Hana no machi

255 9 0
                                    

„Schau,da vorne ist eine Insel! Ich sehe eine Stadt!", rief ich, aufdem Striker stehend, während ich mich am Mast festhielt, damit ichnicht runter viel: „Können wir da halten? Ich würde mir gerneneue Klamotten kaufen" Ich betrachtete mein Kleid, das nicht nuran einigen stellen gerissen, sondern auch noch saumäßig dreckigwar. Schade eigentlich. „Klar. Das ist die letzte Insel bevor wirdas Schiff von Vater erreichen müssten", war Aces Antwort undsteuerte auf das Stück Land zu. Nachdem wir den Striker an einemSteg befestigt hatten, liefen wir durch die Straßen in die Mitte derStadt. Steve saß, so wie er es immer gern machte, auf meinerSchulter und ließ sich tragen. Das faule Stück. Es wehte einangenehmer warmer Wind. Die Bäume waren übersät mit Kirschblüten,welche die Luft mit einem angenehmen Duft füllten. Die Häuser umuns herum wurden im klassisch japanischen Stil errichtet und dieMenschen trugen traditionelle Yukata und Kimonos. "Okay...heftig! Es ist mega cool hier", sprach ich meine Begeisterungaus. Der Weg führete uns an einigen Geschäfte, die allerlei Zeugverkauften vorbei und in der Ferne sah man einen edel verziertenTempel. Mein Blick blieb an einem Schild mit der Aufschrift -Onsen-hängen. Jap, das könnte ich definitiv jetzt gebrauchen. Die letztenTage, vorallem die Erlebnisse auf der letzten Insel haben einigeSpuren hinterlassen. Wenn ich nur daran dachte, wie die Hände desekelhaften Sklavenhändlers über meine Haut strichen, überkam michschon wieder ein Brechreiz. „Lass mich ein paar neue Sache kaufen,dann gehen wir was essen und um Himmels Willen... ich könnte ein Badin dem Onsen dort vertagen", sprach ich zu Ace. „Ja das klingtmehr als gut. Aber deine Shopping Tour lass ich aus. Ich werde malein bisschen rum fragen, vielleicht hat hier jemand neue Infos überBlackbeard. Wir treffen uns in einer Stunde vor dem Restaurant amEnde der Straße", antwortete er und zeigte auf dieses. Ichnickte zur Bestätigung und machte mich auf den Weg. Ich klapperteeinige Läden ab, probierte Sachen an und wurde nach etwas suchenauch fündig. Ich entschied mich für eine enge, lange schwarze Hose,einer dunkelroten Weste mit zwei Knopfreihen, welche am Kragen ineiner großen Kapuze endete und einer Schulterplatte ausdunkelbraunem Leder, die durch einen Gurt, der quer über meine Brustverlief, an Ort und Stelle gehalten wurde. An meinen Händen trug ichnun schwarze Handschuhe die mir bis zu den Handgelenken gingen. Ichkaufte mir noch einige Sachen zum wechseln und einen langen Umhangfalls es kälter werden sollte. Ich sah in das kleine Säckchen, indem ich mein Geld aufbewahrte, während ich durch die Menschenmengeüber die Hauptstraße schlenderte. „Hmm, ich denk da sind nochneue Schuhe drin", sprach ich zu mir selber und suchte sogleichein passendes Geschäft auf. Die Auswahl war groß, aber ein Paarstach mir direkt ins Auge. Es waren kniehohe Stiefel, deren Schaftmit Schnallen unter den Knien befestigt wurden. An dem Rechten, gingdas dunkelbraune Leder, an der Außenseite, bis zur Mitte desOberschenkels und wurde dort nochmal mithilfe von drei silbernenSchnallen an seinem Platz gehalten. Perfekt für meine Messer. Siehatten etwas Absatz, aber nicht zu hoch um im Kampf zu stören. Ichzog sie sofort an und machte mich, nun neu eingekleidet auf den Wegzu unserem Treffpunkt. Ich sah die Feuerfaust schon, im Schatteneines Baumes sitzen mit dem Hut ins Gesicht gezogen. „Hey Ace, wachauf. Ich hab ein mords Kohldampf", sprach ich ihn an undrüttelte an seinem Oberarm. Er grummelte, drückte seinen Hut nachoben und sah mich blinzelnd an. „Oh, das steht dir aber gut",sprach er zu mir und stand langsam auf. „Vielen Dank!",lächelte ich ihn an und drehte mich einmal im Kreis: „Sonebenbei...ich glaub unser Essen musst du zahlen, ich bin blank!"Ich kratzte mich am Hinterkopf und sah ihn unschuldig an. Wieabgesprochen fingen unsere beiden Mägen an zu grummeln. „Hmm...oke. bekommen wir schon hin", faselte er nachdenklich und riebsich über den Bauch. Wir betraten das Restaurant und setzten uns aneinen Tisch der etwas verborgen in einer Nische lag. „Hast du dennetwas raus finden können?", fragte ich mein Gegenüber. Er sahvon der Speisekarte auf und sagte: „Nein, leider nicht. Auf dieserInsel sind Hauptsächlich Leute um sich zu erholen. Piraten kommeneher nur selten vorbei." „So ein Mist. Aber sag Mal, was hastdu denn dann eigentlich vor wenn du weißt wo sich Blackbeardaufhält?", erwiderte ich ihm. Ein Kellner kam an unseren Tischund unterbrach für einen Augenblick unser Gespräch. Ace bestelltefür uns einmal die komplette Auswahl von der Karte. „Ich werde ihnaufsuchen und besiegen", beantwortete der Hutträger mit festerStimme meine vorherige Frage. „Aber versprich mir, dass du auf dichaufpasst, okay? Ich werde dir natürlich auch so gut ich kann helfen.Seine Freunde so zu hintergehen ist einfach nur grauenhaft!",ergänzte ich und legte meine Hand auf seine, die er neben seinemTeller auf den Tisch gelegt hatte. Belohnt wurde ich dafür mit einembreiten Grinsen, in das ich mich immer wieder verlieren könnte. Esdauerte nicht lang, bis der ganze Tisch voller Essen war. In meineSpeise vertieft bekam ich erst gar nicht mit, das die Feuerfaust michansah. „hmm?", war das einzige das ich mit vollem Mund von mirgeben konnte, als sich unsere Blicke trafen. „Sag Mal Ruby, wie kames eigentlich dazu das du in Alabasta gelandet bist?". Ichschluckte meine Essen runter. Nicht gerade mein Lieblingsthema „mh...das ist eine lange Geschichte. Die werde ich dir eventuell wannanders erzählen. Kurz gefasst, ich bin von Zuhause abgehauen undhabe mich auf einem Händlerschiff versteckt, welches in AlabastaHandel betreiben wollte. Dort habe ich im Lagerraum auch meineTeufelsfrucht gefunden. Ich wusste natürlich nicht was das ist, ichwar gerade erst 13 Jahre alt und hatte einfach nur Hunger. Das Dinghat absolut widerlich geschmeckt.", erzählte ich und verzog beidem Gedanken angewidert mein Gesicht. Ace nickte verstehend.Teufelsfrüchte schmeckten einfach nur scheußlich. Gottseidank hakteer nicht noch weiter nach, denn dieses Thema war mir unangenehm. Ichstreichelte dem kleinen Affen neben mir den Kopf, welcher sich einSushi Stück nach dem anderen rein stopfte. Als wir aufgegessenhatten, vernahm ich nur noch das diabolischen Grinsen von Ace und wieer mich, in einem unbeobachtetem Moment an dem Arm zur Hintertürezog. „Komm schnell", sagte Ace und zog mich raus aus der Türund durch einige Gassen weiter weg von dem Restaurant. Hat der Gradecht die Zeche geprellt? „Wa.. ha .. Warte Ace! Ich glaub dasreicht", brachte ich keuchend hervor und stützte meine Händeauf meinen Knien ab, um wieder richtig Luft zu bekommen. Ace lehntesich neben mir an die Hauswand und atmete schwer vom rennen. Als erwieder richtig Luft bekam, fing er an lauthals zu lachen. Und Gottsteh mir bei, das war das schönste Geräusch in meinen Ohren, dasich mir je hätte vorstellen können. Es war so ehrlich und frei. Ichkonnte nicht anders als mit einzustimmen und so standen wir bestimmtfünf Minuten in der engen Gasse, bis ich meine Stirn an seiner Brustan lehnte. Als ich bemerkte wie nah ich ihm war, schreckte ich zurückund sah ihm ins Gesicht. „Oh, Entschuldigung.", plapperte ichviel zu schnell vor mich hin und versteckte mein Gesicht hintermeinen Händen. Man war das peinlich. Ich spürte wie sich seine Handauf meinen Kopf legte und mir durch die Haare wuschelte. „Schonokay", ertönte seine Stimme direkt neben meinem Ohr. Ich ließmeine Hände Sinken und sein Gesicht war nur ein Paar Zentimeter vonmeinem entfernt. ich verlor mich kurz in seinen gold- braunen Augen,bis ich mich ein Klirren aus der angrenzenden Straße aufschreckenließ und ich mich abrupt an ihm vorbei drängte, ein mal räusperteund die Gasse weiter entlang lief. „Wir sollten uns erst einmaleine Unterkunft suchen. Es wird bald Dunkel.", sprach ich ohnemich um zu drehen, damit er mein rotes Gesicht nicht sehen konnte undvernahm von der Feuerfaust hinter mir nur Schritte. Mein Herz klopftewie wild in meiner Brust und die Schmetterlinge in meinem Bauchhörten erst gar nicht mehr auf wie verrückt umher zu flattern. Eswar ein schönes Gefühl aber so ungewohnt. Gedanke versunken liefich durch die Gassen und nach kurzer Zeit fanden wir am Rand derStadt ein kleines Hostel in dem wir bleiben wollten und die keinProblem mit meiner tierischen Begleitung hatten. Wie wir von der Damehinter der Theke erfuhren, sind wir hier in Hana No Machi -die Stadtder Blumen- gelandet, welche berühmt für ihre heißen Quellen und-wie der Name schon sagt- für ihre Blumenpracht ist. „Darf es dannein Doppelzimmer sein für das junge Paar?", fragte uns die Frauund wies uns auf die Kosten für eine Übernachtung hin. Gerade alsich wild mit den Händen wedelnd zu einer Antwort ansetzen underklären wollte, dass wir kein Pärchen sind, meldete sich meineBegleitung zu Wort: „Ja wir nehmen ein Doppelzimmer. Hier dieBerrys, wir zahlen im Voraus!" Die alte Dame erzählte uns nochvon einem Onsen, welches ruhiger gelegen und weniger überlaufen war,gab uns den Schlüssel und wir liefen die Treppe nach oben zu unseremZimmer. „Warum hast du denn nichts gesagt? Die denkt jetzt wirwären ein Pärchen", flüsterte ich dem Hutträger neben mir zuund wurde etwas rot. Er sah mich an und grinste: „Wäre das etwa soschlimm?" Ich sah ihn erst mit großen Augen an und dannpeinlich berührt zur Seite auf den Boden. Wäre es das etwa? „Daswar nur ein Spaß, ich hab nicht mehr genug Geld für zweiEinzelzimmer. Sorry, hoffe das ist okay für dich", ergänzte erwährend er die Türe zu unserem Zimmer aufschloss. „Nein, passtschon", erwiderte ich. Natürlich war das nur ein Spaß. Hat ernicht mal was von einem Marco oder so erzählt? Wenn er sowieso das-andere Ufer- bevorzugt, müsste ich mir ja eh keine Gedanken machen,oder? Wir traten ein und standen in einem geräumigen Zimmer miteinem großen Doppelbett in der Mitte. Gegenüber lag eine Türe diebestimmt ins Bad führte. Vom Fenster aus konnte man über die halbeStadt sehen, was diese noch schöner wirken ließ. Hier lässt essich definitiv aushalten. Ich setzte mich, eingewickelt in eineWolldecke auf den Balkon und sah Gedankenversunken der Sonne zu, wiesie langsam unter ging. Nachdem es dunkel geworden war, hörte ichdas Geräusch von fließendem Wasser aus dem Badezimmer, als kurzdanach der Schwarzhaarige schon aus der Türe kam. Ich drehte mich zuihm und sah wie er sich seine Hände mit einem kleinen Handtuchabtrocknete. „Wollen wir dann los in das Onsen von dem die alteSchachtel gesprochen hat?", meinte er und machte mit seinem Kopfeine deutende Bewegung in Richtung Türe. Ich nickte, stand auf undlegte die Decke auf das Bett. Steve wollte schon zum Sprung auf meineSchulter ansetzen, bis ich ihn davon abhielt. „Tut mir leid meinkleiner, da kannst du leider nicht mit kommen", redete ich mitihm und er sah mich traurig an. Ich ließ ihm etwas zu essen da, zogmeine Stiefel an und gemeinsam mit Ace machte ich mich auf den Weg.

Thank you, for loving me! [Puma D. Ace - One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt