*BONUS*

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K: «Hey, Baby, was gibt's?»

[...]

K: «Ich bin froh, dass du anrufst. Als du sagtest, du hättest keine Zeit, dachte ich, wir würden uns erst wieder am Montag in der Schule sehen. Ich weiss ja, wie fokussiert du sein kannst.»

[...]

K: «Liebling? Was ist denn–»

A: «Nenn mich nicht so.»

K: «...Was? Baby, ich verstehe nicht, was du–»

A: «Du sollst mich Akira nennen. Nicht 'Baby' oder 'Liebling'. Einfach nur Akira.»

K: «Das schon wieder? Du hast gesagt, du fühlst dich nicht mehr unwohl, wenn ich dich so nenne.»

A: «Aber jetzt tu ich es wieder. Nenn mich einfach so, wie jeder andere mich auch nennt.»

K: «Aber ich bin doch nicht wie jeder andere. Ich bin dein–»

A: «Genau das ist es ja!»

K: «...Was meinst du?»

[...]

K: «Bab– Akira, was meinst du?»

A: «Ich will, dass du wieder wie jeder andere für mich bist. Ich... Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein.»

[...]

A: «Kirishima–»

K: «Wo bist du? Zuhause? Ich komme zu dir.»

A: «Nein, hör auf. Ich will nicht, dass du kommst.»

K: «Willst du mich verarschen? Ich dachte, uns ginge es gut. Ich dachte, wir wären okay. Und dann sagst du auf einmal, du willst Schluss machen? Per Telefonanruf?!»

A: «Kirishima, ich... Wenn ich dir ins Gesicht sehen müsste, könnte ich es nicht tun.»

K: «Dann solltest du es gar nicht tun! Das hier... Das akzeptiere ich nicht. Wenn du es wirklich beenden willst, musst du es mir direkt sagen. Ich komme jetzt zu dir.»

A: «Nein, Kirishi–»

*Anruf beendet*


Für mich war es immer etwas Besonderes gewesen, zu ihm gehen zu dürfen. Wenn wir uns trafen, taten wir das so gut wie immer bei mir, wenn mein Vater Nachtschicht hatte und uns nicht erwischen konnte. Ich könnte den Weg zu seinem Haus trotzdem blind gehen. Die Erinnerung daran, wie er mich zum ersten Mal Hand in Hand zu sich nach Hause geführt hatte, würde ich nie vergessen.

Er wartete vor der Haustür auf mich und als ich die wenigen Stufen hochging, hätten meine Knie fast nachgegeben. «Ich habe gesagt, du sollst nicht kommen!» Ich hatte ihn schon oft emotional gesehen, trotzdem war es bei seiner kalten Persönlichkeit immer wieder aufs Neue eine Überraschung, nicht seinem trockenen Blick zu entgegnen.

Doch in seine gefühlvollen Augen zu sehen, war fast schlimmer.

«Aki–» «Ich habe gesagt, du sollst nicht kommen!», wiederholte er und stiess mich wütend weg. «Ich habe gesagt, ich will das mit uns nicht mehr!» Seine Worte taten nicht weniger weh, als ich sie nun schon zum zweiten Mal hörte, aber zumindest war es nicht mehr so ein Schock wie beim ersten Mal. Ich atmete tief durch und unterdrückte die Tränen, die sich einen Weg in meine Augen erkämpfen wollten.

Mein Herz raste vor Aufregung als ich näher an ihn herantrat. Er presste die Lippen aufeinander. «Okay», hauchte ich. Vorsichtig strich ich mit den Fingern über seine Wange, woraufhin er sich ein wenig entspannte. «Dann sieh mir in die Augen», ich beugte mich zu ihm, «und sag das nochmal.»

Er konnte nicht. Oder? Ich betete zu jedem Gott, der existieren mochte, dass er es nicht konnte. Dass er sagte, er hätte nur seinen Ärger über irgendetwas unwichtiges an mir ausgelassen. Er hätte es nicht ernst gemeint. Es täte ihm leid.

«Kirishima...» Als er meinen Namen aussprach, geriet ich in Panik. Ich wollte nicht, dass er irgendetwas sagte, ausser, dass er mich immer noch liebte. Also überwand ich die letzten Centimeter, die uns voneinander trennten, und legte meine Lippen auf seine.

Akiras Augen weiteten sich vor Überraschung, doch ich nahm einfach sein Gesicht in beide Hände und zog ihn noch näher an mich. Das hatten wir schon so oft gemacht und es war immer wieder das gleiche Gefühl. Und trotzdem überrannte es mich jedes Mal aufs Neue mit einer Wucht, der ich nicht standhalten konnte.

Kurz erwiderte er, doch dann schob er mich sanft weg. Einen Moment lang dachte ich, er würde mich anlächeln, aber alles, was er tat, war mich bedauernd anzusehen. Warum... Warum sah er mich so an?

«Kirishima–» «Sag es nicht», unterbrach ich ihn. Mir traten Tränen in die Augen und ich machte mir keine Mühe, sie vor ihm zu verstecken. Stattdessen griff ich nach seinen Händen. «Bitte, sag es nicht. Gib mir einfach noch eine Chance. Sag mir, was ich anders machen soll, und ich werde es tun. Bitte, ich–» Er riss sich von mir los.

«Nein. Kirishima, ich...»

Sag es nicht. Bitte, bitte, sag es nicht.

Er schluckte, dann sah er mir fest in die Augen.

Sag es nicht.

«Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein.»


My First First Time || KiriBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt