam näher und legte die Hand auf meine Stirn.

"Kein anderes Zimmer. Sis ... er ..."
Ich schlug seine Hand weg. Sein Blick gefiel mir nicht.

"WO IST ER?" Schrie ich ihn weiter an. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber ich musste der Tatsache ins Auge sehen, den Mann verloren zu haben, der mein Leben war. Den Mensch, der mir alles bedeutete.

Red Land - Zwei Chancen eine Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt