11: Das schwarze Monstern

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Ich habe wirklich zu Schlaf finden wollen, um Kraft zu tanken

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Ich habe wirklich zu Schlaf finden wollen, um Kraft zu tanken. Aber es wollte mir nicht gelingen. Seit ich ein Kind war, habe ich nicht allein geschlafen. Bis vor zwei Jahren lag ich bei meinem Bruder und seitdem bei Keir. Nun allein zu sein, erinnert mich nicht nur daran wo ich mich befinde, was mir genommen wurde und was mir vermutlich droht, aber es macht mir Angst. Weil der Schlaf mich nicht zu sich rief, höre ich Azarias' Schritte, noch bevor er mich weckt.

Ich reiße die Lider auf und er bleibt abrupt stehen.

Die Temperatur ist gestiegen und bereits durch die Lider habe ich gesehen, dass die Sonne den Tag erweckt hat. Ich muss mehrmals blinzeln, um mehr als nur den Schatten des jungen Mannes zu erkennen, der mich mit einem leichten Lächeln betrachtet. Als sei es ein gewöhnlicher Morgen, wir alte Freunde, die letzte Nacht ein aufgewecktes Gespräch führten, und der heutige Tag ein gemeinsamer Ausflug.

„Warum starrst du so?" Verwirrt lege ich den Kopf schief. Irgendetwas hat sich geändert. Sein Blick ... ist anders.

„Ihr wacht bereits mit Gewitterwolken auf", bemerkt er schulterzuckend und hält mir einen dampfenden Becher entgegen.

„Ich habe keine Gewitterwolken. Ich bin bis zum Rand mit Sonnenschein gefüllt", gebe verärgert zurück. Seine Stichelei erinnert mich daran, dass Talib nicht hier ist. Die Ungewissheit, wie es ihm und Keir geht, ist schlimmer, als der leichte Schmerz, der noch immer über meinem Körper liegt; meine steifen Glieder oder die Kopfschmerze. Um meine Gedanken zu überdecken rieche ich an der Kräutermischung. „Was ist das?"

„Für Eure Schmerzen."

„Ich habe keine Schmerzen." Gelogen. Aber der dumpfe Druck ist auszuhalten.

„Nicht jetzt, für später." Ich verziehe die Augenbrauen. „Für den Ritt." Meine Augen werden groß und ich ziehe die Luft scharf ein.

„Auf einem Pferd?" Azarias schnaubt amüsiert, als habe ich einen Witz gemacht.

Als er bemerkt, dass meine Frage ernst gemeint und die Angst echt ist, nickt er. Ich schlucke schwer und kippe den heißen Kräutertee herunter, um meine Furcht zu überspielen.

Humpelnd trete ich, auf Azarias gestützt, aus dem Zelt. Er hat darauf bestanden, mich zu tragen, doch das habe ich ihm ausgeredet und so gehen wir im Schneckentempo zu einem Felsen nicht weit vom Zelt. Obwohl ich den Fuß nicht ganz belasten kann, bemerke ich die Besserung. Mit kleinen Schritten kommt man auch zum Sieg.

Mir bleibt beinah der Atem stehen, als ich einen Blick auf das Lager der Wächter werfe. Die meisten Zelte sind bereits abgebaut, aber es müssen ein dutzend gewesen sein. Zudem gut viermal so viel Wächter. Alle in der schwarzen Vulkanascherüstung und dem Wappen des Königshauses, das mich zu verhöhnen scheint. Das grausame Element klimpert unter der Bewegung und schimmert gefährlich in der Sonne. Wie viele Drachen mussten sterben, um diese Männer auszurüsten?

DrachenflüsternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt