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Seit zwei Wochen bin ich schon wieder in Volterra. Alles läuft genau so wie es sein soll. Das Meiste zumindest. Ich verbringe wieder viel Zeit mit Caius und Alec und auch Aro und Marcus leisten mit viel Gesellschaft.

Delia macht sich prächtig und wird mit jedem Tag immer schöner. Tja, und Demetri...

Er vergöttert unsere Tochter und liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Über ein ganzes Jahrtausend lang dachte er, er wurde nie Kinder bekommen können.

Jetzt hat er eine entzückende Tochter und nutzt seine Chance ein Vater zu sein. Und er macht einen großartigen Job. Er hilft mir so viel und nimmt mir gelegentlich Aufgaben ab, damit ich mich entspannen kann.

Ich habe das Gefühl, dass ich nur noch funktioniere und nicht lebe, denn ich laufe von einer Aufgabe zur nächsten.

Wenn ich Wachdienst habe, gehe ich danach zu Delia und kümmere mich den restlichen Tag um sie, während ich gelegentlich Caius unter die Arme greife, wenn er selber viele Aufgaben hat.
Es ist sehr anstrengend und deswegen bin ich unendlich dankbar Demetri bei mir zu haben.

Doch leider habe ich es nicht geschafft mich ihm weiter anzunähern. Es fällt mir schwer seine Nähe anzunehmen, denn jedes Mal sehe ich sie vor meinen Augen.

Wenn sie nicht in meinem Kopf wäre, würde ich mich Demetri schon längst an den Hals schmeißen, doch kann ich es nicht. Oft habe ich schon versucht mich ihm anzunähern.

Wenn ich ihn Nachts schlafen lassen, nehme ich ihn manchmal in den Arm oder streiche durch seine weichen Haare, doch mehr kann ich nicht. Einmal habe ich ihn sogar bei Bewusstsein umarmt, doch das hielt nur wenige Sekunden.

Diese Situation ist für uns beide schwierig und doch nimmt Demetri mir das alles nicht übel. Er gibt mir Zeit, so wie er es mir versprochen hat.

Und genau dafür liebe ich ihn unendlich sehr.

"Wie macht sich Delia denn so?", fragt Aro, welcher auf seinem Thron sitzt und in meine Richtung sieht. Gerade habe ich zusammen mit Alec und Jane im Thronsaal Wachdienst, während Demetri auf unsere kleine Prinzessin aufpasst.

Er genießt die Zeit mit ihr wirklich sehr. Sie macht ihn glücklich und er sie. Was mich ebenso glücklich macht. Und genauso sehe ich Aro auch an.

Ich stehe mit Jane und Alec vor dem Podest der Throne, um so den Saal im Auge zu behalten und vor allem in der Nähe von Caius zu sein.

"Sie macht sich prächtig. Sie nimmt immer mehr von ihrem Vater an. Innerlich und Äußerlich. Ich könnte ehrlich nicht glücklicher sein."

"Und Demetri lebt noch? Ich erinnere dich gerne an deine Worte, als du eure Tochter auf die Welt gebracht hast."
Oh ja. Dass ich ihn umbringen werde.

"Aro, da haben die Schmerzen aus mir gesprochen. Demetri ist ein wunderbarer Vater und kümmert sich wirklich rührend um Delia. Würde ich ihn töten, würden Delia und ich sehr unglücklich sein und das weißt du."

"Gewiss, meine Liebe. Und ich freue mich sehr, dass du wieder so glücklich bist. Wie steht es denn um dich und Demetri?"

Ich weiß sehr gut, dass Aro es liebt, etwas über das Leben anderer zu erfahren, besonders über ihre Gedanken. Trotzdem komme ich mir vor wie bei einem Kreuzverhör.

Ich werde meinem Vater einen eindeutigen Blick zu, der nur schmunzelnd die Augen verdreht. Seufzend wende ich mich wieder Aro zu.

"Nicht so, wie es sein soll. Ich will mich ihm wirklich annähern, aber ich kann es einfach nicht. Etwas blockiert mich. Sie blockiert mich.

My Heartbreaker / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt