Vergangenheit

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DerDampf, der von dem warmen Wasser Aufstieg, hatte sich in eine leichteRauchdecke gewandelt. Ace drehte sich wieder zu seinem Angreifer undentflammte ein kleines Feuer in seiner Handfläche. „Komm nur her!Nirgends hat man vor euch Ruhe. Das ist echt nervig!", grummelteAce wütend zu unserem Gegenüber und wollte ihm sogleich einFeuerball entgegen schleudern. „Stop warte!", befahl ich ihmund drückte seinen erhobenen Arm wieder nach unten. Er sah michverwirrt an. „Was willst du hier? Warum kannst du mich nichteinfach in Ruhe lassen?", fragte ich den Mann am anderen Endedes Beckens. Meine Brauen zogen sich zusammen und meine Augenverengten sich zu schlitzen. Warum musste ich ausgerechnet ihm wiederüber den Weg laufen? „Rubina?", er hielt kurz erstaunt inne:„Die selbe Frage könnte ich dir stellen. Ich hätte nichtgerechnet dich hier zu treffen, vor allem nicht mit der Feuerfaust,aber ich bin froh dich endlich gefunden zu haben. Ich hab dich sosehr vermisst!", sprach er und ging einen Schritt auf mich zu.Ace sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ist er besorgt?Verwundert? „Vermisst? Rubina? Ist das dein voller Name? Woherkennt ihr euch?", wandte sich der Schwarzhaarige kritisch zumir. „Rubina ist..", setzte der Grauhaarige an aber ichunterbrach ihn sofort: „HALT DEINE VERDAMMTE KLAPPE UND NENN MICHNICHT SO, SMOKER!" Ich wurde richtig wütend. „Ruby, was solldas alles hier? Wart ihr etwa zusammen?", fragte Ace und gingeinen Schritt zurück. Ich sah ihm kurz in seine Augen und er sahmich verletzt an. „Was? Bist du bescheuert? Er ist mein Onkel!",erklärte ich mich ihm. „ONKEL? Ach so ist das....", stauntedie Feuerfaust und Erleichterung machte sich in seinem Gesicht breit.Was stimmt denn mit ihm gerade nicht? „Haha, ist da wohl jemandEifersüchtig?", lachte Smoker. „Was? Nein.. also..",stotterte Ace. „Genug jetzt! Was willst du Onkel?", grummelteich ihn an und stellte mich zwischen die beiden. „Rubina, wo warstdu die ganze Zeit? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Ich habe erstwieder etwas von dir gehört, als ein Kopfgeld auf dich ausgesetztwurde. -Estray Ruby-, was ein bescheuerter Name!", erkundigtesich Smoker. „Estray? Wie umherirren?", fragte Ace und grinstemich an. „Halt die Klappe, dafür kann ich nichts", erwiderteich und boxte ihm gegen die Schulter. Ich drehte mich zurück zuSmoker und Wut entbrannte in mir. „SORGEN? Das ich nicht lache! DieFamilie war dir doch schon immer egal! Komm mir jetzt bloß nichtso!", brüllte ich meinen Onkel an. Ace wollte seine Hand aufmeine Schulter legen aber ich schüttelte sie ab. Ich wollte nicht sozu ihm sein, aber ich war gerade einfach nur stinkt sauer undverletzt. „Die war mir niemals Egal! Es... es tut mir leid! Ichkonnte nichts dagegen tun und das weißt du auch.", erklärte ersich. „Okay okay... Familientreffen schön und gut, aber kann michhier endlich mal jemand aufklären?", klagte Ace und sahverwirrt zwischen mir und Smoker hin und her. Ich wendete meinenBlick nicht von Smoker ab und fing an zu erzählen: „Er hat meineEltern Verraten!" „Ich habe sie niemals hintergangen!",sprach Smoker. „SEI ENDLICH STILL!", murrte ich ihn an undfuhr fort: „Ich lebte mit meinen Eltern auf einer kleinen Insel imEast Blue. Wir waren Glücklich! Es hat uns an nichts gefehlt. Wirbauten selber Gemüse und Kräuter an. Hatten einen kleinen Hof mitvielen Tieren. Onkel kam uns oft besuchen, insofern er Zeit hatte.Ich ging dort zur Schule, hatte Freunde, bis eines Tages ein Schiffder Weltaristokraten in Begleitung von zwei Marine Schiffen bei unsankamen." Ich hielt kurz inne und unterdrückte die Tränen, diemir in die Augen stiegen. Es fiel mir schwer darüber zu reden, dennallein die Erinnerung daran brach mir das Herz. Warme Sommertage, derangenehme Wind der See, der durch meine Haare wehte. LachendeMenschen, spielende Kinder. „Die Mannschaften wollten nur einePause auf unserer Insel machen. Vorräte aufstocken und so weiter.Alle Dorfbewohner waren sehr freundlich und hilfsbereit zu ihnen. Wirgaben ihnen essen, trinken und eine warme Unterkunft. Der eineWeltaristokrat, ein widerlicher Typ, arrogant und undankbar, kameines Abends zu unserem Hof. Er wollte meine Mutter mit nehmen alsseine Sklavin.", ergänzte ich. Ich lief durch das Wasser mitzusammen gepressten Fäusten auf den Weißhaarigen zu und bliebdirekt vor ihm stehen. Ich funkelte ihn finster an, während sich dieersten Tränen ihren Weg über mein Gesicht bahnten. Ich holte tiefLuft und erzählte weiter: „Mein Vater wollte meine Mutternatürlich beschützen. Er wurde direkt vor meinen Augen erschossen.Mitten in den Kopf. Ich hatte mich in einem Schrank versteckt, wiemein Onkel es mir befohlen hatte. Sie nahmen meine Mutter mit und ichhabe sie seither nie wieder gesehen. Und ER.." Ich schlug mitmeinen Fäusten wütend auf die Brust von Smoker: „ER... hatabsolut nichts unternommen. Kein Wort hat er gesagt. Stand einfachnur da und hat beobachtet wie seine eigene Schwester verschlepptwurde." Er nahm mich an meinen Handgelenken und ich ließ denKopf Hängen um ihn nicht weiter anschauen zu müssen. „Ich konntenichts tun, hätte ich eingegriffen, hätten sie dich auch noch mitgenommen.", erklärte sich mein Onkel mit einem traurigen Blick.„Ich war gerade erst 8 Jahre alt! Und diese Unmenschen nahmen miralles! Wie kannst du nur so kaltherzig sein? Und du arbeitest immernoch für die Marine.", schrie ich und sah ihm direkt in dieAugen. Meine Brust schmerzte und das atmen viel mir schwer. „Ichwollte eingreifen! Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht selberdafür hasse. Aber deine Mutter... Sie hatte mich darum gebeten. Siewollte das du in Frieden weiter leben konntest. Ich sollte dichbeschützen und mich um dich kümmern. Das war ihr letzter Wunsch.Aber nicht einmal das Versprechen konnte ich halten.", sprachSmoker und sah traurig zu Boden. Meine Augen weiteten sich. Noch mehrTränen liefen mir über mein Gesicht. Ich vermisste sie so sehr!Mein Herz fühlte sich an als würde es in tausend kleine teilegerissen werden und meine Beine fingen an zu zittern. Er legte seinegroße Hand auf meinen Kopf, streichelte mir durch meine Haare undsah mich mit einem beruhigenden Blick an, so wie er es früher immergetan hatte. „Ich vermisse sie auch! Aber du bist ihr absolutesEbenbild. Du hast ihr wunderschönes Gesicht und ihre Haare. DieAugen deines Vaters. Es tut mir so unendlich leid, kleines. Ichwünschte es wäre alles anders gekommen aber ich bin froh das es dirgut geht, selbst wenn das heißt, dass du mit ihm unterwegs bist.",sprach er liebevoll zu mir und sah darauf kritisch zu Ace. Ich hassteihn, aber ich liebte ihn auch. Er war immer für mich da. Er hat michgetröstet, mir das Kämpfen bei gebracht um mich vor Raufboldenbeschützen zu können. Er war die einzige Familie die ich nochhatte. Noch mehr Tränen liefen mir über mein Gesicht. Es tat mirleid, dass ich einfach abgehauen war und ihn im Stich ließ. Er mussgenau so sehr gelitten haben wie ich, aber ich war noch jung und wareinfach nur wütend. „Ich konnte es in der Marine Basis nicht mehraushalten, in die du mich damals mitgenommen hast. Es tut mir soleid, aber ich hasse die Marine so sehr!", jammerte ich und sahihm ins Gesicht. In seinem Blick war nichts anderes als Verständnisund Liebe zu sehen. Er nahm mich in den Arm und ich genoss dieZuneigung, die ich so lang vermisst hatte. Ich wollte nicht auch nochden letzten Teil meiner Familie verlieren, den ich noch hatte. „Istschon okay kleine. Ich bin einfach nur froh das es dir gut geht",sprach Smoker mit einer ruhigen stimme. „Kaptain Smoker? Ist allesokay?", rief jemand laut aus dem Inneren des Badehauses.Erschrocken hob ich meinen Kopf und sah in die Richtung, aus der dierufe kamen. „Mist... Ihr müsst schnell weg hier", flüstertemir mein Onkel zu und drückte mich ein Stück von sich weg. Sofortumgab mich die nun eisige Nachtluft und ich begann zu zittern. Er sahzu Ace, welcher verstehend nickte. „Pass mir ja gut auf meinkleines Mädchen auf, hast du verstanden? Sollte ich mitbekommen dasdu ihr in irgend einer Art und Weise Leid zufügst, dann jage ichdich bis ans Ende der Welt!", drohte der Weißhaarige meinemBegleiter mit ernstem Gesichtsausdruck zu. „Aber..", wollteich noch zu einem Satz ansetzen, wurde aber sogleich von Ace inRichtung Umkleide gezogen. Ich wollte noch nicht gehen. Ich sah nocheinmal kurz zu Smoker, der mich anlächelte und rief: „Ich werde eswieder gut machen, Prinzessin! Pass auf dich auf!" Wir bliebenvor dem Eingang zur Umkleide stehen. „Zieh dich schnell an, ich holmein Zeug und wir treffen uns draußen.", wisperte mir dieFeuerfaust zu. Wie in Trance tat ich wie mir befohlen wurde, zog mirmeine Kleidung und dann am Eingang meine Schuhe an und lief nachdraußen. Ace wartete dort schon auf mich. Wer kein T-Shirt trägt,braucht zum anziehen ja auch nicht so viel Zeit. Wir liefen auf dieGasse zu, durch die wir bei unserem Herweg schon gelaufen waren, alswir plötzlich von zwei Dutzend Marinesoldaten umzingelt wurden.„Halt dich gut fest, okay?", hörte ich nur die Stimme vonAce, als ich auch schon hochgehoben wurde und er mit mir auf denArmen üben den Zaun rechts neben uns sprang. Die Schüsse derSoldaten trafen nicht ihr gewünschtes Ziel und ließen unsHolzsplitter um die Ohren fliegen. Schützend hielt ich mir meineneinen Arm kurz über meinen Kopf aber mir blieb nichts anderes übrig,als mich an seinen Oberkörper zu klammern, damit ich nicht meinGleichgewicht verlor. Ace sprang auf das nächstgelegene Dach undhüpfte über die Häuser hinweg in einem Umweg zu unsererUnterkunft. Die Soldaten gaben nach dem 2. Haus schon die Verfolgungauf und wie es schien, hatte Smoker sie zurück geordert. Die Luftwar kalt von der Nacht und ließ mich frieren, aber der warmeOberkörper von Ace machte es erträglich. Ich war unglaublich Müde.Die Emotionen die alle wieder hervorgerufen wurden raubten mir meineKraft. Die Feuerfaust kletterte durch das Fenster in unser Zimmer undsetzte mich vorsichtig auf der Bettkante ab. Steve lag eingekuscheltauf meinem Kopfkissen und schlief. Süß wie er so da lag. Ichfaltete meine Hände in meinem Schoß und sah betrübt auf dieseherab. Der Schmerz der Erinnerungen, die ich so lange versucht hattezu verdrängen, saß tief und ließ ein flaues Gefühl in meinemMagen zurück. „Hasst du mich jetzt, da du nun weißt wer ichbin?", murmelte ich vor mich hin während immer noch einzelneTränen über meine Wangen kullerten. „Hey.. Hey komm her!",erwiderte er, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm: „Ichkönnte dich niemals hassen! Deine Eltern waren gute Menschen, diedich geliebt haben. DU bist ein wundervoller Mensch und selbst deinOnkel ist nicht sooo schlimm, trotz das er zur Marine gehört. Ichwerde immer auf dich Acht geben damit du nie wieder so etwas ertragenmusst, versprochen!" Noch so einen Verlust würde ich glaubeauch nicht mehr ertragen. Er legte sich auf seine Seite des Bettesund zog mich auf seine Brust. Ich weinte und ließ meinem Schmerzfreien Lauf. Ich hatte meine Vergangenheit so gut es ging verdrängt,doch jetzt kam alles wieder hoch. Ace streichelte mir sanft über denRücken und war einfach nur für mich da. Er schien wohl zu merkendas mir gerade nicht nach reden war. Ich hörte ihn noch etwasflüstern, verstand aber nicht was er sagte, bevor ich irgendwann,müde von den ganzen Gefühlsausbrüchen einschlief.

Thank you, for loving me! [Puma D. Ace - One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt