Genugtuung

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Das Wochenende über verlasse ich das Haus nicht

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Das Wochenende über verlasse ich das Haus nicht. Weder zum Spazierengehen noch um einkaufen zu gehen. Leider kommt der Montag unausweichlich auf mich zu. Und eine Matheprüfung am Mittwoch, für die ich nicht in der Stimmung bin zu lernen.

Fuck it. Dann falle ich halt in Mathe durch.

Ha, wenn es dir mal so egal wäre... Ich sehe dich schon, wie du in der Klausur Panik bekommst und wenn du die Note bekommst, die höchstwahrscheinlich eine 5 sein wird, wenn nicht sogar eine 6, wirst du wieder heulend in deinem Bett liegen. Dann wirst du wieder in deinem Kopf die wenigen Möglichkeiten durchgehen die du ohne Schulabschluss haben wirst und dann wirst du beschließen dich mehr anzustrengen, aber du wirst es nicht machen.

Dann krame ich doch meine Mathesachen heraus. Schaue mir das Thema an: E-Funktionen. Ich schlage mein Mathebuch wieder zu und schmeiße es gegen die Wand.

Nein Danke.

Dann ist Montag. Ich mache mich fertig und gehe zur Schule. Vor dem großen Gbeäude treffe ich Kia.

"Ey Mika, hast du meine Nachrichten nicht bekommen?"

"Ich hab mein Handy irgendwie verloren. Keine Ahnung wo das ist. Tut mir wirklich leid."

"Oh shit. Kaufst du ein neues?"

"Erstmal nicht. Vielleicht finde ich es ja noch."

Sie nickt: "Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du sauer auf mich bist oder so. Wegen der Party."

"Ach quatsch.", ich umarme sie. Dann gehen wir zu unserem Unterricht. Ich habe Englisch Literatur, wo ich neben Nate sitze. Zum einen bekomme ich dann mein Handy wieder, zum anderen will ich Nate nicht sehen. Ich meine wie verhält man sich gegenüber einer Person, mit der man etwas hatte?

Da hören meine sozialen Fähigkeiten auch wieder auf.

Als ich den Raum betrete ist Nate schon da. Er schaut nicht auf als ich reinkomme. Ich setze mich ohne ihn zu grüßen.

"Ich habe dein Handy.", sagt Nate leise. Unter dem Tisch gibt er es mir. Ich nicke dankend. Sage aber nichts.

Dann beschließe ich ein Risiko einzugehen: "Geht es Jasmin besser?" Ich schaue ihn nicht an während ich spreche und bin mehr als stolz auf die Ruhe und Gleichgültigkeit in meiner Stimme. Doch aus dem Augenwinkel nehme ich war, wie er sich zu mir dreht.

"Was?"

"Geht es Jasmin besser?", frage ich erneut.

Ich höre wie Nate schluckt. "Woher...?"

"Hab sie getroffen."

"Weiß sie...?"

"Nein. Das musst du ihr sagen."

Nate sagt nichts mehr. Miss Milson betritt den Raum. Es hat noch nicht geklingelt, als sie schon mit dem Unterricht beginnt. Heute geht es um Gedichte. Ich mag Gedichte, aber ich hasse es sie analysieren zu müssen. Welcher Dichter hat sich gedacht 'hihi jetzt benutze ich einen Jambus als Metrum damit es schwungvoller klingt'? Höchstwahrscheinlich keiner. In der Schule werden Gedichte kaputt analysiert. Sie werden in ihre Einzelteile zerlegt. Jeder Vers wird, ohne Bezug zum Rest, gedeutet. Und damit geht für mich das Werk in gewissen Maßen kaputt.

Diese verregneten TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt