60.

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Die Zeit scheint viel zu langsam zu vergehen und gleichzeitig zu schnell. Die Stille erdrückt mich, aber mein Körper scheint die Ruhe zu brauchen. Langsam fangen meine Gelenke und Muskeln an zu schmerzen, als hätte ich viel zu lange unter Anspannung gestanden.
Ich drücke mich weiter in meine Rückenlehne und gucke stur durch die Windschutzscheibe, da bewegt sich Rider. Er greift rüber zu Pierre und nimmt seine Hand. Sie verschränken ihre Finger und mein Herz fängt an dumpf zu pochen. Und auf einmal scheint mein Gehirn seine Kraft wieder zu bekommen und tausende fragen kommen auf.
Werde ich jemals wieder Ethans Hand halten?
Wird er mir verzeihen?
Werden meine Eltern mir jemals verzeihen?
Meine Freunde?
Der Rest?
Immer wieder kommen sie auf und ich Versuche sie zuberdrängen, denn meine Müdigkeit überwältigt mich langsam.
,,Jo? Wir sind da." Höre ich dann jemanden sagen und brauche erstmal eine Sekunde um zu verstehen das ich gemeint bin.
Und das macht mir nur noch mehr Angst, ich habe mich so an meinen anderen Namen gewohnt das sich alles andere Anfang falsch anzufühlen.
Ich kletter aus dem Auto und erwische Riders besorgten Blick. ,,Mir geht's gut." Versicher ich ihm, auch wenn ich mir selber dabei nicht 100% sicher bin.
Das Flugzeug, wenn man es so nennen kann, ist klein und schäbig, ich bin mir nicht sicher ob es seinen Zweck erfüllen kann, aber ich steige einfach ein.
Der Motor ist laut, es wackelt und klappert überall und mir wird schlecht, aber ich reiße mich zusammen. Ich muss nachhause, zu Ethan und meiner Familie.
Das ist was ich mir immer und immer wieder sage, bis sich meine Augen zu schwer anfühlen und ich nicht mehr wach bleiben kann.

Ich wache auf von einem heftigen Ruck, ich schrecke hoch und sehe mich panisch um, ich erwarte Himmel und Panik, weil ich denke wir stürzen ab. Aber Stadeseen sehe ich wiesen, denn wir laden und ich atme erleichtert durch.
,,Sorry." Kommt durch die Kopfhörer die ich trage und nicke.
Kaum steht das Flugzeug wird die Tür aufgerissen und meine Väter reisen mich schon fast aus meinem Sitz.
Ich kann kaum atmen und weiß nicht welcher Arm zu wem gehört, nur das sie alle an mir ziehen und alle versuchen mich zu umarmen.
Und alles ich tun kann ist weinen. Ich fange an zu weinen wie ein kleines Baby und Leute fangen mir an über den Kopf zu streichen und mir Dinge zuzuflüstern.
Aber in mir herrscht Chaos, die ganze Zeit die ich weg war habe ich mich auf Hass vorbereitet. Auf schreien und Wut. Meine Väter die mir sagen das sie noch sie so enttäuscht waren. Freunde die keine mehr sein wollen und Ethan der das Band durchtrennt. Jedoch freuen sie sich, wie Rider im Wald, freuen sie sich und irgendwie ist das zu viel für mich und mein Gehirn und Mal wieder verlieren ich die Kontrolle und alles wird schwarz.

GravityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt