Lenkin umarmte sie und schob sein Kinn über ihren Kopf. Zu meinem Erstaunen klammerten sich Lyzas Finger fest in das Hemd des neuen Alphas. Sie hatte keine Angst vor ihm.
„Siehst du", raunte Zelos und drückte noch einen Kuss auf meine Markierung. Ein heißer Fluss strömte durch meinen Körper und ich versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ich spürte sein Grinsen gegen meine Haut.
Langsam löste sich Lenkin von seiner Gefährtin und drehte den Kopf zu uns.
„Es tut mir leid", sagte er und atmete tief durch. „Wir mussten es so lange geheim halten... Luna Mayra durfte nichts davon merken."
Lyza wischte sich in seinen Armen die Tränen von ihren Wangenknochen. Sie schienen einige ihrer Schatten wegzuwaschen. Lenkins Blick fiel auf Zelos' Arme um mich herum.
„Wir sind also auch kein Geheimnis mehr", sagte ich und wandte mich zu Lyza. „Ist alles in Ordnung?"
Sie nickte und blickte zu Lenkin auf. Sie legte ihre Hände auf seine Brust, und dann ihren Kopf.
„Sie ist stumm", antwortete der Wolf für sie und strich sanft über ihren Rücken. „und trotzdem liebe ich sie. Endlich ist das Versteckspiel vorbei."
Der Hauch eines Lächelns breitete sich auf Lyzas Miene aus. Das Gefühl sprang auf mich über. Wenn Lenkin einen Menschen als Gefährtin hatte, dann konnte sich die Situation der Menschen im Berg nur verbessern.
Ich ließ Zelos' sichere Umarmung für einen Moment hinter mir.
„Ich weiß, dass ihr ein guter Alpha sein werdet", sagte ich. Lenkins Schultern schienen breiter zu werden.
„Ich muss es sein. Das Rudel hat mich für würdig befunden und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um diese Ehre zu erfüllen. Silberblut konnte uns einmal überrennen, doch ein zweites Mal wird es ihnen nicht gelingen. Sie werden gegen diese Berge branden wie das unendliche Meer gegen die Nordfelsen!"
Seine dunklen Augen schäumten mit neuer Entschlossenheit.
„Es ist gut, dass die Berge wieder einen starken Wächter haben", sagte Zelos hinter mir und beinahe spürte ich seinen Atem auf meinen Haaren. „Du weißt, was mein Ziel ist: das Problem bei der Wurzel zu packen. Alpha Udyrs letzten Züge haben nicht darauf schließen lassen, dass er aus den Niederlagen gelernt hat."
Lenkin drückte Lyza ein letztes Mal, bevor er ihr andeutete ihm zu folgen. Sie setzten sich an den Kartentisch. Zelos und ich spiegelten ihre Bewegungen.
„Die Patrouillen an der Grenze zu Flussklaue berichten von Truppenbewegungen", sagte der Alpha und deutete auf eine feine Linie nicht weit von den Bergen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie einen neuen Angriff planen."
„Die alten Schwachstellen habt ihr aber behoben. Sie müssen sich etwas Neues einfallen lassen, wenn sie die Berge zurückwollen", sagte Zelos. „Wir müssen sie finden und schließen."
Lenkin runzelte die Stirn.
„Der Berg hat keine anderen Schwachstellen", sagte er.
DU LIEST GERADE
Die Gefährtin des Lycans
Werewolf„Komm nur näher, nicht so schüchtern. Ich werde dich nicht auffressen", raunte der Wolf. Selbst durch das Metall konnte ich die Belustigung hören. Ich blickte mich um. „Keine Sorge, hier ist niemand, der uns hören kann. Niemand würde dich sehen, wen...