Ich lag im Bett.
Es war kuschelig warm. Ich starrte an die Decke des Zimmers. Obwohl mein Körper müde war von der Reise und der Aufregung, konnte ich nicht schlafen. In meinem Kopf rasten die Gedanken von einem Punkt zum nächsten ohne Rücksicht auf Verluste.
Ob Tommy zu Hause auch wach lag?
Ob er auch nicht schlafen konnte?
Ich hob meinen Kopf zur Tür, die in den anderen Raum führte.
Dort, wo Zelos sein Zimmer hatte.
Ich hatte ihm gesagt, dass ich zu müde war. Er hatte mich gehen lassen für heute Nacht. Doch lange würde ich dem Gespräch über Eiskralle nicht entkommen. Wenn Lia meinen Brief erhalten hatte, würde sie panische Angst haben, um uns und um Theo.
Würde Eros etwas tun?
Bis jetzt war er auch noch nicht aufgetaucht. Der Fuchs könnte es nicht geschafft haben. Ich musste Zelos die Wahrheit sagen. Ich würde ihn nicht anlügen können und ich wollte ihn nicht anlügen.
Bis jetzt hatte er nur im Sinne des Rudels gehandelt.
Niemals aus Rache oder Zorn.
Ob er schon schlief?
Ein Schnarchen brachte alles im Raum zum Beben.
Ich zog die Brauen zusammen und starrte auf den dreiköpfigen Hund. Seine Schnauzen lagen verteilt auf dem Teppich und seine Augen waren geschlossen. Vielleicht konnte ich deswegen nicht schlafen, weil ein riesiges Biest in meinem Zimmer war und so laut schnarchte, als würde es gleich einen Baum absägen. Ich ließ meinen Kopf zurück in die Kissen fallen.
Mein Körper war müde, mein Kopf noch hellwach.
Luna Mayra musste in irgendeinem dieser Zimmer ihren Rausch ausschlafen. Morgen würde eine böse Überraschung auf sie warten, wenn ihr die Position entzogen werden würde. Zelos hatte gesagt, dass es ein rudelinternes Anliegen sei, und er würde sich nicht einmischen.
Da waren wir einer Meinung.
Kerberos brachte mit jedem Schnarchen die Wände zum Beben.
Das reichte.
Zelos hatte darauf bestanden, dass der Höllenhund mit mir im Zimmer blieb. Ich wollte ihn mal sehen, wie er bei dem Lärm schlafen konnte. Ich schob die Decke zur Seite und setzte meine Füße auf den Boden. Die Steine waren warm. Das weiße Nachthemd reichte mir bis zu den Knien.
Ich tapste am Fenster vorbei, hinter dem der Nachthimmel lauerte. Die Berge ragten schneebedeckt bis in die Ferne und die Häuser des Rudels standen verstreut über die Abhänge. Ich klopfte gegen die Verbindungstür zu Zelos.
Stille.
Das Biest schnarchte weiter hinter mir. Irgendwie schaffte er es, dass alle drei Schnauzen gleichzeitig Luft holten und zu sägen begannen. Ich klopfte nochmal, energischer. Kerberos regte sich keinen Millimeter.
Toller Wachhund...
Vielleicht hatte Zelos ihn nur in mein Zimmer geschickt, um mich zu ärgern. Oder, um selbst diesem Lärm zu entkommen. Ich drückte die Klinke hinunter und öffnete die Tür zu seinem Raum. Das Bett stand unbenutzt auf der anderen Seite.
Das Zimmer war leer.
Ich trat ein.
Wahrscheinlich hatte er sich zu einer abendlichen Besprechung mit Lenkin getroffen. Immerhin war es ruhiger hier drinnen. Das Brummen war nur noch Hintergrundmusik. Ich tapste auf Zelos' Bett zu und schob die Decke zur Seite. Wenn er zurückkam, müsste er eben in das andere Zimmer gehen.
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Die Gefährtin des Lycans
Werewolf„Komm nur näher, nicht so schüchtern. Ich werde dich nicht auffressen", raunte der Wolf. Selbst durch das Metall konnte ich die Belustigung hören. Ich blickte mich um. „Keine Sorge, hier ist niemand, der uns hören kann. Niemand würde dich sehen, wen...