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Es war Zeit. Die Beerdigung sollte stattfinden. Ich wollte erst nicht mehr hin. Aber Chris und sogar Paxton stimmten mich um. Dafür sollte Paxton aber auch mitkommen, was Chris erst wunderte, aber dann sich freute als er von uns zwei erfuhr. Er sollte Logan kennenlernen, auch wenn es nur am Grabe ist. Chris fand die Idee auch gut. Vorallem wüssten dann auch gleich unsere Eltern bescheid. Ich bin gespannt, wie Dad ihn aufnimmt. Er hatte nichts gegen andere Nationen, war trotzdem skeptisch.

Die fahrt war ruhig. Ich nervös. Chris fuhr natürlich. Er wusste genau wohin wir mussten. Und selbst er war verdammt angespannt. Keine blöden Witze oder Sprüche. Was bei ihm ja eine Seltenheit war.

Am Waldrand in der Nähe des Platzes hielten wir. Paxton wurde immer nervöser. Ich hielt seine Hand, strich ihn sanft über den Nacken und zog ihn zu mir runter. Er legte seine Stirn gegen meine.

"Es ist ok." Flüsterte ich sanft. Als wir vorliefen, legte Chris eine Hand auf Paxton Schulter und symbolisierte ihm mit einem zusätzlichen Lächeln, dass er auch an seiner Seite stünde.

Als wir da waren straften mich Blicke in Sekunden meiner Ankunft. Und das ich Paxtons Hand hielt machte es nicht besser. Logans Eltern kamen auf mich zu. Sie war Wutentbrand.

"Ihn erst Wochen in einem Keller verroten lassen und ein auf liebe Frau machen und kaum ist er unter der Erde, kommst du mit einem neuen an? Was bist du nur für ein Flitchen?! Er würde sich schämen, dass du ihn so verrätst!" Chris stellte sich vor mich. Paxton wich zurück. Schien etwas betrübt. Aber ich wollte, dass er an meiner Seite bleibt.

"Sie hat nichts falsch gemacht. Reiß dich zusammen. Logan hätte gewollt das sie wieder glücklich ist. Und nicht vor Einsamkeit und Trauer eingeht! Und ihr wolltet auch, dass es weiter geht. Guck dir die Farm an. Wir haben uns den Arsch aufgerissen in der Zeit, wo du dich hingesetzt hast und sinnlos gebete in den Himmel schicktest. Du warst nie zufrieden, egal was sie tat. Außer sie schmierte dir Honig um den Mund, aber das ist vorbei!" Garry wollte Chris zurückhalten, als Fillia vor ihm zurückwich. Aber Chris wurde stinksauer.

"Es ist die Beerdigung meines Sohnes. Klärt das später!" Er schaute dann empört in meine Richtung und sah auch Paxton nicht gerade freundlich an. Meine Eltern kamen dann auf uns zu. Sie trafen auch in dem Moment ein.

"Hey meine kleine!" Meine Mutter umarmte mich. Dad nickte nur und gab Chris die Hand wie immer etwas unterkühlt. Aber so war er nunmal. Aber immer da wenn man ihn brauchte. Sein Blick ging auch gleich auf Paxton der eingeschüchert in der Ecke stand mit dem Blick zu Boden.

"Und wer ist das Bürschchen da?"

"Dad, Nein!" Ermahnte ich ihn. Er schien von meiner Rüge nicht besonders begeistert.

"Ja ja. Also, wer ist dieser Junge Bursche."

"Ist das so schwer Mann zu sagen und dich ihm gegenüber Respektvoll zu benehmen?" Er grinste ungläubig. Etwas gehässig.

"Dann soll er dastehen wie ein Mann! Junge Kopf hoch. So ein Kerl wie du sollte immer mit erhobenen Kopf durchs leben gehen." Irgendwie wunderte mich das und wie er es sagte.

"Komm mal ran Junge." Paxton zögerte, aber tat was Dad wollte.
Dad steeckte ihm die Hand hin. Ich war erstaunt. Paxton nahm an.

"Ein fester Händedruck. Gefällt mir. Jetzt musst du nur noch etwas Mumm in den Knochen haben. Wenn schon ein neuer, dann auch einer der sie schützen kann." Er schien ihn zu mögen. Nur gab er es nicht zu. Paxton musste grinsen. Komisch die beiden.

"Dad. Du bist unmöglich." Grinste ich mit hochgezogener Augenbraue.

"Für mein Mädchen nur das beste."
Dann schob er Mum an und wollte zum Grab.

"Es sind nicht viele da. Mit uns vielleicht ein dutzend. Dachte die Familie hätte mehr Freunde." Bemerkte Chris. Aber das war alles nur schein.

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Die Beerdigung war ziemlich nervendaufreibend und für mich vorzeitig beendet. Als ich am Grab stand und ein paar Tränen verdrücken wollte ich noch ein paar Worte sagen, aber Fillia stoppte mich auf böse Art und Weise und stellte mich vor allen bloß. Ich sollte keine falschen Tränen vergießen. Und das ich gar nicht hier sein dürfte. Das ich da liegen sollte und das beste, ich sei ja eine Hure und Sünderin. Ich wollte dann nicht mehr bleiben. Auch meine Familie ging dann. Selbst von den fünf Gästen gingen zwei. Sa standen sie fast alleine und haben einige enge Freunde verkrault. Logan würde sich schämen. Und das an seinem Grab. Irgendwie tat es mir weh so davonlaufen. Aber ich konnte dieser Frau einfach nicht mehr in die Augen blicken.

"Alles ok?" Mum strich mir übers Haar und ich merkte das ihr Blick oft hinter mir zu Paxton ging.

"Magst du ihn?" Schmunzelte ich kurz. Sie nickte.

"Er ist so ... anders, als das was ich von dir gewohnt bin. Vielleicht bringst du ihn Wochenende mal zu uns zum essen. Nur wenn er mag."

"Frag ihn doch selbst Mum." Dann nahm ich sie und ging zu ihm.

"Paxton. Das ist meine Mutter Esra. Und mein Vater heißt ..."

"Raphael! Aber alle nenntn mich Ray."
Unterbrach Dad mich.

"Wochenende möchte ich das du mit meiner Tochter zum essen kommt. Und mit dem Nervensack da!" Er meinte Chris. Er ärgerte ihn oft. Kam nicht ganz mit seiner Outung klar, trotzdem waren die beiden eigentlich ganz umgänglich. Halt beide Dickköpfe, die oft aufeinander prallten.

"Das wäre mir eine Ehre Sir." Lächelte Paxton. Er schien auch etwas lockerer zu werden. Komisch das Dads Art ihn nicht einschüchterte. Wahrscheinlich die ganze Situation die ihn etwas zu schaffen machte, nicht die Menschen an sich. Ich war froh, dass alles vorbei war, auch wenn es eher kein gutes Ende nahm. Ich blickte kurz noch mal zurück, ging ein paar Schritte weg von meiner Familie und ließ leise ein paar Worte da.

"Es tut mir leid Logan. Ich hätte dir gern noch so viel gesagt. Lebe wohl ich werde dich immer im Herzen tragen."

Red Land - Zwei Chancen eine Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt