Edward Newgate

234 9 0
                                    

Der Raum füllte sich schlagartig mit einer Energie, die mich beinahe in die Knie zwang. War das sein Königshaki? Wen ja, dann setzte er es devinitiv nicht in seiner vollen Stärke ein, sonst würde ich nicht stand halten können. Durch die Aura, die dabei ausgestrahlt wird, können sich mental Schwächere nicht mehr auf den Beinen halten und kollabieren. Eine sehr mächtige Kraft, die nur wenige besaßen. Ächzend klammerte ich mich an Aces Arm fest, dem das Haki wohl nicht so viel ausmachte wie mir. Er sah mich kurz über seine Schulter an und richtete sein Wort an Whitebeard: „Hallo alter Herr. Könntest du bitte ein wenig sanfter sein? Ich möchte nicht das unser Gast gleich sein Bewusstsein verliert." Newgates Blick wanderte zu mir und die unsichtbare Energie verschwand. Tief einatmend richtete ich mich auf und trat unsicher neben Ace. „Schön das du zurück gekehrt bist mein Sohn. Entschuldige junge Dame, ich bin etwas wütend geworden als ich sein Gesicht sah. Wer hat dir das angetan?", sprach der Weißhaarige mit tiefer stimme, die mir eine leichte Gänsehaut bescherte. Ich sah in Aces Gesicht und man konnte immer noch deutlich erkennen, das ich seine Nase gebrochen hatte. Oh verdammt. Das ist mein Ende. „Sie wars", beantwortete Ace seine Frage wie selbstverständlich und zeigte auf mich. Alter? Spinnst der? Das ist mein Todesurteil. Ängstlich umklammerte ich fester die Hand der Feuerfaust und kniff meine Augen zusammen, darauf wartend, nun die volle Kraft von Whitebeard zu spüren. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust und Schweiß stand mir auf der Stirn, aber es passierte nichts. Vorsichtig öffnete ich ein Auge und sah wie der große Mann hinter dem Schreibtisch mich erst mit großen Augen und dann schmunzelnd ansah. Ich sah verwirrt zwischen den beiden hin und her und ließ Aces Hand los. Der kann mich doch nicht einfach so ans Messer liefern als wäre es nichts. Ein tiefes aber ehrliches Lachen ertönte von Newgate, was mich etwas an meinen Vater erinnerte: „Ein junges, zierliches Mädchen bricht dem starken Puma D. Ace die Nase. HoHoHo, Nicht Schlecht. Nicht schlecht" Newgate hielt sich den Bauch und sah mir direkt in die Augen. "Das kann jedem Mal passieren. Konnte ich ja nicht ahnen, dass sie mir gleich eine verpasst nur weil ich sie ausversehen erschrocken habe", murrte Ace beleidigt vor sich hin. Auf das Gesicht des alten Mannes legte sich ein breites Grinsen. „Kommt näher. Setzt euch und Trinkt", forderte der Käptain uns auf. Ace legte seine Hand auf meinen Rücken, schob mich auf einen Sessel, der vor dem Tisch stand und setzte sich in den neben meinem. Wir tranken zusammen Sake, wobei die Schüssel von Whitebeard bestimmt fünf mal so groß war wie unsere und meine Anspannung löste sich allmählich aber ich fühlte mich immer noch nicht ganz wohl. Warum ist es hier so warm? Ace erzählte ihm wie wir uns in Alabasta kennen gelernt hatten, warum ich mit hier her gekommen bin, wobei er meine Herkunft nicht erwähnte, und von unseren Erlebnissen auf unserem Herweg. „Hmmm, ihr scheint eine Menge erlebt zu haben", sagte Newgate und betrachtete meine Unterarme, die immer noch von der Explosion auf Alabasta und den Handschellen auf der Affen Insel gezeichnet waren. „Vertraust du ihr, mein Sohn?", fragte er Ace mit einem kritischen Blick. „Ich würde ihr mein Leben anvertrauten. Sie ist mutig, ehrlich und hat eine treue Seele.", antwortete Ace und legte seine Hand auf meine, die ich auf der Armlehne des Sessels abgelegt hatte. Mein Gesicht wurde warm und ich lächelte ihn an. Als mein Blick den von Whitebeard traf, sah ich ein leuchten in seinen Augen. Er betrachtete mich einen Moment genau, bevor er die Nadeln aus seinen Armen löste, langsam Aufstand, um den Tisch lief und direkt neben mir stehen blieb. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, damit ich ihn ansehen konnte. Er war einfach gewaltig. Er legte seine große Hand auf meine Schulter und lächelte mich sanft an: „Wenn das so ist.. Willkommen in der Familie, meine Tochter. Verdreh deinem Kommandanten nicht zu sehr den Kopf, du bist absofort Teil seiner Division. Und jetzt lass uns raus gehen und mit den anderen feiern." Ein breites Grinsen legte sich auf mein Gesicht und es fühlte sich an, als würde eine große Last von mir fallen. Die Gedanken daran, nicht hier bleiben zu dürfen, liesen mich die letzten Nächte nicht ruhig schlafen. Wir folgten Whitebeard durch die verwirrenden Gänge und traten durch eine große Türe auf Deck.  Die Musik und Stimmen der feiernden Mannschaft verstummte augenblicklich. Alle Augen waren auf uns gerichtet, als wir dem Kaptain zu seinem Thron folgten. Ace und ich blieben davor stehen währen Newgate darauf Platz nahm und das Wort an die Mannschaft richtete: „Heute Abend feiern wir nicht nur die sichere Rückkehr meines zweiten Kommandanten, sondern auch die Aufnahme eines neuen Familienmitglieds. Ruby ist ihr Name und sie wird absofort Teil der zweiten Division sein. Heißt sie herzlich willkommen und gebt acht auf sie, wie auf eure anderen Kameraden! Und ihr tut gut daran, sie nicht in unvorhersehbaren Situationen zu erschrecken." Er zwinkerte mir zu und ich sah schmunzelnd zu Boden. Die Männer und Frauen, die nun um uns herum standen jubelten, drückten Ace und mir einen Krug in die Hand und die Musik fing wieder an zu spielen. So angekommen hatte ich mich schon lang nicht mehr gefühlt. Ich wurde von allen Seiten freudig begrüßt und einige wollten wissen was es mit dem -Erschrecken- auf sich hatte. Ich schickte sie aber nur los zu Ace um ihn diese Fragen beantworten zu lassen, denn ich war von der langen Reise und den Strapazen der letzten Tage doch sehr müde. Ich setzte mich auf den Boden zwischen Ace und Marco, lauschte ihren Gesprächen und aß gemütlich vor mich hin, nachdem die Feuerfaust meinen Teller mit allerlei Köstlichkeiten gefüllt hatte. Jetzt erst, nachdem ich endlich zur Ruhe finden konnte, merkte ich, wie meine Unterarme brannten. Ich war schrecklich müde. Meine Wangen glühten und mir war etwas schwummrig. Muss wohl von dem Sake kommen. Ich lehnte mich an Aces Schulter und die sanfte Musik und Gespräche ließen mich langsam einschlummern. Ich spürte eine angenehm kühle Hand auf meiner Wange, die sich anschließend auf meine Stirn legte. Die Gespräche um mich herum wurden Hecktischer und ich spürte nur noch wie mich jemand auf seinen Händen davon trug, bevor alles um mich herum verstummte und schwarz wurde.
~Ich spürte heißen Atem an meinem Hals. "Nun Zier dich doch nicht so!", rauhnte er mir ins Ohr. Bei seiner Stimme bekam ich eine Gänsehaut. Ich wollt ihn von mir runter drücken aber ich konnte mich kaum unter seinem Gewicht bewegen. Warum hat man mich ausgerechnet auf so eine Mission geschickt. Er fuhr mir mit seinen dreckigen Händen unter mein Shirt. Der Ekel ließ mir die Galle in meinen Hals wandern und ich musste schlucken. Er öffnete meine schwarze Bluse und fuhr mit seinen Fingern gierig über meinen Bauch. Als er sich aufsetzte um sich an meiner Hose zu schaffen zu machen konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Es war, als ob ein schwarzer Schleier darüber liegen würde, aber ich wusste genau wer er war und was er mir damals angetan hatte. Ich kniff die Augen zusammen und wollte mich wehren, aber er lachte nur dreckig. Ich schrie ihn an bis er verstummte und als ich die Augen wieder öffnete, war er verschwunden. Um mich herum war nichts als leere und Dunkelheit. Kein Geräusch war zu hören und ich konnte nichts sehen. Ich zog die Beine an meine Brust, schlagen meine Arme darum und legte mein Kin auf meine Knie. Eine eisige Kälte durchfuhr meinen Körper und ich fühlte mich so einsam und verlassen wie noch nie. Vor Verzweiflung fing ich an zu weinen. Ich wusste nicht wo ich war. "Ruby", hörte ich eine sanfte Stimme in der Ferne. Hecktisch blickte ich mich um aber ich konnte nichts sehen. "Ace?", rief ich in die Dunkelheit, bekam aber keine antwort. Langsam stand ich auf und lief vorsichtig, mit zitternden Beinen in die Richtung, in der ich die Stimme vermutete. Die Dunkelheit verschwand mit jedem Schritt und ich stand mitten in einem Maisfeld. Die Sonne blendete mich und ich musste meine Augen vor der plötzlichen Helligkeit mit meiner Hand schützen. Ich kannte die Umgebung. Es war meine Heimatsinsel, auf der ich aufgewachsen bin. Ich erschrak mich, als plötzlich zwei Kinder lachend an mir vorbei liefen. Sie jagten sich geneseitig durch das Feld, bis sie sich nebeneinander in mitten dessen fallen ließen und gemeinsam in den Himmel schauten. Langsam ging ich näher heran und betrachtete die beiden. Ein kleines Mädchen und ein Junge, der etwas größer war als sie aber wieder konnte ich ihre Gesichter nicht erkennen.  Er hielt ihre Hand und sie deuteten Figuren in den Wolken.  "...und wenn wir groß sind, dann Heiraten wir! Ist das okay, Ruby?", fragte der kleine Junge woraufhin das Mädchen nickte. Sie sahen so glücklich aus, was mich schmunzeln lies. Schwarzer Rauch umhüllte die Kinder und die Szene änderte sich. Eisige Kälte kroch mir in die Knochen und mein Herz in meiner Brust zog sich zusammen. Ich stand vor einem brennenden Haus. Mein Haus. "Nein! Bitte nicht!", rief ich, aber meine Stimme war nichts mehr als ein ächzen. Vor der Tür lag jemand. Eilig lief ich hin und drehte den kleinen Körper um und bettete seinen Kopf auf meinem Schoß. Ich erstarrte. Es war der selbe Junge wie in dem Maisfeld, nur etwas älter. Kalte, leblosse Augen starrten mir entgegen und es schnürrte mir dir Luft ab. In seinen Augen war kein Stück leben mehr zu erkennen. Sie waren geschwollen und blau. Trockenes Blut klebte ihm unter der Nase. "Nein. Warum muss ich das nochmal sehen?", schluchzte ich während mir die Tränen über die Wangen liefen. Sein Name war Connor. Er war mein besster Freund als ich klein war und er wollte mir und meiner Familie helfen, als die Himmelsdrachen meine Mutter holten. Sie haben ihn gnadenlos zu Tode geprügelt. Ich hatte diese Erinnerung tief in meinem inneren vergraben und wollte, dass sie nie wieder raus kommt. Tränen liefen mir über die Wangen. Die Dunkelheit verschluckte mich wieder und Connor war verschwunden. "Ruby", hörte ich wieder Aces Stimme. Aber dieses mal war sie sehr leise und klang etwas erstickt. Hecktisch sah ich mich um und erkannte links von mir Licht. Ich rannte darauf zu und sah Ace auf dem Rücken liegen. Seine rechte Hand lag auf seiner  Brust und darunter klaffte eine tiefe Wunde. Blut lief ihm aus den Mundwinkeln aber er lächelte mich an, während er seine andere Hand nach mir ausstreckte. "Nein! Nein! Nein!", wimmerte ich und kniete mich neben ihn. Ich strich ihm eine Haarsträhne von seiner nassen Stirn und es liefen noch mehr Tränen über meine Wangen. Ein schmerzdurchzerrter Schrei verließ meine Kehle als er die Augen schloss und aufhörte zu atmen.~

Thank you, for loving me! [Puma D. Ace - One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt