Kapitel 26

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Mein Herz setzte einen Schlag aus.

Zelos leckte über die Stelle.

Ich riss die Augen auf.


Er wollte mich markieren.





Ich presste meine Hände gegen seine Brust. Panik erfasste mein Herz. Das konnte ich nicht zulassen. Ein genervtes Heulen ertönte hinter uns.

Der Bann war gebrochen.

Zelos schoss hoch aus der intimen Berührung. Seine Augen leuchteten blutrot, doch das Feuer erstarb bei dem Anblick, wer uns unterbrochen hatte.

Kerberos.

„Wir kommen ja schon", brummte Zelos.

Er schob einen Arm unter meine Knie, den anderen hinter meinen Rücken und hob mich in seine Arme.

„Zelos, lass mich runter", erwiderte ich, völlig überrumpelt von seiner Geschwindigkeit.

„Wir sollten uns lieber beeilen und dich ins Warme kriegen. Menschen werden schnell krank im Winter."

Ich verschränkte die Arme. Ich wollte widersprechen, doch mir viel nichts ein. Zelos lachte.

Er hatte recht.

Ich war dankbar für seine Körperwärme, als wir das letzte Tal durchschritten. In großen Abständen begegneten uns Bäume auf dem Weg zur Spitze des Berges. Ab und zu blickte Zelos von dem Weg auf mich herab.

„Ist das nicht anstrengend mich die ganze Zeit zu tragen?", fragte ich und musterte ihn. Er atmete ganz normal als wäre es ein Spaziergang für ihn.

„Anstrengend? Manchmal muss ich mich vergewissern, dass der Wind dich noch nicht weggeblasen hat", sagte er und grinste.

„Zelos!", rief ich und drückte meinen Ellbogen in seine Rippen.

„Ist diese Geste eine Form der Zuneigung bei Menschen?", fragte er und ich lachte.

„Manchmal drückst du dich komisch aus", antwortete ich. Zelos öffnete den Mund, doch ruckartig blieb er stehen. Das Lächeln erstarb auf seinen Lippen. Kerberos murrte und blickte sich im Schnee um. „Lass mich runter."

Zu meinem Erstaunen beugte sich Zelos nach unten und setzte mich behutsam auf meine eigenen Füße.

„Ab hier werden uns die Krieger von Silberkrone begleiten", raunte er. Ich blickte zwischen den Baumstämmen umher, doch konnte niemanden erblicken. Er nahm meine Hand und ein heißes Prickeln rannte meinen Arm hinauf. Unter meinem Mantel lief ein Schauer entlang, den ich zu verbergen versuchte.

Kerberos stolzierte vor uns.

Die Köpfe hatten die Seiten im Blick, wofür ich zum ersten Mal dankbar war. Desto höher wir kamen desto mehr Hütten begegneten uns. Ihre Dächer waren mit Schnee bedeckt, wobei aus den Schornsteinen frischer Rauch in den Himmel wehte.

Immerhin deuteten uns die Trampelpfade den Weg nach oben. Jeder Wolf, der uns sah, musterte mich skeptisch, bevor er sich vor Zelos verbeugte.

Sie kannten ihn.

Die Gefährtin des LycansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt