Ich habe aufgehört die Stunden zu zählen, seitdem Demetri und die Anderen gegangen sind. Immer noch sitze ich auf der Fensterbank und starre auf den Marktplatz unter mir. Schon lange habe ich mich nicht mehr so alleine gefühlt wie jetzt. Es kommt mir so vor, als hätte mich die gesamte Welt alleine gelassen.
Wann hat mein Leben angefangen, sich in solch eine Laufbahn zu bewegen? Wann habe ich mein Leben aus den Händen und Augen verloren? So habe ich mir mein unsterbliches Dasein nicht vorgestellt. Vielleicht hätte ich gehen sollen, als ich noch die Möglichkeit dazu hatte. Als ich noch nicht so fest in diesem Clan verankert war.
In Gedanken versunken, drehe ich meinen Ehering an meinem Finger hin und her. Die Hochzeit war traumhaft. An diesem Tag hätte ich nicht glücklicher sein können. Alle meine Liebsten waren um mich herum und vor allem gehörte Demetri zu dem Zeitpunkt ganz allein mir. Jetzt muss ich ihn mir wie es scheint mit dieser Sophia teilen.
Ich habe Angst vor dem, was passieren wird, wenn sie aus Texas wiederkommen. Ob mein Mann dann immer noch mein Mann ist oder Sophia ihn für sich gewonnen hat, davor fürchte ich mich am meisten. Eigentlich sollte es mir unmöglich erscheinen. Demetri ist mein Seelenverwandter, also hätte Sophia keine Chance.
Aber sie ist hübsch und hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Mann soll niemals nie sagen. Ich kann nur hoffen, dass es nicht so weit kommt. Ich wüsste nicht was ich machen sollte, wenn sie zurückkommen und Demetri sich für sie entscheidet. Wenn er mich gehen lässt, nur um mit Sophia glücklich zu werden, weil er es mit mir augenscheinlich nicht kann. Würde ich hier bleiben? Würde ich gehen und somit Caius und alle anderen zurücklassen?
Ich weiß es nicht. Ich liebe sie alle, auch wenn ich vorhin etwas anderes gesagt habe. Aber ich könnte nicht damit leben, jeden Tag ihn mit ihr sehen zu müssen. Sie glücklich zu sehen, bis in alle Ewigkeit. Daran würde ich kaputt gehen. Mein Blick richtet sich auf zu de Sternen. Sie funkeln wie kleine Edelsteine. Wunderschön und einzigartig.
Wenn man die Sterne und den Mond sieht und dabei bedenkt, dass sie so weit entfernt von einem sind, dann kommt man einem selber etwas unbedeutend vor. Immerhin sind wir alle nur kleine Wesen auf einem riesigen Planeten in einem noch größeren Universum.
Es ist immer wieder faszinierend darüber nachzudenken. Und doch nimmt es mir nicht meine Angst vor dem, was womöglich bald kommen mag. Frustriert seufze ich auf. Was soll ich nur tun, um meinen Ehemann halten zu können?
"Das hast du eindeutig von Marcus."
Erschrocken fahre ich herum. Ich habe niemanden gehört, der mein Zimmer betreten hat. Ich hätte es eigentlich hören sollen. War ich so sehr in Gedanken versunken? Oder haben meine Sinne sich zurückentwickelt? Wäre nicht das Einzige, was bei mir nicht mehr richtig laufen würde. Stumm blicke ich in das Gesicht von Caius.
Ihn habe ich gar nicht erwartet, besonders nicht nach meinem Benehmen von vorhin. Unsicher verstecke ich meine Hände in den langen Ärmeln meines Kleides und senke meinen Blick. "Solltet ihr nicht im Thronsaal sein, Meister?"
"Hör auf damit, Emily."
"Nein. Hör du auf damit. Ich habe heute schon genug männliche Dominanz zu spüren bekommen. Ein weiteres Mal halte ich nicht aus." Caius tritt ohne weiteres in den Raum und schließt die Tür hinter sich. "Dann ist es ja gut, dass ich das hier mitgebracht habe." Er greift in die Innentasche seines Umhangs und zieht einen vollen Blutbeutel mit der Blutgruppe Null hervor. Meine Lieblingsblutgruppe.
Auch wenn in meinem Inneren alles nach diesem Blut schreit, betrachte ich ihn skeptisch. "Willst du mich damit bestechen?" "Ich will mit dir reden." "Über was? Über mein falsches Benehmen? Meine fast zerstörte Ehe?"
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My Heartbreaker / ABGEBROCHEN
FanfictionFortsetzung von My Soulmate "Er hat sie so fest an sich gepresst und so leidenschaftlich geküsst. Und als er mich gesehen hat, hat er kein bisschen Reue gezeigt. Er- er be-bereut- e-es nicht!" Erneut fange ich an laut zu schluchzen und kralle mich...