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Es ist Samstag, sieben Uhr Morgens. Normale Menschen liegen jetzt noch im Bett und schlafen. Ich hingegen stehe vor dem Ganzkörperspiegel im Ankleidezimmer und mache mich für die Jagd fertig. Um nicht groß aufzufallen, habe ich mir eine schwarze Jeans, ein weißes Shirt und eine schwarze Jeansjacke übergezogen. 

Dazu trage ich ebenso schwarze Schuhe und ein Lederarmband mit Nieten dran. 

Ich kann es kaum erwarten wieder Blut zu mir nehmen zu können

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Ich kann es kaum erwarten wieder Blut zu mir nehmen zu können. Die ganze Nacht konnte ich an nichts anderes mehr denken. 

Nach meinem Wutanfall habe ich mich mit diesem Gedanken abgelenkt. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Sophia an Demetris Handy war und dämliche Sprüche von sich gegeben hat. Sobald sie wieder hier in Volterra sind, werde ich ihr wirklich den Kopf abschlagen. 

Es klopft an der Zimmertür und wenige Sekunden später steht auch schon Caius neben mir und blickt mit mir gemeinsam mein Spiegelbild an. Er trägt einen schlichten schwarzen Anzug mit einer weinroten Krawatte. Skeptisch betrachte ich sein Aussehen. 

"Dad, wollten  wir nicht jagen gehen?" 

"Deswegen bin ich hier. Bist du bereit?" Mit einem verwirrten Blick drehe ich mich zu ihm um. "Dad, wir gehen jagen und nicht auf eine Modenshow in Paris. Willst du wirklich so los gehen?"

 Grinsend sieht Caius mich an. "Glaub mir, Emily, meinen Kleidern wird nichts geschehen." Na wenn er meint. Ich würde es nicht riskieren wollen. Niemals würde ich mit solch edlen Kleidern auf die Jagd gehen. Ich erinnere mich an meine aller erste Jagd mit Demetri, nachdem er mich frisch verwandelt hatte. 

Meine Kleider waren zerrissen und bis aufs Letzte beschmutzt. Schnell schüttele ich den Kopf, um diese Erinnerung zu vertreiben. Wenn ich jetzt über ihn nachdenke, denke ich auch gleich über Sophia nach und das kann ich jetzt nicht gebrauchen. 

"Können wir dann los?", fragt Caius und holt mich aus meiner Grübelei. "Natürlich. Von mir aus kann es losgehen." 

Südwestlich von Volterra befindet sich die kleine Stadt Terricciola. Genau dort werden wir Jagen. Es ist außerhalb von Volterra und somit ein ideales Jagdgebiet. Der Wind durchweht meine Haare, während ich neben Caius ganz locker mitrenne. 

Entweder hält sich Caius für mich zurück oder er hat wirklich das selbe Tempo wie ich. Wobei ich mich auch etwas zurückhalte. "Wer als erstes in Terricciola ist!", ruft mir Caius zu. Ein spielerisches Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Er will sich wirklich ein Wettrennen mit mir liefern? Das soll er haben. Sofort steigere ich meine Geschwindigkeit und überhole Caius.

 Niemals hätte ich gedacht schneller als er zu sein. Immerhin ist er älter und hat viel mehr Übung und Erfahrung. Es ist ein befreiendes Gefühl durch die Wälder zu streifen. Seit langem fühle ich mich wieder richtig frei. Alle Probleme sind wie weggeweht. 

Mit einem Mal zieht etwas in einer undenkbaren Geschwindigkeit an mir vorbei. Weit vor mir kann ich den Blondschopf meines Vaters erkennen. Er hat mich tatsächlich noch überholt. Die Sonne steht noch ziemlich tief, als ich in Terricciola ankomme. Caius lehnt gelassen an einer Hauswand und scheint nur noch auf mich zu warten. 

My Heartbreaker / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt