Gravity

42.

Eine ganze Weile küssen wir uns einfach nur, als aufeinmal ein lautes Räuspern zu hören ist und Ethan zurück schreckt, wobei er mich fast fallen lässt.
"Ja?" Fragt er unseren Schulleiter, der vor uns steht.
"Was genau tun sie da?" Fragt dieser spitz und scheint sich sehr zusammen reißen zu müssen nicht auszurasten.
"Wie küssen uns." Stellt mein Gefährte klar und ich strampel, damit er mich los lässt.
"Da habe ich gesehen, aber sie sind sich doch sicherlich bewusst wo sie hier sind oder?" Fragt er und ich will mich gerade entschuldigen und ihm sagen das es nie wieder passieren wird, als Ethan wieder anfängt zu reden.
"In der Schule, genau genommen sind wir in dem alten Naturwissenschaften Bereich." Dabei grinst er den Direktor an und ich schüttel den Kopf.
"Was Ethan eigentlich sagen wollte ist das es uns leid tut. Sowas kommt nicht wieder vor." Entschuldige ich uns schnell.
"Das will ich sehr hoffen, ansonsten muss ich ihre Eltern informieren und die haben gerade denke ich wichtigeres zutun." Mahnt er uns und sieht uns dabei eindringlich an.
Schnell nicke ich und stoße Ethan in die Seite, der auch nickt und damit verschwindet unser dieketor wieder.
"Was sollte das? Kannst du aufhören immer alle zu provozieren?" Frage ich ihn empört und er zuckt nur die Schultern.
"Machst du doch auch immer."
"Ja, bei dir. Verständlicher Weise, weil du dich immer so benehmen musst als würde die alles gehören und als wärst du immer der beste!" Fauche ich und er verdreht die Augen.
"Hier bin ich das auch."
"Wenn du so toll bist und perfekt bist brauchst du doch sicher weder eine Gefährtin noch eine Luna, denn die ist ja nur dafür da ich auszugleichen und dir zu helfen glücklich und stark zu sein. Aber wenn du das alles bist, warum hast du dann eine?" Frage ich ihn und sein Gesichtsausdruck wechselt zwischen verletzte, wütend und betreten hin und her.
"Können wir vielleicht nicht streiten?" Fragt er dann einfach und ich Schnaube auf, nehme meine Tasche und laufe los.
"Natürlich, aber ich an deiner Stelle würde mich Mal fragen warum sie immer alles machen was du willst. Aus Angst? Aus Tradition? Oder aus wirklichen Respekt?" Frage ich ihn ohne mich umzudrehen und verschwinde.
Nach der Schule fahren wie schweigend zu ihm nach Hause und ich koche schweigend essen, als Ethan rein kommt und mich an sich zieht.
"Du hast Recht, wie immer. Ich weiß das sie es nur aus Tradition und Angst tun, vor dem was passiert wenn sie die Tradition brechen, aber so bin ich aufgewachsen. So wurde ich erzogen, ich brauche dich, als Gefährtin und Luna, aber dennoch wurde mir immer nur bei gebracht was ich mache und entscheide ist das richtige. Sowas ändert sich nicht sofort." Flüstert er mir zu und ich streiche über seinen Rücken.
"Ich weiß, aber das heißt nicht das du keinen Arschtritt brauchst wenn du dich daneben benimmst." Stelle ich klar und er schnaubt in meine Halsbeuge.
"Ich weiß..." Murmelt er weiter und löst sich dann von mir.
"Aber ich werde besser und du auch." Dabei grinst er mich an und mir wird warm ums Herz.
"Ja, ich denke schon. Du siehst ein das du Fehler machst und nicht perfekt bist und ich habe nicht mehr das Bedürfnis dich dann umzubringen und bin nicht übertrieben lange sauer. Wie haben es schon echt drauf." Stelle ich lachend fest und ziehe ihn wieder ein wenig näher, während ich den Topf umrühre.
"Ich liebe dich." Flüstert er mir zu und sofort schlägt mein Herz schneller.
"Und ich liebe es wie dein Körper auf mich reagiert, schon alleine wenn ich die sage das ich dich liebe." Murmelt er und Stütz seinen Kopf auf meinen.
"Wenn wir diese Markierung durchgezogen haben, dann kann ich fühlen was du fühlst oder?" Frage ich nach und er lacht leise.
"Ich glaube ich noch nie jemanden so unromantisch über die Markierung reden hören. Aber ja, dann fühlst du was ich fühle. Also wenn ich sauer oder glücklich bin und auch wenn mich jemand Absicht oder so."
"Wie beruhigend." Lache ich und kuschel mich weiter an ihn.
"Wenn ich aber nicht immer will das du fühlst was ich fühle?" Frage ich vorsichtig, in der Hoffnung nicht wieder auf Traditionen herum zu trampeln.
"Dann kannst du es übern, denn ganz ehrlich nur weil du alles fühlen kannst ist es nicht unbedingt gut."
Ich nicke leicht und schließe die Augen.
"Nicht einschlafen, du kochste gerade "
"Ich werde schon wieder müde."Murmel ich nur leise.
"Ich auch, Baby. Aber je mehr wir schlafen desto weniger Zeit bleibt uns."
"Hmh."mache ich nur und Ethan schiebt mich leicht von sich.
"Nicht schlafen."sagt er wieder und ich drehe mich zum Herd.
"Ich freu mich so aufs Bett."
"Ich auch, auch wenn ich sagen muss ich wünschte du würdest dich wegen was anderem freuen."
"Ich hab nie gesagt warum ich mich aufs Bett freue." Necke ich ihn und höre ein unzufriedenes Knurren.
"Hör auf damit, hast du vergessen was wir gesagt haben?" Fragt er und ich Kicher leise.
"Nope."
Nach dem Essen fange an meine Schulaufgaben zu machen und Ethan Sitz gelangweilt daneben.
"Wieso machst du die?" Fragt er und ich verdrehe die Augen.
"Weil nicht jeder den Luxus hat keinen Ärger zu bekommen, wenn er sie nicht hat."
"Stimmt." Dabei holt er seine Sachen raus und fängt ebenfalls an, als sein Handy anfängt zu klingeln.
"Dad?"fragt er.
"Ja, nein, alles gut bei uns. Wie läuft es bei euch?"
"Oh das freut mich." Sagt er nach einer längeren Pause.
"Öhm...vielleicht?" Antwortet er dann wieder verlegen und ich sehe wie leichte Röte in seine Wangen steigt.
"Ja, nein. Kommt nicht wieder vor..." Verlegen rutscht er auf seinem Platz hin und her.
"Ja, ich euch auch. Tschüss." Verabschiedet er sich und ich sehe ihn fragend an.
"Öhm, wie es aussieht wurden wir doch verpetzt und anscheind finden die das alle ziemlich lustig." Erklärt er mir und ich stöhne auf, während ich meinen Kopf auf den Tisch legen.
"Aber wie es aussieht läuft es gut und ich muss vermutlich nicht nach kommen."
"Super, aber was meinst du wie viele blöde Witze die Jungs machen werden, wenn sie wieder da sind." Absolut demotiviert schiebe ich die Schulsachen von mir.
"Tja, also das war peinlich." Murmelt Ethan und Kratz sich verlegen an Kopf.